Zürich stärkt Pflege mit erfolgreichem Programm
Weniger Fluktuation, tiefere Kosten, mehr Ausbildungen: Das städtische Programm «Stärkung Pflege» zeigt Wirkung und wird weiterhin konsequent ausgebaut.

Wie die Stadt Zürich mitteilt, wurde das Programm «Stärkung Pflege» im Frühjahr 2022 vom Gesundheits- und Umweltdepartement der Stadt Zürich lanciert. Es umfasst gezielte Massnahmen für attraktivere Arbeitsbedingungen, zur Entlastung der Pflegeteams und zur Stärkung der Aus-, Fort- und Weiterbildung – sowohl in der Pflege als auch in Betreuungs- und nichtärztlichen Berufen im Gesundheitswesen.
Stadtrat Andreas Hauri bekräftigt: «Pflege braucht nicht nur Gesetze, sondern auch konkrete Lösungen. Wir haben in der Stadt Zürich mit dem Programm ‹Stärkung Pflege› früh gehandelt und heute sind positive Effekte sichtbar.»
Weniger Fluktuation, geringere Temporärkosten, gestärkte Ausbildung
Die Fluktuationsrate beim Pflegepersonal ist in beiden städtischen Gesundheitsinstitutionen weiter gesunken und ist im Branchenvergleich auf einem tiefen Niveau. Im Stadtspital Zürich liegt sie per Ende 2024 unter sieben Prozent, in den Gesundheitszentren für das Alter bei zwölf Prozent.
Die Kosten für Temporärpersonal sinken ebenfalls deutlich. Im Stadtspital Zürich und den Gesundheitszentren für das Alter konnten seit 2022 insgesamt 11,5 Millionen Franken eingespart werden.
Weniger temporäres Personal stärkt die Kontinuität in den Teams und kommt den Patienten und Bewohnern zugute. Zu den weiteren Massnahmen gehören die Stärkung der Führungskompetenzen, flexiblere Arbeitszeitgestaltung sowie Entlastung der Mitarbeitenden durch Pflegepersonalpools. Auch die Ausbildung wird gestärkt.
Jede siebte Person, die im Kanton Zürich eine Ausbildung in der Pflege abschliesst, tut dies in den Gesundheitszentren für das Alter oder im Stadtspital Zürich. Das Pilotprojekt «Ausbildungsstation 365» am Stadtspital Zürich unterstützt die Nachwuchssicherung und startet im September 2025.
Früh gestartet und heute wirksam
Bereits bei der ersten Zwischenbilanz im November 2023 zeigte sich: Das städtische Programm «Stärkung Pflege» wirkt. Eine zentrale Massnahme war die Überprüfung und Anpassung der Funktionsstufen von über 4000 Mitarbeitenden in den Pflege- und Betreuungsberufen und weiteren nicht-ärztlichen Funktionen im städtischen Lohnsystem.
70 Prozent dieser Mitarbeitenden wurden höher eingestuft. Stadtrat Andreas Hauri: «Mit der bereits 2022 durchgeführten Überprüfung und Anpassung der Funktionsstufen haben wir die gestiegene Verantwortung in der Pflege anerkannt und in der Lohnstruktur abgebildet.»
2. Etappe der Pflegeinitiative: Mehrkosten nicht finanziert
Die aktuellen Vorschläge des Bundes zur Umsetzung der 2. Etappe der nationalen Pflegeinitiative sind aus Sicht von Stadtrat und Gesundheitsvorsteher Andreas Hauri nicht ausgereift: «Was der Bund derzeit vorschlägt, schränkt den Handlungsspielraum der Gesundheitsinstitutionen ein und führt zu Mehrkosten, deren Finanzierung jedoch nicht geklärt ist.»
Das Gesundheits- und Umweltdepartement wird das Programm «Stärkung Pflege» weiterführen. Die Wirkung der Massnahmen wird im Rahmen eines systematischen Monitorings regelmässig ausgewertet.