S-Bahnkollision in Zürich: Lokführer missachtete «Halt»-Signal
Die Untersuchungsstelle Sust hat die Frontalkollision zweier leerer S-Bahnen vom Juli 2019 in Zürich-Herdern untersucht. Das Resultat: Einer der beiden Lokführer hatte ein «Halt»-Signal nicht bemerkt.

Passagiere waren bei der Kollision keine betroffen. Beide S-Bahnen waren leer und sollten in die SBB-Serviceanlage Herdern gefahren werden respektive diese in Richtung Hauptbahnhof verlassen.
Die S-Bahnen kollidierten frontal, beide Zugfronten wurden beschädigt. Die Lokführer hatten vergleichsweise Glück. Einer wurde leicht verletzt, der andere erlitt einen Schock.
Die Unfalluntersuchungsstelle Sust klärte den Vorfall ab und fand die Ursache: Einer der beiden Lokführer hatte ein «Halt»-Signal nicht bemerkt. Er sei in Gedanken bereits bei Arbeiten gewesen, die er später noch hätte ausführen müssen, schreibt die Sust in ihrem am Freitag publizierten Bericht. Er habe nicht realisiert, dass er noch hätte warten müssen.
Beide Lokführer sahen zwar die jeweils andere S-Bahn. Wegen den leichten Kurven in den Gleisen bemerkten sie aber nicht, dass sie auf dem gleichen Gleis unterwegs waren und aufeinander zufuhren. Sobald ihnen dies klar wurde, leiteten beide eine Schnellbremsung ein, allerdings reichte dies nicht, um die Kollision zu vermeiden.