Die Kampagne «Züri-Löwinnen» soll Frauen dazu motivieren, bei den bevorstehenden Kommunalwahlen nächstes Jahr im Kanton Zürich zu kandidieren. So soll der tiefe Frauenanteil in den Gemeinde-Exekutiven angehoben werden.
Zürcher Kantonsrat
Saal des Zürcher Kantonsrats mit dem Wappen des Kantons. (Symbolbild) - Keystone

Nur knapp jeder vierte Sitz in Zürcher Gemeinde-Exekutiven werde von einer Frau besetzt, sagte Regierungsrätin Jacqueline Fehr (SP) am Freitag bei der Präsentation der Kampagne, die vor dem Löwengehege im Zoo Zürich stattfand. Die von Fehr geleitete Direktion der Justiz und des Innern hat die Kampagne gemeinsam mit der Frauenzentrale Zürich lanciert.

Das Aufholpotenzial der Frauen auf kommunaler Ebene ist gross. Sowohl im Zürcher Kantonsrat als auch im Nationalrat beträgt der Frauenanteil mehr als 40 Prozent. Im siebenköpfigen Zürcher Regierungsrat sind die Frauen derzeit mit vier Sitzen sogar in der Mehrheit.

«Der Anteil der Frauen in den Gemeindebehörden soll demjenigen in der Bevölkerung entsprechen», sagte Fehr. In einigen Gemeinde-Exekutiven sind Frauen gar nicht vertreten, bei den Gemeinde- und Stadtpräsidien liegt der Frauenanteil bei gerade einmal 16 Prozent.

«Wir müssen besser netzwerken, wenn wir Wahlen gewinnen wollen», sagte Rosmarie Quadranti, Präsidentin der Frauenzentrale Zürich. Quadranti war von 2011 bis 2019 für die BDP im Nationalrat.

Zur Kampagne «Züri Löwinnen» gehören unter anderem digitale Stammtische, an denen sich interessierte Frauen mit erfahrenen Politikerinnen austauschen können. Red und Antwort stehen werden etwa Regierungsrätin Carmen Walker Späh (FDP) sowie die Nationalrätinnen Min Li Marti (SP) und Barbara Schaffner (GLP).

Frauen, die kandidieren wollen, sollen im Hinblick auf den Wahlkampf gecoacht werden, beispielsweise im Umgang mit Medien. 30 Kandidatinnen soll eine eigene Mentorin zur Seite gestellt werden.

«Züri-Löwinnen» setzt damit in den wesentlichen Punkten auf das Erfolgsrezept von «Helvetia ruft». Die von Alliance F im Vorfeld der eidgenössischen Wahlen 2019 ins Leben gerufene Kampagne förderte gezielt Frauenkandidaturen. Sowohl im National- als auch im Ständeratt ist der Frauenanteil bei den Wahlen deutlich gestiegen.

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