Bis zu 4000 Personen pro Tag sollen bald im Impfzentrum in der Messe Zürich in Oerlikon das Corona-Vakzin erhalten. Der Start ist auf den 6. April geplant - er hängt allerdings davon ab, wann der Kanton seine Impfdosen erhält.
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Eine Person erhält eine Impfung. (Archiv) - dpa

Seit gut zwei Wochen baut die Hirslanden-Gruppe, die das Zentrum betreiben wird, die Messe Zürich in ein Impfzentrum um. Die Verwandlung ist mittlerweile fast vollständig abgeschlossen, wie am Dienstag an einem Medienrundgang zu sehen war.

Das Ambiente ist funktional: Drehkreuze, Absperrbänder, Stuhlreihen und mit Vorhängen abgetrennte Kojen. Das Impfzentrum wird kein Platz zum Verweilen - soll es aber auch nicht.

In 30 «Impfstrassen» werden die Corona-Impfungen ab April verabreicht. Alle fünf Minuten pro Strasse eine. Das Zentrum geht allerdings nicht gleich in Vollbetrieb über, gestartet wird mit einer Auslastung von einem Drittel. Und bevor das Impfzentrum Messe Zürich seine Tore für die Allgemeinheit auftut, werden gut 200 Testimpfungen zu Übungszwecken durchgeführt.

Für die Impfwilligen soll das ganze Prozedere nur eine halbe Stunde dauern. Die Hälfte dieser Zeit entfällt dabei auf die Überwachungsphase nach der Spritze. Die ist nötig, um sicherzustellen, dass der Impfstoff gut vertragen wird.

Einige Auswirkungen der Spritze, wie etwa eine Hautrötung, seien dabei aus medizinischer Sicht aber durchaus erwünscht, sagte Dietmar Mauer, der medizinische Leiter der Hirslanden-Impfzentren. Diese seien ein Zeichen dafür, dass sich der Körper mit dem Impfstoff auseinandersetze.

Bevor Patienten aber den Impfstoff erhalten, wird erst im Eingangsbereich des Messegebäudes abgeklärt, ob sie einen Termin haben. Denn: Eine spontane Impfung liegt nicht drin. Und wer mit einer Stoffmaske auftaucht, dem wird stattdessen für die Dauer des Aufenthalts eine medizinische Maske abgegeben.

Anschliessend wird die Identität geprüft und die Patienten einer Impfstrasse zugewiesen. Danach folgt eine kurze Abklärung des Gesundheitszustandes. Für medizinische Notfälle steht ein Notfallteam parat.

In der Impfkoje, die zwischen dem Warte- und dem Überwachungsbereich liegt, erhalten die Patienten dann ihre Impfung. Von welchem Hersteller sie das Vakzin erhalten, können sie aber nicht aussuchen. Gespritzt wird, was vorhanden ist.

Wer die Überwachungszeit nach der Impfung gut überstanden hat, verlässt das Gebäude durch den Lieferanteneingang der Messe. Dies, um die Patientenströme nicht zu kreuzen. Bei starken Allergikern kann die Überwachung doppelt so lange dauern, um sicherzustellen, dass sie die Impfung gut vertragen.

Die Erfahrungen aus dem Thurgau, wo die Hirslanden-Gruppe bereits ein Impfzentrum betreibt, zeigten aber, dass allergische Vorfälle selten seien, so Mauer. Auf 15'000 Impfungen seien dort bisher nur zwei allergische Reaktionen aufgetreten - keine davon lebensbedrohlich.

Insgesamt sollen im Kanton Zürich elf Impfzentren bereitstehen, sobald genug Impfstoff vorhanden ist. Die Zentren sollen dann zusammen mit Hausärzten und Apotheken laut Kanton eine Kapazität von 20'000 Impfdosen pro Tag aufweisen.

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