GeKoZH: Zürcher Gemeinden für mehr Kooperation in Pflegeversorgung

Wie die Gesundheitskonferenz Kanton Zürich mitteilt, wurden in einem Bericht Empfehlungen für eine langfristige, nachhaltige Pflegeplanung erarbeitet.

Zürich
Zürich - Keystone

Der Kanton Zürich bewilligt als einziger Kanton Pflegeplätze unabhängig vom Bedarf und ohne Absprache mit den Gemeinden. Dies dürfte nach aktuellen Prognosen zu einem Überangebot führen und unnötige Kosten verursachen, die von den Gemeinden mitfinanziert werden müssen.

Die GeKoZH und ihre über 100 Mitgliedsgemeinden haben deshalb in einem Bericht «Versorgungsplanung und Bettenbewilligungen» Empfehlungen für eine langfristige, nachhaltige Pflegeplanung und -versorgung erarbeitet.

Unsicherheiten in der Pflegeplanung

Die aktuelle Praxis im Kanton Zürich führt zu grosser Unsicherheit in der Pflegeplanung. Einerseits sind die Gemeinden gesetzlich verpflichtet, die Pflegeversorgung für ihre Einwohner sicherzustellen, andererseits erteilt die kantonale Gesundheitsdirektion die Betriebsbewilligungen für Pflegeinstitutionen.

Eine koordinierte Abstimmung von Bedarf und Bewilligungen zwischen Kanton und Gemeinden findet nicht statt. Dies verunmöglicht eine vorausschauende Planung, wie sich unlängst in Regensdorf gezeigt hat, wo eine private Pflegeinstitution weitere Plätze erstellt, obwohl aus Sicht der Gemeinde kein Bedarf besteht.

Betriebsbewilligungen an Bedarf koppeln

Eine zentrale Empfehlung aus dem GeKoZH-Versorgungsbericht ist, die Betriebsbewilligungen für Institutionen der stationären Langzeitpflege künftig vom prognostizierten Bedarf abhängig zu machen.

So liesse sich das vorhandene Angebot differenzierter steuern, und Doppelspurigkeiten oder Planungslücken würden schneller erkannt. Voraussetzung hierfür ist ein Planungsinstrument, das den Pflegebedarf für die einzelnen Gemeinden aber auch überkommunal ermittelt.

Notwendig ist zudem ein überkommunales Planungsgremium beziehungsweise ein verbindlicher, koordinierter Austausch unter den Gemeinden und mit der Gesundheitsdirektion.

Planungssicherheit durch Transparenz und Mitsprache

Planungssicherheit entsteht auch durch Transparenz. Die Mitgliedsgemeinden der GeKoZH wünschen sich deshalb eine Übersicht zu allen im Kanton Zürich geplanten beziehungsweise eingereichten Projekten für Alters- und Pflegeheime.

Zudem empfiehlt der Versorgungsbericht, für solche Projekte künftig die Zustimmung der Standortgemeinde vorauszusetzen. Damit würden die Mitsprache der Kommunen bei Betriebsbewilligungen gestärkt und Fehlplanungen verhindert.

Pflegeversorgung langfristig sicherstellen

Ziel der GeKoZH und ihrer Mitgliedsgemeinden ist, mit den Lösungsansätzen aus dem Versorgungsbericht die Steuerung und Bewilligung der Langzeitpflegeplätze zu verbessern.

Nur so können die Gemeinden ihren gesetzlichen Auftrag langfristig erfüllen und für die pflegebedürftige Bevölkerung eine qualitativ hochstehende Pflegeversorgung und die freie Wahl des Pflegeheims sicherstellen.

Für die Umsetzung der Empfehlungen sollen ein konstruktiver Dialog und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich und weiteren Stakeholdern angestossen werden.

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