Stadtrat und Schulpflege wollen ab dem Schuljahr 2023/24 alle Schulen in freiwillige Tagesschulen überführen.
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Schüler - Keystone

Eine entsprechende Weisung wurde dem Gemeinderat übergeben. 2022 ist eine Volksabstimmung über die flächendeckende Einführung der Tagesschule geplant. Das Pilotprojekt «Tagesschule 2025» wird in der Stadt Zürich seit sechs Jahren erfolgreich erprobt.

2016 startete die Stadt das Pilotprojekt «Tagesschule 2025» in einer ersten Phase mit sechs Schulen. Nachdem sich in einer Volksabstimmung im Juni 2018 eine grosse Mehrheit (77,3 Prozent Ja-Stimmen) für eine zweite Phase des Projekts aussprach, werden seit 2019 und bis Ende 2022 weitere 24 Pilotschulen in eine Tagesschule überführt.

In der Tagesschule bleiben die Schülerinnen und Schüler ab dem zweiten Kindergartenjahr an Tagen mit

Nachmittagsunterricht über Mittag in der Schule. Die Kinder erhalten während der 80-minütigen Mittagspause eine warme, ausgewogene Mahlzeit, die je nach lokalen Gegebenheiten gestaffelt eingenommen werden kann.

Tagesschule geniesst hohe Akzeptanz

Das seit sechs Jahren erprobte Tagesschulmodell hat sich bewährt, was durch zwei externe Projektevaluationen bestätigt wird. Beide Evaluationen zeigen, dass die Tagesschule bei Eltern, Schulpersonal und Kindern eine hohe Akzeptanz geniesst. Die Eltern erachten es als sinnvoll, dass ihr Kind eine Tagesschule besucht und nennen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als wichtigsten Grund für die Teilnahme ihrer Kinder an den gebundenen Mittagen.

Die Lehrpersonen sehen im Rahmen der Mittagsbetreuung neue Möglichkeiten zur Beziehungsgestaltung mit den Schülerinnen und Schülern und die Betreuungspersonen erleben es als Bereicherung, in den Unterricht eingebunden zu sein. Die Schülerinnen und Schüler schätzen insbesondere das Zusammensein mit ihren «Gspänli» sowie die vielfältigen Angebote über Mittag.

Tagesschule nach dem Modell der Stadt Zürich

Ab dem Schuljahr 2023/24 soll die Tagesschule nach dem für die Stadt Zürich definierten Modell definitiv eingeführt werden. Das Modell berücksichtigt Erkenntnisse aus den Evaluationen und den analysierten Erfahrungen der Pilotschulen. Neben den bewährten Kernelementen der Tagesschule 2025 sollen offene und unentgeltliche Betreuungsangebote am

Nachmittag von Unterrichtsschluss bis 15.30 Uhr hinzukommen. Um die grossen Zusatzkosten für die Tagesschule zu begrenzen, wird der Einheitstarif angepasst. Für Familien mit tiefer wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit beträgt der Mindesttarif 4.50 Franken, der Maximaltarif für die gebundenen Mittage wird neu 9 Franken betragen.

Dabei entfallen 7 Franken auf das Essen und 2 Franken auf die Infrastrukturnutzung. Die Kosten für die Betreuungsleistungen und damit für die Tagesschule sind für die Eltern unentgeltlich und werden vollumfänglich von der Stadt Zürich übernommen.

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