Im Rahmen seiner Kaderplanung hat der FC Zürich entschieden, den auslaufenden Vertrag von Marco Schönbächler nicht zu verlängern.
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Bei einem Heimspiel konnte der SC Emmen gegen den FC Littau brillieren. - Keystone Symbolbild

Mit «Schönbi» verlässt eine der grossen Identifikationsfiguren des 21. Jahrhunderts den FCZ. Dank seiner langjährigen Vereinstreue, seinem unbändigen Willen sich nach Verletzungen immer wieder zurückzukämpfen sowie einer gewissen Demut avancierte Schönbi zum Fanliebling. Er war ein Vorbild für Mitspieler, insbesondere für Nachwuchsspieler, die den Schritt aus der Academy in die erste Mannschaft machten.

Schönbächler wechselte im Jahr 2002 vom FC Urdorf zum FC Zürich, wo er fortan einen Grossteil seiner fussballerischen Ausbildung absolvierte. Seit Februar 2007 spielte der Mittelfeldspieler in der ersten Mannschaft und erlebte so zwei Meistertitel (2007, 2009) und drei Cupsiege (2014, 2016, 2018) mit dem Stadtclub. Für den FC Zürich bestritt er in 14 Profisaisons 353 Pflichtspiele und erzielte dabei 54 Treffer sowie 59 Assists. Mit 510 für den FCZ absolvierten Spielen insgesamt steht Marco Schönbächler in dieser Statistik auf dem siebten Rang in der Geschichte des Stadtclubs. Für die Schweizer A-Nationalmannschaft kam Schönbi im November 2014 zudem zu zwei Teileinsätzen.

Ancillo Canepa trifft rührende Worte

FCZ-Präsident Ancillo Canepa kommentiert den Abgang wie folgt: «Mit Schönbi verbindet mich eine Gemeinsamkeit: Wir sind beide zur gleichen Zeit ins Kader der ersten Mannschaft «berufen» worden: Er als Spieler, ich als Präsident. Ich erinnere mich noch gut, als ob es gestern gewesen wäre, an sein erstes Meisterschaftsspiel in der ersten Mannschaft des FCZ. Es war die logische Folge seiner Leistungen in den Nachwuchsmannschaften des FCZ. Sein grosses Talent war schnell erkennbar. Als zentraler Mittelfeldspieler ausgebildet, wurde er aber wegen seiner Schnelligkeit bald auf der rechten Seite eingesetzt. Stolz war ich persönlich vor allem bei seinem ersten Einsatz für die Schweizer Nationalmannschaft. Leider, leider haben in der Folge verschiedene schwere Verletzungen seinen nächsten Karriereschritt verhindert. Ich hätte es ihm so gegönnt, seine Fähigkeiten zum Beispiel auch in der Bundesliga zu zeigen. Es sollte nicht sein. Schönbi war in all den Jahren ein loyaler Spieler, der uns nie irgendwelche Probleme bereitete.Dass wir nun beschlossen haben, den Vertrag nicht zu verlängern, ich gebe das zu, schmerzt mich. Dass Schönbi unsere Überlegungen im Zusammenhang mit dem geplanten Umbruch akzeptiert hat, zeugt von menschlicher Grösse. Wir haben ihm versichert, dass er nach Abschluss seiner Aktivkarriere bei uns immer eine offene Türe finden wird, falls er den Einstieg ins Trainergeschäft planen sollte. Wir würden uns freuen, ihn als Trainer in unserer Academy beschäftigen zu dürfen. Viele junge Spieler würden sich ebenfalls sehr darüber freuen. Die offizielle Verabschiedung werden wir im Stadion durchführen, sobald wieder Zuschauer zugelassen werden. Lieber Schönbi, weiterhin alles Gute und viel Glück und Erfolg. Und herzlichen Dank für alles, was du für den FCZ geleistet hast. Dein Präsi»

«Der FCZ ist mein Herzensverein. Beim Stadtclub habe ich meine ganze bisherige Profikarriere verbracht, mit ihm habe ich zahlreiche Höhen und Tiefen, positive Emotionen, aber auch schwierige Momente erlebt. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, mich von euch Fans und dem Verein zu verabschieden, was mir nicht leichtfällt und ich sehr bedauere. Ich bedanke mich beim Präsidenten-Ehepaar Canepa, der Vereinsführung, dem Trainerteam, dem Staff und allen meinen Mitspielern für die unvergessliche Zeit. Ein spezielles Dankeschön möchte ich den FCZ-Fans und natürlich der Südkurve aussprechen. Wie ihr mich und den FCZ während all den Jahren lautstark und mit überragenden Choreografien unterstützt habt, ist schweizweit einzigartig und bleibt mir immer in bester Erinnerung! Ich werde die Zeit beim FC Zürich nie vergessen», so Marco Schönbächler.

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