Ewz soll weitere 200 Millionen in erneuerbare Energien investieren
Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) soll die Stromproduktion aus Sonne, Wind und Wasser weiter ausbauen. Der Zürcher Stadtrat will dem ewz dafür mit einem Rahmenkredit 200 Millionen Franken zur Verfügung stellen.

Es ist bereits der dritte Rahmenkredit, den das ewz für Investitionen in die Produktion erneuerbarer Energie erhalten soll, wie die Stadtregierung am Donnerstag mitteilte. Damit das Geld fliesst, muss der Rahmenkredit aber vom Gemeinderat bewilligt werden. Und das letzte Wort werden die Stimmberechtigten der Stadt Zürich haben.
Mit den vom Stadtrat beantragten 200 Millionen Franken will das ewz hauptsächlich in Windparks und Wasserkraftwerke investieren; im In- und Ausland Das ewz strebt wie schon beim zweiten Rahmenkredit an, einen Drittel des Geldes in der Schweiz zu investieren. So geht es bei der Wasserkraft vor allem um die Rekonzessionierung der eigenen Kraftwerke und um neue Beteiligungen an Schweizer Wasserkraftwerken.
Seit 2007 genehmigten die Stimmberechtigten und der Gemeinderat Rahmenkredite in der Höhe von insgesamt 420 Millionen Franken für Investitionen in erneuerbare Energie. Aus diesen Mitteln bewilligte der Stadtrat Objektkredite für den Erwerb von achtzehn Windparks in Deutschland, Frankreich, Schweden und Norwegen.
Heute verfügt das ewz über eine Terawattstunde Strom aus Windenergie. Das entspricht dem ewz-Anteil aus der Stromproduktion des Kernkraftwerks Gösgen.
Mit dem Einsatz von Rahmenkrediten sollen Nachteile entschärft werden, welches das ewz als eine städtische Dienstabteilung auf dem freien Markt hat. Entscheidungswege über Stadtrat, Gemeinderat und allenfalls Volksabstimmung sind länger als in der Privatwirtschaft. Ausserdem sind viele Entscheidungsgrundlagen öffentlich und können von der Konkurrenz eingesehen werden.
Mit Rahmenkrediten werden laut dem Stadtrat die Entscheidungswege verkürzt. Dem ewz sollen sie «die notwendige Flexibilität und Vertraulichkeit» geben beim Abschluss von Geschäften.
Kauf und Finanzierung von Windparks im Ausland erfolgen über die ewz (Deutschland) GmbH. Die hundertprozentige Tochtergesellschaft der Stadt Zürich hält sämtliche Windpark-Beteiligungen des ewz im Ausland.
Die ewz-Deutschland-Gruppe ist damit eine der bedeutendsten Beteiligungen der Stadt Zürich. Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat daher in einer separaten Vorlage die Schaffung einer gesetzlichen Grundlage für die ewz (Deutschland) GmbH.