Stadt Zürich

Das EWZ-Kraftwerk Bondo produziert nach acht Jahren wieder Strom

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Acht Jahre nach dem Bergsturz am Piz Cengalo ist das EWZ-Kraftwerk Bondo dank neuer Wasserfassung und umfassender Sanierung seit Mai 2025 wieder am Netz.

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Das Logo der Elektrizitätswerke der Stadt Zürich EWZ. - keystone

Wie die EWZ berichtet, stürzten am 23. August 2017 rund drei Millionen Kubikmeter Gestein vom Piz Cengalo ins Bondascatal. Die Massen führten zu mehreren Murgängen, die das Dorf Bondo im Bündnerischen Bergell schwer in Mitleidenschaft gezogen haben. Auch die Wasserfassung Prä auf rund 1100 Metern des EWZ-Kraftwerks Bondo wurde meterhoch zugeschüttet.

Die Schäden betrafen sowohl die technische Infrastruktur als auch die Zugänglichkeit. In der Folge war das Kraftwerk Bondo fast acht Jahre ausser Betrieb.

Sorgfältige Analyse als Basis für den Wiederaufbau

Ob und wie die Wasserfassung Prä wiederhergestellt werden konnte, wurde ab 2022 durch spezialisierte Ingenieurteams untersucht. Rasch zeigte sich: Eine provisorische Instandsetzung war angesichts der geologischen Risiken ausgeschlossen. Stattdessen wurde eine vollständige Neukonzeption notwendig – angepasst auf die potenzielle Gefahr künftiger Murgänge.

Die neue Wasserfassung wurde auf der bestehenden Infrastruktur errichtet, jedoch mit deutlich verstärkten Schutzmassnahmen. Sie ist so konstruiert, dass sie Murgängen möglichst standhält oder im Schadenfall rasch wiederhergestellt werden kann – ein entscheidender Faktor für einen stabilen Kraftwerksbetrieb.

«Die durchdachte Neukonzeption der Wasserfassung Prä hat uns in der Geschäftsleitung überzeugt», erklärt Philippe Heinzer, Leiter des Geschäftsbereichs Energie bei EWZ. «Der Stadtrat hat deshalb unseren Antrag für gebundene Ausgaben in der Höhe von 10,9 Millionen Franken bewilligt», ergänzt Phlippe Heinzer.

Bau unter schwierigen Bedingungen

Der Baubeginn im Juli 2023 verlief zunächst planmässig – bis ein erneuter Murgang Ende August die Baustelle teils verschüttete und bereits errichtete Bauwerke beschädigte. «Bevor wir überhaupt weitermachen konnten, musste die gesamte Baustelle von Geröll geräumt werden», berichtet Andres Fasciati, Leiter der Bergeller Kraftwerke bei EWZ und Gesamtprojektleiter.

Er fügte hinzu: «Dank rascher Räumung und Reparaturarbeiten konnten wir den Rückstand auf nur drei Monate begrenzen.» Um die aufwendigen Betonarbeiten trocken auszuführen, wurde das Wasser der Bondasca unter der Baustelle hindurchgeleitet.

Wiederinbetriebnahme im Mai 2025 nach umfassender Kraftwerksrevision

Das eigentliche Kraftwerk am südwestlichen Rand des Dorfs Bondo gelegen, war vom Bergsturz 2017 nicht direkt betroffen, stand aber infolge der zerstörten Wasserfassung jahrelang still.

Für die Wiederinbetriebnahme ab Mai 2025 erfolgten eine Revision der mechanischen Komponenten sowie die Neuwicklung und Neublechung des Generators. Zudem wurde der Korrosionsschutz der fast 60-jährigen Druckleitung umfassend erneuert.

«Ich war immer überzeugt, dass wir ab Frühjahr 2025 das Kraftwerk wieder in Betrieb nehmen können. Umso mehr freue ich mich, dass es mit allen Beteiligten gemeinsam gelungen ist, die Wasserfassung Prä wieder neu und robust aufzubauen. Seit Anfang Mai 2025 dreht die Turbinen wieder und produziert sauberen Strom», sagt Andres Fasciati stolz.

Philippe Heinzer ergänzt: «Mit der Wiederinbetriebnahme des Kraftwerks Bondo bekräftigt ewz sein starkes Engagement für die Wasserkraft. Diese Investition stärkt die Partnerschaft mit der Gemeinde Bregalia und baut die regionale Verbundenheit aus. Sie unterstreicht das über hundertjährige Engagement von ewz im Kanton Graubünden.»

Tag der offenen Türe im August

Mit einem Informationstag, Besichtigungen und einem Unterhaltungsprogramm wird am Samstag, dem 16. August 2025, die Wiederinbetriebnahme der Kraftwerksanlagen gemeinsam mit der Bevölkerung gefeiert.

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