In Zug soll es ab 2020 eine neue Höhere Fachschule Informatik und Elektronik geben. Das Parlament hat sich am Donnerstag in erster Lesung für das neue Bildungsangebot ausgesprochen. Zu verdanken ist die einhellige Zustimmung wohl auch den tiefen Kosten.
Zug
Das Zuger Regierungsgebäude. - Keystone
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Die Schule soll in den Räumlichkeiten am Gewerblich-Industriellen Bildungszentrum Zug (GIBZ) eingerichtet werden. Mit dem Angebot will der Kanton auf die in der Zentralschweiz wachsende Nachfrage nach höher qualifizierten ICT-Fachkräften eingehen. Es herrsche nach wie vor ein Fachkräftemangel, insbesondere in ICT-Branchen, sagte Bildungskommissionspräsident Peter Letter.

Der Einstieg in die Schule steht einem breiten Spektrum an Fachkräften offen und erlaubt die Weiterbildung und den Erwerb eines eidgenössischen Titels in den drei Fachbereichen Systemtechnik, Applikationsentwicklung und Elektronik/Digitalisierung.

Das Konzept der Schule sei überzeugend. Mit ihr werde eine bestehende Lücke im Bildungssystem geschlossen, sagte der Kommissionspräsident. Im Namen seiner Fraktion, der FDP, betonte Letter, dass die Schule «eine ausgezeichnete Initiative» sei.

Mit überschaubaren finanziellen Mitteln könne der Kanton mithelfen, eine innovative Schule aufzubauen, sagte der Präsident der Staatswirtschaftskommission (Stawiko), Andreas Hausheer. Diese Tatsache freute auch Beni Riedi (SVP): Kosten und Nutzen stünden schon fast in einem perfekten Verhältnis.

Konkret wird für den Aufbau der Höheren Fachschule Informatik und Elektronik am GIBZ mit einem Initialaufwand von 90'000 Franken gerechnet. Dieser Betrag beinhaltet unter anderem Berufsprofilentwicklung, Lehrplan- und Modulentwicklung und Bereitstellung der geeigneten Lehrpersonen. Die neue Schule soll ab dem Jahr 2021 kostendeckend geführt werden.

Rita Hofer sagte im Namen der ALG, es gebe keine vergleichbare Weiterbildungsmöglichkeit im Raum Zug. Dem Fachkräftemangel werde entgegengewirkt und Fachkräfte müssten nicht aus dem Ausland rekrutiert werden. Auch SP und SVP äusserten sich positiv zur neuen Schule.

«Fast ein bisschen viel Einstimmigkeit» gab es für SVP-Kantonsrat Philip C. Brunner. Er hoffe, dass diese neu ausgebildeten Fachkräfte künftig nicht durch Fachkräfte aus dem Ausland konkurriert würden.

Volkswirtschaftsdirektorin Silvia Thalmann (CVP) freute sich über die Einhelligkeit. Der Bedarf an Informatikfachkräften sei in der Tat sehr hoch. Es sei eine sehr praxisorientierte Ausbildung, welche die Schule anbiete, und sie sei kostengünstig und berufsbegleitend.

Für die Schaffung der neuen Höheren Fachschule ist eine Änderung des Einführungsgesetzes zu den Bundesgesetzen über die Berufsbildung und Fachhochschulen nötig. Die zweite Lesung mit der Schlussabstimmung findet in einigen Wochen statt.

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