Zug: Ergebnisse der zweiten Mitwirkung zur Ortsplanung
1'738 Personen haben sich zwischen dem 6. und 30. April 2021 an der Umfrage beteiligt.

Wie die Gemeinde Zug berichtet, übertraf das Interesse an der zweiten öffentlichen Mitwirkung, die das künftige Mobilitäts- und Freiraumkonzept der Stadt Zug zum Inhalt hatte, alle Erwartungen: 1'738 Personen haben sich zwischen dem 6. und 30. April 2021 an der Umfrage beteiligt.
Die sehr erfreuliche Beteiligung erlaubt es, über alle Bevölkerungsgruppen hinweg valide und verlässliche Aussagen über die Einstellungen und Bedürfnisse zur Mobilität und zum Freiraum in der Stadt Zug machen zu können.
Grünräume qualitativ und quantitativ stärken
Das Grün- und Freiraumangebot in der Stadt Zug wird insgesamt geschätzt, aber als eher durchschnittlich bewertet. Zwar gefallen Begrünung, Ambiance und Sitzmöglichkeiten der Anlagen, eher mässig ist hingegen die Zustimmung bei den Nutzungsmöglichkeiten, der Gestaltung und den Spielgeräten.
Danach gefragt, welches die beliebtesten Freiräume in der Stadt Zug sind, wurde an erster Stelle mit 62% das Brüggli genannt, gefolgt von der Seeliken mit 55% und der Männerbadi mit 48%. Der beliebteste Stadtplatz ist mit 84% der Landsgemeindeplatz. Mit einigem Abstand folgen der Bundesplatz (53%) und der Kolinplatz (50%).
Ausbau der Naherholungsflächen erwünscht
Der immer wieder in den Schlagzeilen stehende Postplatz wird immerhin von 43% bevorzugt besucht. Bei den Spielplätzen führen die Fröschenmatt, der Rigiplatz und der Siehbach die Rangliste an.
Um einer Übernutzung der bestehenden Anlagen entgegenzuwirken, begrüssen 82% den Ausbau der Naherholungsflächen insbesondere entlang des Seeufers sowie der Bachläufe. Im Zentrumsbereich sollen entlang des Seeufers mit einer verkehrsarm ausgestalteten Vorstadt die bestehenden Frei- und Naherholungsanlagen aufgewertet und vergrössert werden.
Keine Velos auf Fusswegen
92% der Befragten geben an, regelmässig zu Fuss in der Stadt unterwegs zu sein. Danach folgen mit 78% das Velo, mit 56% der ÖV und mit 51% das Auto oder das Motorrad.
Von zwei Dritteln aller Befragten wird ein Niedriggeschwindigkeitsregime im Zentrum befürwortet. Als wichtige Aspekte, die dabei zu beachten sind, wurden der Fokus auf den Langsamverkehr, das Sicherstellen des Verkehrsflusses und eine klare Signalisation genannt.
Um die Attraktivität des Zentrums aufzuwerten und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, unterstützen 64% die Absicht eines einfachen Zentrumtunnels.
Als grösster Mangel bei Fusswegen wird die Vermischung mit dem Veloverkehr genannt: Eine deutliche Mehrheit wünscht eine Entflechtung mit getrennten Fuss- und Velowegen. Beim Velowegnetz wird die fehlende Durchgängigkeit von 58% bemängelt. 43% beurteilen die Breite von Velostreifen als Sicherheitsrisiko. Wenig bis kein Handlungsbedarf besteht bei Veloabstellplätzen und beim Unterhalt des Fuss- und Velowegnetzes.
Hohe Beteiligung von jungen Erwachsenen
91% der Teilnehmenden der zweiten Mitwirkung weisen eine enge Verbindung zur Stadt Zug auf, indem sie entweder in der Stadt Zug wohnen (82%) oder als Auswärtige in der Stadt Zug arbeiten (9%).
Nach Geschlechtern aufgeteilt, halten sich Frauen mit 48% und Männer mit 51% die Waage. Besonders erfreulich ist die vergleichsweise hohe Beteiligung junger Erwachsener, die mit 17% gleich hoch ist wie bei den über 61-Jährigen.
Neben der Bevölkerung wurden zusätzlich 39 Stadtzuger Vereine, Verbände, Parteien und sonstige Interessengruppierungen zur Teilnahme eingeladen. Darauf gingen vier Rückmeldungen ein.
Ergebnisse der fliessen in das Mobilitäts- und Freiraumkonzept ein
Die Ergebnisse der zweiten Mitwirkung fliessen in das Mobilitäts- und Freiraumkonzept ein, das Teil der gegenwärtig in Erarbeitung stehenden räumlichen Gesamtstrategie ist. Diese wird im Spätherbst 2021 im Rahmen der dritten öffentlichen Mitwirkung präsentiert.
Im Frühjahr 2022 beschliesst der Stadtrat die Gesamtstrategie und legt diese dem Grossen Gemeinderat zur Kenntnisnahme vor. Damit ist die erste Phase der Ortsplanungsrevision abgeschlossen.
Basierend darauf wird anschliessend die zweite Phase mit der Revision der Richt- und Nutzungsplanung in Angriff genommen.