Zug

Windenergie sorgt für Unstimmigkeit im Kanton Zug

Die Stadt Zug sieht sich beim Thema Windenergie einigen Vorwürfen ausgesetzt. Man streitet etwa ab, die Sache verschlafen zu haben.

windenergie
Windenergie ist die grosstechnische Nutzung des Windes als erneuerbare Energiequelle. - Henning Kaiser/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kanton Zug soll in Windenergie investieren.
  • Es wird diskutiert, wieso das nicht schon viel früher geschehen ist.

Der Kanton Zug soll in Zukunft mit Windenergie unterstützt werden. Das wurde entschieden, jedoch stellt sich eine Frage: Warum ist das nicht schon viel früher passiert? Das Stadtparlament wirft dem Kanton vor, die Sache verschlafen zu haben. Doch gegen diesen Vorwurf wird sich hartnäckiug gewehrt.

Dabei könnte ein Windpark 30 bis 60 Prozent des Stromverbrauchs der Stadt Zug abdecken. Ein Vorhaben, dass sich laut Studie umzusetzen lohnt.

Zwei Drittel der Produktion würden gemäss den Messungen im Winterhalbjahr anfallen, heisst es in der Studie. Die Investitionen werden mit 45 bis 90 Millionen Franken beziffert.

Kein Potenzial für Windenergie?

Der Zuger Energielieferant WWZ hatte bereits 2009 und 2011 auf dem Zugerberg Windmessungen durchgeführt.

Diese hatten ein «geringes Windenergiepotenzial» aufgezeigt, wie der Zuger Regierungsrat 2019 in einer Antwort auf eine Interpellation im Kantonsrat ausführte.Der Standort sei aus Sicht des Regierungsrats ungeeignet, hiess es damals.

Weitere Abklärungen in Bezug auf Windparks sehe er nicht vor. Zudem habe auch kein Energieproduzent Interesse an der Nutzung der Windenergie im Kanton Zug gezeigt.

Windenergie
Windenergie könnte sich vor allem in den Bergen des Kantons Jura ergeben. Zusammen mit der Sonnenenergie soll mehr Nachhaltigkeit in die Stromproduktion gebracht werden. - keystone

Kanton und WWZ müsse in die Pflicht genommen werden

Mit dem Vorliegen der neuen Potenzialanalyse prüft die Stadt Zug, ob sie Prüfungsgebiete für Windkraftanlagen im kommunalen Richtplan auszeichnen soll.

Die Fraktionen im Stadtparlament machen Druck beim Kanton, wie dem Ratsprotokoll vom Dienstagabend zu entnehmen ist. Die Mitte hoffe, dass die Studie der Stadt «den Kanton aufwachen lasse». Auch die WWZ müsse in die Pflicht genommen werden.

Die SP nannte die Haltung des Kantons in der Sache «antiquiert». Die FDP hofft, dass der Kanton die gleiche Richtung wie die Stadt einschlage. Die GLP findet hingegen, der Ball liege nun beim Kanton.

Lokale Produktion rückt stärker in den Fokus

«Den Vorwurf der Untätigkeit lassen wir nicht gelten», hielt der Zuger Baudirektor Florian Weber (FDP) auf Anfrage von Keystone-SDA fest.

Die Grundlagen für die Planung zum Thema Windenergie im Richtplan habe der Kantonsrat im Jahr 2015 beschlossen. Angesichts der aktuellen Entwicklungen rücke die lokale Produktion von erneuerbarer Energie stärker in den Fokus.

Daher sei 2024 eine Richtplananpassung zum Thema Windenergienutzung vorgesehen. In dieser würde auch das Thema der Potenziale gestützt auf die heutigen Erkenntnisse erneut überprüft werden. Der Kanton Zug komme dem Auftrag des Bundes nach.

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