Die Stadt Zug kauft für 65 Millionen Franken den barocken Zurlaubenhof. Ein Verpflichtungskredit wurde am 19. Juni 2022 bewilligt.
Die Stadtverwaltung in Zug.
Die Stadtverwaltung in Zug. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Das Stimmvolk hat am 19. Juni 2022 den nötigen Verpflichtungskredit für die Übernahme der über 32'000 Quadratmeter grossen barocken Hof- und Gartenanlage Zurlaubenhof von der Familie Bossard klar bewilligt. Die Zuger sprachen sich mit einem Ja-Stimmenanteil von fast 91 Prozent (5928 Ja zu 600 Nein) für den Kauf aus. Die Stimmbeteiligung betrug 39 Prozent.

Im Gesamtbetrag inbegriffen sind 400'000 Franken für Inventar wie Möbel oder Kunstgegenstände sowie 1,1 Millionen Franken für ein bestehendes Richtprojekt für neue Wohngebäude auf dem Areal. Mit dem Ja an der Urne genehmigte das Stimmvolk auch einen Rahmenkredit von fünf Millionen Franken für wertvermehrende Instandsetzungen.

Die barocke Hof- und Gartenanlage mit historischen Gebäuden liegt im Quartier St. Michael am südlichen Stadtrand von Zug. Das Hauptgebäude wurde im 16., 17. und 18. Jahrhundert vom einfachen Bauernhaus zu einem Herrensitz umgestaltet. 1964 wurden die Bauten der Liegenschaft als schutzwürdige Baudenkmäler anerkannt.

Der Bebauungsplan und das Vorkaufsrecht

Der vorliegende Bebauungsplan sieht drei Baubereiche für Neubauten vor, auf denen rund 6350 Quadratmeter zusätzliche Geschossflächen erstellt werden könnten. Zusammen mit den bestehenden Gebäuden entspräche dies 64 Wohnungen und 60 Parkplätzen.

Die Familie Bossard, der das 4,5 Fussballfelder grosse Anwesen seit 1853 gehört, hatte es der Stadt zum Kauf angeboten. Die nächste Generation wolle den Zurlaubenhof und die damit verbundenen Aufgaben nicht übernehmen, hiess es zur Begründung.

Die vier Mitglieder der aktuellen Erbengemeinschaft Bossard erhalten von der Stadt aber ein Vorkaufsrecht, falls diese Stockwerkeigentum auf dem Areal realisiert und verkauft. Die Stadt rechnet mit dem Kauf der Liegenschaft je nach Szenario mit jährlichen Renditen zwischen 360'000 Franken und 2,3 Millionen Franken.

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