Wie der Swiss Badminton berichtet, schlägt Ronja Stern nach vielen Verletzungen ein neues Kapitel auf. Sie wird sich nun auf den akademischen Weg konzentrieren.
Stern erklärte ihren Rücktritt im Sommr 2023
Ronja Stern tritt als Badminton-Nationalmannschaftsspielerin zurück. - Kurt Frischknecht / Swiss Badminton
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Es gibt Nachnamen, die eignen sich besonders für Wortspiele. Und werden natürlich medial dementsprechend genützt: «Stern mit doppeltem Goldschweif» hiess es beispielsweise im Februar 2022 in einem Aargauer Medium.

Ronja Stern hatte gerade bei der Elite-SM zweimal Gold gewonnen, im Einzel und im Mixed mit Nicolas A. Müller.

Die beiden Titel auf dem Mutschellen waren einer der letzten Höhepunkte, den jüngsten grossen Auftritt hatte sie vor zwei Monaten in Basel. Am Swiss Open trat sie im Mixed mit Müller an.

Wenige Monate später sagt sie: «Jetzt werde ich mich auf meinen akademischen Weg konzentrieren.» Als Dernière wird sie im Sommer noch mit dem Team die Universiade bestreiten.

Schon mit fünf kam Klein-Ronja zum Badminton

Die letzten 20 Jahre drehte sich bei ihr sehr vieles um Racket und Shuttle. Schon mit fünf kam sie zum Badminton. Dies, weil der sportbegeisterte Vater Olaf unter anderem auch Badminton spielte.

Klein-Ronja und der zwei Jahre ältere Bruder Timm wollten beaufsichtigt werden und so verbrachten beide viel Zeit in Badminton-Hallen.

Bald hiess das jüngste Clubmitglied in Fislisbach Ronja Stern. Und dass das Mädchen talentiert war, wurde rasch ersichtlich und vom Club ging es in Regionalkader, dann ins Talentteam, bald stand sie in der Junioren-Nati mit elf.

Es sei eine natürliche Entwicklung gewesen: «Ich habe Schritt für Schritt gemacht.»

Sportlich lief es für Stern am Anfang

Nach der Matura folgten der Wechsel ins Nationale Leistungszentrum in Herrenschwanden und der Umzug nach Bern, in der WG wohnt sie unter anderen mit Natikollege Tobias Künzi.

Ronja Stern hatte kaum Anpassungsschwierigkeiten: «Man muss sehr viel Eigenverantwortung übernehmen, am Anfang ist es schon viel. Ich fand es aber cool.»

Am Anfang läuft es sportlich. Bei der Junioren-EM und am Canada Open erreicht sie die Viertelfinals, auch später folgen einige gute Resultate. Das Fernziel Olympische Spiele ist ambitiös, aber realistisch.

Der Spitzensport war doch nicht ihr zu Hause

Aber: «Ich schaffte es wegen Verletzungen nie, eine ganze Saison durchzuspielen.» Besonders eine Blessur am Fuss war in den letzten fünf, sechs Jahren stetiger unerwünschter Begleiter.

Sie kann zwischenzeitlich dem Informatikstudium Priorität schenken und Vorlesungen besuchen, auf die sie sonst hätte verzichten müssen.

Mit der Zeit reifte dann die Erkenntnis, dass sie nicht mehr im Spitzensport zu Hause ist, sondern den Sport mehr aus Leidenschaft und als Hobby macht.

«Zuerst musste ich akzeptieren, dass dies auch okay ist» blickt sie zurück. Nach einer erneuten Verletzung 2022 war klar, dass ihr Weg in Richtung Studium führt.

Die Liebe zum Badminton wird sie nicht verlieren

Im Sommer steht der nächste Umzug an: Ronja Stern nimmt in Kopenhagen den Masterabschluss ins Visier. Loslassen wird sie das Badminton aber nicht: «Dafür habe ich es viel zu gerne.»

Sie plant, auch nächste Saison in der Nationalliga A für das Team Argovia anzutreten und hat auch schon J+S-Kurse absolviert, um den Nachwuchs zu schulen.

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