Oberägeri

Oberägeri ruft zum Schutz des Schilfes auf

Nau.ch Lokal
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Region Zug,

Das Seeufer ist nicht nur Erholungsraum für die Bevölkerung, sondern auch wichtiger Lebensraum für die Tiere. Den Schilfgürteln kommt eine wichtige Rolle zu.

Der Ausblick auf den Ägerisee in Oberägeri.
Der Ausblick auf den Ägerisee in Oberägeri. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Wie die Gemeinde Oberägeri mitteilt, ist der Aufenthalt am See etwas Wunderbares: Spazieren, den Blick aufs Wasser geniessen, eine Kanutour unternehmen oder einfach ins kühle Nass springen. Die Aktivitäten sind vielfältig und der Nutzungsdruck mancherorts entsprechend hoch.

Schilf wächst vor allem an flachen Ufern stehender oder langsam fliessender Gewässer, in Mooren und Sümpfen. An flachen natürlichen Seeufern bildet Schilfröhricht die Vegetationszone zwischen den landseitigen Riedflächen und der seeseitigen Schwimmblatt- beziehungsweise Unterwasservegetation.

Am Ägerisee finden sich ausgedehnte Schilfbereiche vor allem in den unverbauten Uferabschnitten am West- und am Südufer. Hier liegen die kantonalen Naturschutzgebiete Riederen, Rieter, Sagen und Neselen. Aber auch am Nordufer sind vor der Uferverbauung teilweise Schilfgürtel vorhanden, so zum Beispiel im Gebiet des Ägeribades oder der Chilenmatt.

Das Schilf ist Habitat für Vögel und Fische

Vögel nutzen Schilfbestände als Brut-, Rast-, Sing-, Mauser- oder Schlafplatz, als Jagdgebiet oder Fluchtversteck. Einige Vögel wie beispielsweise der Teichrohrsänger halten sich ausschliesslich im Schilf auf. Sie sind perfekt an ein Leben im Schilfröhricht angepasst.

Andere sind dort nur zeitweise zum Brüten zu Hause, wie beispielsweise Haubentaucher und Blässhuhn. Dichte und Ausdehnung der Schilfbestände sind dabei wichtige Faktoren für die Eignung als Habitat. Während für die Rohrammer bereits kleinere Schilfbestände ausreichen, kommt der Drosselrohrsänger nur in grösseren Schilfgürteln vor.

Die Unterwasserzone des Schilfröhrichtes – vor allem der Übergangsbereich zwischen Röhricht und freier Wasserfläche – dient als Laichhabitat, Kinderstube und Fluchtversteck für einen Grossteil der in einem stehenden Gewässer vorkommenden Fischarten wie zum Beispiel Hecht, Egli und Rotfeder. Viele Fischarten finden hier auch ihre Nahrung.

Schilf ist auch anderweitig schön und nützlich

Schilf hat aber noch weitere Funktionen. Die Fähigkeit von Schilf, Sauerstoff in Wasser und Boden abzugeben, fördert den Abbau von organischer Substanz. Das Schilfröhricht übernimmt damit in Gewässern die Rolle einer biologischen Kläranlage. Durch sein weitverzweigtes Wurzelsystem vermag es zudem, den Boden an den Ufern zu festigen und so vor Erosion zu schützen.

Die Schilfgürtel haben ausserdem eine ästhetische Bedeutung. Vielfach wird das Vorkommen ausgedehnter (Schilf-)Röhrichte an Gewässerufern als wichtiger Aspekt eines naturnahen Landschaftsbildes empfunden, sodass Erhaltung und Entwicklung von Schilfbeständen auch zu einer Stärkung der Erholungsfunktion eines Gewässers beitragen können.

Da Schilfbestände an Seeufern einen besonders wichtigen Lebensraum darstellen, sind diese durch das Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz geschützt. Schilfbestände dürfen nicht entfernt, überschüttet oder anderweitig zum Absterben gebracht werden. Nichtsdestotrotz sind sie – wie überall an den Seen – auch am Ägerisee stark unter Druck. Verbaute und intensiv genutzte Ufer, Wellenschlag, Erosion und Treibgut sind nur einige Gründe, weshalb sie in ihrem Bestand stark gefährdet sind.

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