Der Grosse Gemeinderat der Stadt Zug befürwortete am 12. Mai mit 29 zu 5 Stimmen den Objektkredit für den Neubau eines Recyclingcenters mit Ökihof.
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Blick auf die Stadt Zug. (Symbolbild) - Keystone
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Der Ökihof der Stadt Zug und das Brockenhaus der Frauenzentrale sind seit 1999 auf dem Güterbahnhof-Areal beim Bahnhof Zug eingemietet. Das Grundstück gehört den SBB. Ende 2022 läuft der Mietvertrag definitiv aus.

Auf diesen Zeitpunkt müssen der Ökihof und das Brockenhaus an einen neuen Standort umziehen. Die Evaluation für einen neuen Ökihof-Standort zeigte, dass das im Eigentum der Stadt Zug stehende Areal im Göbli die Kriterien am besten erfüllt. Es liegt in der Zone des öffentlichen Interesses für Bauten und Anlagen öIB.

Zusammen mit dem Ökihof, dem Brockenhaus und der GGZ@Work, einem Sozialbetrieb der Gemeinnützigen Gesellschaft Zug, soll an diesem zentralen Ort ein zukunftsweisendes Recycling-Warenhaus entstehen, in welchem entsorgt, repariert, getauscht und eingekauft werden kann. Alle Fraktionen begrüssten diese Nutzung von Synergien.

Multifunktionales Zentrum für ökologische und soziale Nachhaltigkeit

Stellvertretend sprach Etienne Schumpf (FDP) von einem «multifunktionalen Zentrum für ökologische und soziale Nachhaltigkeit.» Positiv wurde auch die städtebauliche Eingliederung an diesem Standort und der Einsatz von Holz als Baustoff für die Werkhalle kommentiert.

Kritik gab es etwa für das äussere Erscheinungsbild und die zuwenig konsequente ökologische Bauweise (Fraktion ALG-CSP), die eher hohen Kosten und das Konzept für Anlieferung und Parkierung und die Platzierung der Ladestationen für E-Fahrzeuge (SP) sowie die für ein schlüsselfertiges Objekt für Zuger Verhältnisse eher tiefen Mieten (SVP): Hier hätte man von einer marktüblichen Miete ausgehen sollen.

Daran anschliessend zielten verschiedene Voten auf die Kalkulation der Kostenmiete ab. Niemand wolle eine versteckte, indirekte Subventionierung der Mietflächen, so der allgemeine Tenor.

Stadtrat kalkuliert mit einer Kostenmiete und nicht mit einer Marktmiete

Die Vorsteherin des Baudepartements, Stadträtin Eliane Birchmeier, stellte klar, warum der Stadtrat mit einer Kostenmiete und nicht mit einer Marktmiete kalkuliert: «Wir können keine Marktmiete anwenden, weil wir hier in einer Zone des öffentlichen Interesses für Bauten und Anlagen öIB bauen. In dieser Zone können sich keine marktorientierten Unternehmen ansiedeln, die Zone bedingt eine Nutzung im öffentlichen Interesse und schliesst eine Gewinnorientierung aus. Sonst müsste man das Gebiet aus der Zone öIB herausnehmen. GGZ und Brocki sind gemeinnützige Organisationen, die dem öffentlichen Interesse dienen. In der aktuellen Zone sind die kalkulierten Mieten keine direkte oder indirekte Subvention der beiden Organisationen.»

Urs Bertschi (SP) formulierte daraufhin den Vorschlag, in der Abstimmungsbroschüre die Mieten nur vorbehältlich einer Anpassung aufzuführen. Der Stadtrat nahm diesen Vorschlag entgegen.

Ebenso zeigte sich der Stadtrat bereit, die Änderungsanträge der Bau- und Planungskommission und der Geschäftsprüfungskommission zu übernehmen: Die Änderungen betreffen die Ausgestaltung der aussenliegenden Fluchttreppe und die statischen Vorarbeiten für ein zusätzliches Geschoss. In der Schlussabstimmung wurde dem Objektkredit von 20.92 Millionen Franken mit 29:5 Stimmen bei 1 Enthaltung zugestimmt.

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