Der Mischkonzern Metall Zug hält trotz der aktuellen Marktturbulenzen am Börsengang der Haushaltgerätesparte V-Zug fest. Als erster Handelstag an der Schweizer Börse SIX ist der 25. Juni 2020 vorgesehen, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.
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Ein Logo von V-Zug. - keystone
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Entsprechende Pläne waren vor rund einem Jahr erstmals genannt worden. Nun werden sie konkretisiert. Die V-Zug-Gruppe könne als eigenständiges, börsenkotiertes Unternehmen ihre Marke weiter stärken und von der zusätzlichen strategischen Flexibilität profitieren, heisst es. Metall Zug wiederum werde eine stärker fokussierte Industriegruppe. Deren CEO und einziges Geschäftsleitungsmitglied wird laut den Angaben per 1. April der heutige CFO Daniel Keist.

Die Abspaltung soll laut den Angaben in Form einer Sachdividende erfolgen. Sofern die Generalversammlung dem Vorschlag zustimmt, gibt es für jede Namenaktie A eine V-Zug-Aktie und für jede Namenaktie B zehn Papiere.

Im Geschäftsbericht wird diese Sachdividende für die Namenaktie B auf 57,02 Franken beziffert, wobei es sich laut einem Firmensprecher um einen kalkulatorischen Wert handle. Insgesamt ergäbe dies dann - inklusive der ordentlichen Bardividende von 17,00 Franken - für die Namenaktie B eine Ausschüttung von 74,02 Franken.

Metall Zug wird laut den Angaben auch nach der Abspaltung mit 30 Prozent an der V-Zug beteiligt bleiben, wie es weiter heisst. Diese «strategische Beteiligung» solle langfristig gehalten werden. Die Familie Buhofer, welche laut den letzten Angaben rund zwei Drittel an Metall Zug hält, unterstütze die Transaktion und wolle langfristig in beiden Gesellschaften investiert bleiben.

Mit V-Zug kommt eine Gesellschaft an die Börse, welche im letzten Jahr einen Umsatz von 592,1 Millionen Franken und einen operativen Gewinn (EBIT) von 28,7 Millionen erzielte.

Das Geschäftsjahr 2019 der gesamten Metall-Zug-Gruppe fiel durchzogen aus. Der Umsatz kam bei 1,22 Milliarden Franken zu liegen und damit 1,7 Prozent über dem Vorjahr; akquisitions- und währungsbereinigt hätte er dagegen um 0,6 Prozent abgenommen. Der operative Gewinn (EBIT) und der Reingewinn nahmen allerdings drastisch ab. Der EBIT kam bei 38,8 nach 89,3 Millionen Franken und der Reingewinn bei 29,2 nach 63,6 Millionen Franken zu liegen.

Gründe für die abnehmende Profitabilität waren - wie schon bekannt war - eine Bodensanierung, die Einführung einer neuen Software sowie das schwierige Marktumfeld im Bereich Kabelverarbeitung. Im ersten Halbjahr 2019 hatten deswegen sogar noch rote Zahlen resultiert.

Mit den Ergebnissen für das Gesamtjahr hat Metall Zug nun die Erwartungen der Analysten knapp erfüllt. Diese hatten im Schnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 1,21 Milliarden Franken, einem EBIT von 41,0 Millionen Franken und einem Reingewinn von 32,0 Franken Millionen gerechnet.

Für das Jahr 2020 gibt sich das Management vorsichtig. Das Umfeld werde in wichtigen Märkten anspruchsvoll bleiben. Zudem würden Investitionen unter anderem in die Digitalisierung und in modernste Produktionsanlagen das Ergebnis belasten.

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