Unihockey-Matchbericht zu Wiler-Ersigen gegen Zug United
Zug verlor zum vierten Mal in den letzten fünf Partien. Gegen den SV Wiler-Ersigen traf einzig Verteidiger Raphael Neidhart doppelt.

Wie schwer sich Zug United und Wiler-Ersigen derzeit mit dem Toreschiessen tun, manifestierte sich in der Schlussphase. Die Zentralschweizer ersetzten Keeper Petter Nilsson durch einen sechsten Feldspieler und suchten mit dem Mute der Verzweiflung den Anschlusstreffer.
Zwar gelang es zuweilen, das Heimteam in deren Platzhälfte einzuschnüren. Einzig gefährliche Abschlüsse blieben aus. Und kam ein Zuger dann doch zum Abschluss flog sein Schuss weit am Tor vorbei. Viel mehr hatte Wiler-Ersigen die eine oder andere Kontergelegenheit und es war schon fast Slapstick, wie die Berner den Ball nicht ins leere Tor brachten.
Erst 16 Sekunden vor Schluss, nach einem Freischlag und einem verpatzten Zuger Wechsel, traf Gianluca Persici doch noch zum 5:2, obwohl Nilsson wieder ins Gehäuse zurückgekehrt war.
Powerplay mit einem satten Direktschuss
Dabei begann der Abend aus Zuger Sicht sehr gut. Raphael Neidhart fand mit seinem Schuss eine Lücke unter dem in dieser Situation etwas unglücklich agierenden Yanick Flury zum 1:0. Es war der erste NLA-Treffer für den 18-jährigen Verteidiger, der nach guten Leistungen in der Vorbereitung ins NLA-Team befördert worden war.
Und Neidhart traf im zweiten Drittel gar noch ein zweites Mal. Diesmal nach einer herrlichen Kombination über Adrian Furger und Oliver Bäcklin. Der Schönheitsfehler aus Zuger Sicht war dabei, dass inzwischen auch Wiler-Ersigen getroffen hatte – zweimal sogar.
Erst wurde Yannis Wyss vergessen, was der 20-Jährige zum 1:1-Ausgleich nutzte. Und der auf diese Saison neu verpflichtete Tscheche Matyas Krebner traf im Powerplay mit einem satten Direktschuss zur erstmaligen Führung des Heimteams.
Doppelschlag des Rekordmeisters
Kursweisend war letztlich der Doppelschlag des Rekordmeisters zu Beginn des dritten Spielabschnitts. Innerhalb von 62 Sekunden stellten Radek Sikora und Marco Louis auf 4:2.
Beim dritten Gegentreffer standen gar nur vier Zuger auf dem Feld, weil, nicht zum ersten Mal in dieser Saison, ein fliegender Wechsel überhaupt nicht funktionierte. Und beim 4:2 gewährte ausgerechnet der sonst stark spielende Neidhart Torschütze Louis etwas zu viel Platz.
Die Zuger fanden keinen Weg mehr, sich aus dieser Schieflage zu befreien. «Wir müssen uns an der eigenen Nase nehmen», befand Severin Nigg nach der Partie. «Wiler war das bessere Team und hat verdient gewonnen.»
Telegramm SV Wiler-Ersigen - Zug United 5:2 (0:1, 2:1, 3:0)
Sportanlage Grossmatt, Kirchberg BE. 243 Zuschauer. SR Preisig/Schädler. – Tore: 7. Neidhart (Furger) 0:1. 26. Wyss (Persici) 1:1. 32. Krebner (Dudovic/Ausschluss Larsson) 2:1. 37. Neidhart (Bäcklin) 2:2. 46. (45:38) Sikora (Louis) 3:2. 47. (46:40) Louis (Krebner) 4:2. 60. (59:44) Persici (Pylsy) 5:2. – Strafen: je 1 Mal 2 Minuten.
SV Wiler-Ersigen: Flury; Wyss, Väänänen; Krebner, Tambellini; Ziehli, von Arx; Deny Känzig, Pylsy, Dudovic; Louis, Siegenthaler, Sikora; Persici, Mühlemann, Vogt.
Zug United: Nilsson; Uhr, Mock; Knüsel, Neidhart; Menon, Schelbert; Staub, Larsson, Andersson; Bachmann, Severin Nigg, Furger; Maurer, Andri Flütsch, Schmidiger; Arnold, Bäcklin.
Bemerkungen: Wiler-Ersigen ohne Affolter, Hollenstein, und Tobias Känzig, Zug ohne Egli, Hallén, Laely, Odermatt, Stocker (alle verletzt) und Tobias Flütsch (krank) sowie Schälin, Julian Nigg, Khan und Hess (alle nicht eingesetzt). NLA-Debüt von Linus Arnold. Verletzt ausgeschieden: 12. Bachmann, 31. Väänänen, 40. Deny Känzig. 53. Timeout Zug United. Zug ab 56:040 bei Ballbesitz ohne Goalie.