Betreibungszahlen 2024: Stabilität, Trends, digitale Fortschritte
Das Betreibungsamt Zug blickt auf ein ereignisreiches Jahr 2024 zurück. Besonders hervorzuheben ist unter anderen der sprunghafte Anstieg der Arrestverfahren.

Wie die Stadt Zug schreibt, blickt das Betreibungsamt Zug auf ein ereignisreiches Jahr 2024 zurück.
Die aktuellen Zahlen zeigen eine weitgehend stabile Gesamtlage, jedoch mit markanten Entwicklungen in einzelnen Bereichen, insbesondere bei Pfändungen, Arrestverfahren und der Digitalisierung.
Wirtschaftliche Aktivitäten und Betreibungshandlungen nehmen zu
Im Jahr 2024 wurden im Betreibungskreis des Betreibungsamtes Zug (Zug, Oberwil, Steinhausen und Walchwil) insgesamt 15'438 Betreibungen eingeleitet. Im Vergleich zum Vorjahr mit 15'407 Verfahren entspricht dies einer leichten Zunahme.
Verglichen mit dem Jahr 2019 – also vor Ausbruch der Corona-Pandemie – ergibt sich jedoch ein Anstieg von rund 18 Prozent, was auf eine langfristige Zunahme der wirtschaftlichen Aktivitäten und der Betreibungshandlungen hinweist.
Bei Betreibungen pro Einwohner national im oberen Bereich
Gemäss den Daten des Bundesamts für Statistik (BFS) wurden in der Schweiz im Jahr 2024 insgesamt rund 2,9 Millionen Betreibungen eingeleitet – ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Der Kanton Zug liegt im nationalen Vergleich weiterhin im oberen Bereich, was die Zahl der Betreibungen pro Einwohner betrifft.
Die Pfändungsquote liegt im städtischen Vergleich ebenfalls über dem schweizerischen Durchschnitt.
Insbesondere die hohe Anzahl an Verfahren gegen juristische Personen (57 Prozent aller Betreibungen im Stadtkreis) hebt sich deutlich vom nationalen Trend ab. Schweizweit liegt dieser Anteil laut BFS im Durchschnitt bei unter 30 Prozent.
Die starke Zunahme bei den Arrestverfahren spiegelt eine landesweite Entwicklung wider: Auch schweizweit ist ein Anstieg an Arrestgesuchen zu verzeichnen, was auf eine gestiegene Vorsicht der Gläubiger und ein zunehmend anspruchsvolles wirtschaftliches Umfeld hinweist.
Mehr Pfändungen, insbesondere gegen juristische Personen
Die Zahl der Pfändungsvollzüge belief sich im Jahr 2024 auf 3631 (Vorjahr: 3456). Besonders auffällig ist die Entwicklung im Bereich der juristischen Personen: Es wurden 8774 Betreibungen gegen juristische Personen eingeleitet. In 1114 Betreibungen gegen 249 juristische Personen mussten Pfändungen vollzogen werden – insgesamt 366 Pfändungsvollzüge.
Dabei wurden Forderungen in der Höhe von 10'127'523,18 Franken geltend gemacht und es wurden Vermögenswerte im Umfang von 1'973'616,02 Franken sichergestellt.
Dieser Erfolg ist unter anderem auf rechtzeitig ergriffene Sicherungsmassnahmen zurückzuführen.
Markanter Anstieg bei Arrestverfahren
Besonders hervorzuheben ist der sprunghafte Anstieg der Arrestverfahren: Im Jahr 2024 wurden 46 Arreste über eine Summe von 94'165'017,70 Franken durchgeführt – im Vergleich zu 19 Arrestverfahren über 10'938'871,40 Franken im Vorjahr.
Diese Massnahme zur Sicherstellung von Vermögenswerten wurde im Jahr 2024 vermehrt angewendet.
Online-Versteigerung mit stabilem Erlös
Über die Online-Plattform «eGant» versteigerte das Betreibungsamt Zug im Jahr 2024 insgesamt 44 Gegenstände. Der Gesamterlös belief sich auf 25'376 Franken, bei einem geschätzten Wert der Ware von 18'397 Franken.
Gesamtvolumen und Rückflüsse an Gläubiger
Insgesamt wurden im Jahr 2024 Betreibungen über ein Gesamtvolumen von rund 1,3 Milliarden Franken eingeleitet. Davon konnte das Betreibungsamt Zug rund 36 Millionen Franken erfolgreich einziehen und an die Gläubiger ausbezahlen.
Digitalisierung wird weiter vorangetrieben
Rund 80 Prozent der Post wird beim Betreibungsamt Zug heute elektronisch eingereicht – ein bedeutender Schritt hin zu einer papierlosen Administration.
Einen besonderen Effizienzgewinn brachte die automatisierte Auslieferung von Zahlungsbefehlen und Konkursandrohungen: Diese werden elektronisch an die Post übermittelt, welche den Druck und die Zustellung der Urkunden übernimmt.