Stephanie van de Wiel ist neu als Fotografin für Nau in der Region Wohlen im Einsatz. Sie freut sich, die Region aus verschiedenen Perspektiven kennenzulernen.
Stephanie van de Wiel
Stephanie van de Wiel ist als Fotografin für Nau im Einsatz. - Stephanie van de Wiel
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Nau.ch: Stephanie, du bist seit diesem Jahr für Nau als Fotografin in der Region Wohlen im Einsatz. Was hat dich dazu bewogen, für die Medien tätig zu sein?

Stephanie van de Wiel: Ich war schon immer von Pressefotografen begeistert. Sie müssen immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein und auch unter grösstem Druck, die richtige Millisekunde aus einer guten Perspektive einfangen können.

Ich finde es ist wichtig, nicht nur national und international auf dem neusten Stand zu sein, sondern auch zu wissen, womit die eigenen Leute in der Umgebung gerade beschäftigt sind. Ich freue mich, dabei helfen zu können, dies zu stärken.

Leonardo van de Wiel
Leonardo van de Wiel mitten im beleuchteten Luzern. - Stephanie van de Wiel

Die Region Wohlen ist noch sehr neu für mich, aber ich freue mich schon, die verschiedenen Einwohner kennenzulernen, wenn die Events wieder stattfinden können.

Nau.ch: Wie waren deine bisherigen Einsätze für Nau im Gebiet Wohlen? Was hast du erlebt?

In Wohlen habe ich verschiedene Gastrobetriebe besucht, um zu erfahren, wie es ihnen während der Corona-Krise ergangen ist. Die Restaurants durften erst seit Kurzem wieder geöffnet sein und man merkte leider, dass viele Gastronomen etwas entmutigt waren. Einige wollten deswegen auch gar nichts von der Presse wissen und wiesen die Chance, in den Artikel zu kommen, ab. Andere hingegen haben mich sehr nett empfangen und fanden es schön, dass wir ihnen in dieser schwierigen Zeit eine Plattform bieten.

Stephanie van de Wiel
Stephanie van de Wiel knipste auch schon im Strohmuseum in Wohlen. - Stephanie van de Wiel

Nau.ch: Was schätzt du an der regionalen Fotografie?

Ich finde es toll, dass man so viele neue Leute kennenlernt und diesen dann auch öfters mal begegnen wird. Und je mehr ich in den Regionen unterwegs bin, desto besser kenne ich mich dort aus. Das ist sehr praktisch.

Ich persönlich lese die regionalen Nachrichten am liebsten. Sie sind eine gute Abwechslung von den meist eher negativen Schlagzeilen und so bleibt man immer auf dem Laufenden.

Michelle Zimmermann
Zeitung lesen mal anders mit Michelle Zimmermann. - Stephanie van de Wiel

Nau.ch: Wie schwer waren die letzten Corona-Wochen für dich als Fotografin?

Anfangs, als ich gar nicht arbeiten gehen konnte, war es schon etwas schwer für mich. Ich liebe meinen Job und er hat mir sehr gefehlt. Ich fing dann jedoch an, die anderen Aspekte der Fotografie aufzufrischen.

Ich habe neue Ideen entwickelt, Projekte geplant, Fotos von privaten Fotoshootings bearbeitet, meine Webseite einem Update unterzogen, ein neues Portfolio erstellt und mein InHouse-Studio etwas aufgeräumt.

Ramona Bühlmann
Portrait von Ramona Bühlmann in Eschenbach, Luzern. - Stephanie van de Wiel

Ebenfalls habe ich mir etwas mehr Zeit für mich und meine Familie gegönnt. Ich finde es vor allem in kreativen Berufen sehr wichtig, auch mal nichts zu machen und sich zu entspannen. Ohne das hätte ich etwas Mühe, kreativ zu bleiben und bekäme ab und an Blockaden.

Nau.ch: Wie und wann bist du überhaupt zur Fotografie gekommen?

Bereits als kleines Kind bin ich immer mit Einweg- und Digitalkameras rumgerannt. Mein niederländischer Grossvater Theo hat Hobbymässig fotografiert und war ebenfalls eine grosse Inspiration für mich. Ich habe auch schon früh angefangen, Sachen an Computern auszuprobieren und fing an, Fotos aus dem Internet zu bearbeiteten und zu manipulieren.

Joel Spring
Autolackierer Joel Spring beim Polieren. - Stephanie van de Wiel

2010 bekam ich eine eigene Digitalkamera. Meine Familie merkte, dass mir diese noch nicht genug Möglichkeiten gab. So bekam ich Ende 2011 meine erste Spiegelreflexkamera zum Geburtstag – eine Nikon D5100.

Ich habe mir die Bedienung selber beigebracht. Bei mir war immer schon alles eher ein «learning by doing». Ich war immer die klasseneigene Fotografin und wollte alles aufnehmen. Mir wurde schon früh bewusst, dass Momente sehr schnell verfliegen und man sie so für immer festhalten kann.

Fabienne Zahnd
Blumiges Portrait von Fabienne Zahnd in Hohenrain, Luzern. - Stephanie van de Wiel

Nau.ch: Erzähl uns mehr über deinen weiteren Werdegang? Ist Fotografie Beruf oder Hobby?

Seit zwei Jahren ist aus meinem Hobby ein Job geworden. Ich wusste schon immer, dass ich etwas Kreativem als Berufung nachgehen will, jedoch wusste ich nie, auf welchen Bereich ich mich spezialisieren sollte. Fotografie, Grafikdesign oder Video. Mir war aber bewusst, dass ich auch selbstständig sein möchte.

Nadine Baur
Portrait von Nadine Baur in Emmen, Luzern. - Stephanie van de Wiel

Also entschloss ich mich, als Grundlage eine kaufmännische Lehre bei der Confiserie Bachmann in Luzern anzufangen. Meine Kollegin Edona wies meinen Chef darauf hin, dass ich im Privaten fotografiere. Ich durfte ihm und unserer Social-Media-Verantwortlichen ein paar Fotos schicken und anschliessend auch ein Probeshooting machen. So führte eines zum anderen und sie stellten mich, nach Abschluss meiner Lehre, gleich ein.

Edona Tunprenkaj
Edona Tunprenkaj hält eine Glace der Confiserie Bachmann. - Stephanie van de Wiel

Fotografie ist und bleibt aber ein Hobby von mir. Man trifft mich fast nie ohne Kamera an. Neu werde ich während der Fasnacht auch für die Guggenmusig Stägbachfäger – auch bekannt als Stägis – in Hohenrain Fotos machen. Dies macht mir sehr grossen Spass, da ich immer an der Fasnacht dabei bin und auch viele Freunde in der Gruppe habe.

Nachts versuche auch immer den Sternenhimmel zu fotografieren. Ich habe eine grosse Leidenschaft für das Universum. Vieles, dass ich über das Universum und Fotografieren von Sternen weiss, hat mein Grossvater mir beigebracht.

Fruchtiges Dessert
Fruchtiges Dessert beim La Vie en Rose in Luzern – Restaurant der Confiserie Bachmann. - Stephanie van de Wiel

Nau.ch: Was für Aufträge führst du nebst Nau aus?

Ich bin bei der Confiserie Bachmann als Freelance-Fotografin angestellt, wo ich vor allem Food-Photography mache. Mein Hauptgenre ist jedoch die Porträtfotografie. Bisher führe ich nur einzelne Aufträge von Privatkunden aus und knipse viele Freunde und Bekannte. Mein Ziel wäre es jedoch, eines Tages selbstständig sein zu können. Eine Webseite, Logo und Name habe ich schon – SvdW Photography, aus meinen Initialen.

Ramona Bühlmann
Ramona Bühlmanns warme Augen im kalten Schnee. «Mein Lieblingsfoto, welches auch mein Aushängeschild auf meiner Webseite und Social Media ist», sagt Stephanie. - Stephanie van de Wiel

Nau.ch: Was waren deine bisherigen Highlights als Fotografin? Was ist dir in besonderer Erinnerung geblieben?

Auch wenn ich schon seit einem jungen Alter dem Fotografieren nachgehe, stehe ich definitiv noch am Anfang meiner Karriere. Ich merke sogar innerhalb von einem halben Jahr, dass ich mich stetig bessere und viel Neues dazulerne. Daher kann ich noch nicht wirklich sagen, was mein Highlight ist.

Cathelijne van de Wiel
Dressurreiterin Cathelijne van de Wiel auf dem schönen Samaniego in der Niederlande. - Stephanie van de Wiel

Was mir aber bisher am meisten Freude gemacht hat, war, dass ich am Geburtstag meiner Grosseltern unsere Familienfeier fotografieren konnte. Ich sehe meine niederländische Familie leider nicht sehr oft. Aber so kann ich ihnen viel Freude und Erinnerungen schenken, mit der wir uns verbundener fühlen können.

Nau.ch: Nach dem Lockdown folgen nun langsam Lockerungen. Worauf freust du dich besonders?

Ich freue mich vor allem wieder mehr herumreisen zu können. Ich liebe es, neue Orte zu entdecken und diese abzulichten. Ebenso freue ich mich auch darauf, dass die Events wieder anfangen und ich Nau wieder besser repräsentieren kann.

Stephanie van de Wiel
Stephanie van de Wiel mit Shetlandpony Garfield (gehört ihren Grosseltern) in der Niederlande. - Stephanie van de Wiel

Zur Person

Stephanie van de Wiel ist seit Februar 2020 als Nau-Fotografin im Einsatz. Die 22-Jährige ist wohnhaft in Ballwil LU. Der Name van de Wiel kommt von ihrem niederländischen Vater Leon; Mutter Brigitte ist Schweizerin. Stephanie hat zudem einen 16-jährigen Bruder. Seit sieben Jahren ist die Hobby-Fotografin bereits mit Freund Joel zusammen. Nebst der Fotografie widmet sich gerne dem Tanzen, Zeichnen, Malen, Reisen und Videospielen.

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