OJA Maiengrün: Die Jugend nutzt die Angebote gerne
Die Offene Jugendarbeit Maiengrün (OJA) bietet der Jugend in Dottikon und Hägglingen Angebote in der Freizeit an. Im Gespräch mit Jugendarbeiter Remo Hoffmann.

Nau.ch: Remo Hofmann, seit wann gibt es das Angebot der Offenen Jugendarbeit Maiengrün in Dottikon und Hägglingen?
Remo Hofmann: Die OJA Maiengrün wird im Auftrag der Gemeinden Dottikon und Hägglingen durch den VJF – Verein für Jugend und Freizeit – seit dem 1. Januar 2011 umgesetzt.
Nau.ch: An wen richtet sich das Angebot und wie gut wird dieses genutzt?
Das Angebot der OJA Maiengrün richtet sich an alle Kinder und Jugendlichen der Gemeinden Dottikon und Hägglingen. Die Angebote der OJA Maiengrün finden in der Freizeit der Zielgruppe statt. Sie sind freiwillig, einfach zugänglich, in der Regel kostenlos sowie politisch und konfessionell neutral.

Ausserhalb der Ferienzeit werden die Angebote der OJA Maiengrün gut genutzt. Vor allem die offene Turnhalle in Dottikon in den Wintermonaten und der Treffbetrieb am Freitagabend im Pub in Hägglingen sind beliebte Angebote und werden durchschnittlich von 20 Personen besucht.
Nau.ch: Was sind genau die Aufgaben der Jugendarbeit?
Die OJA Maiengrün leistet einen Beitrag, dass Kinder und Jugendliche möglichst gute Bedingungen zum gesunden Aufwachsen vorfinden. Die Aktivitäten zielen darauf ab, die Handlungskompetenzen von Kindern und Jugendlichen zu stärken und sie in ihrer Entwicklung zu selbstständigen und verantwortungsvollen Personen zu unterstützen.
Nau.ch: Können Sie uns mehr über den Treffbetrieb erzählen?
Der Jugendtreff in Dottikon, ein Zirkuswagen, öffnet jeweils am Mittwochnachmittag von 13 bis 17 Uhr und am Freitagabend von 18 bis 22 Uhr. Den Jugendlichen wird somit ein Freiraum geboten, in dem sie sich selbst verwirklichen und entwickeln können. Dabei werden sie von der OJA Maiengrün begleitet und unterstützt.
Als Jugendarbeiter stehe ich zudem bei Fragen und jugendtypischen Themen wie Liebe, Geld, Schule, Lehre aber auch dem Konsum von Suchmitteln und deren Thematisierung im Fokus.

Nau.ch: Ein weiterer Punkt ist die aufsuchende Jugendarbeit. Können Sie uns über diese mehr erzählen?
Die aufsuchende Jugendarbeit – das heisst, ich bin als Jugendarbeiter mobil unterwegs – findet momentan nicht statt, da winterliche Temperaturen das Chillen im Freien für Jugendliche unattraktiv machen.
In den Frühlings- und Sommermonaten, von April bis September, werden Jugendliche durch die OJA Maiengrün im öffentlichen Raum an ihren informellen Treffpunkten aufgesucht. Ziel ist es, Begegnungs- und Dialogmöglichkeiten, als Beitrag zur Vermittlung verschiedener Bedürfnisse, anzubieten und für die Jugendlichen als Bezugsperson bei Fragen und Anliegen zur Verfügung zu stehen.
Nau.ch: Was gehört nebst dem Jugendtreff und der aufsuchenden Jugendarbeit noch zum Angebot?
Büro Risi, offene Turnhalle, Velokontrolle der Oberstufe, Themenabend für Eltern und Projekte wie Ferienpass, Neugestaltung des Pubs in Hägglingen durch die Jugendlichen, Grillen im Wald, Eisdisco in Kooperation mit der OJA Wohlen und vieles mehr gehören dazu.

Nau.ch: Welches sind schwierigere Situationen in Ihrem Beruf als Jugendarbeiter?
Mit den Jugendlichen gibt es in meinem Arbeitsalltag wenig schwierige Situationen. Natürlich gibt es vereinzelt unkooperatives Verhalten, Konflikte etc. In solchen Fällen sind eine gute Reflexion und Gespräche seitens der Involvierten hilfreich. Zudem ist ein grosses Verständnis für die Lebensphase der Jugend immer sehr hilfreich, damit ein Konflikt angegangen und im Idealfall gelöst werden kann.

Da ich in der OJA Maiengrün im Rahmen einer 50%-Einzelstelle tätig bin, kann ich leider nicht auf alle Bedürfnisse eingehen und habe somit beschränkte Ressourcen. Besonders Mädchen wünschen sich als Bezugsperson auch eine Frau. Dies ist aber aktuell die Realität, welche sich möglicherweise mit der Zeit verändern kann.
Nau.ch: Und was sind besonders schöne Momente in Ihrem Beruf?
Offene Jugendarbeit ist Beziehungsarbeit. Eine gute Beziehung benötigt immer auch eine gewisse Zeit. Daher ist ein positives Feedback, respektive wenn Jugendliche mir sagen, dass sie gerne in den Jugendtreff kommen und sich mir gerne mit ihren Themen anvertrauen, für mich immer ein schöner Moment. Es ist für mich ein Zeichen, dass meine Art oder die OJA Maiengrün an sich bei den Jugendlichen gut ankommt und gefragt ist.

Zur Person
Remo Hofmann ist seit dem 1. August 2019 Jugendarbeiter der OJA Maiengrün. In seiner Freizeit spielt der 27-Jährige gerne Gitarre oder besucht Konzerte, Festivals oder ein Theater.