Kantiforum Wohlen bietet kulturelle Leckerbissen

Nau hat Susanne Konrad, Sekretärin Kantiforum, sowie Fabienne Meyer, Co-Präsidentin, über den Verein gesprochen.

Nau.ch: Seit wann gibt es das Kantiforum Wohlen und worum handelt es sich bei diesem genau?

Fabienne Meyer: Der Verein Kantiforum wurde am 27. Mai 1988 als privatrechtlicher Verein gegründet. Ziel ist es, in der Region Freiamt ein breit angelegtes, kulturelles Programm anzubieten und damit das kulturelle Leben zu fördern und mitzugestalten.

Durch den Sitz des Vereins an der Kantonsschule Wohlen unterstützt und fördert das Kantiforum auch die kulturellen, interdisziplinären und sozialen Aktivitäten an der Schule.

Das jeweilige Jahresprogramm deckt rund 20 Veranstaltungen in den Bereichen Musik, Comedy/Kabarett, Theater, Vorträge/Lesungen und Spoken Word ab.

Zusammengestellt wird das Programm vom Vereinsvorstand, der aktuell aus sieben Mitgliedern besteht. Dieser setzt sich aus Vertretern der Lehrerschaft, Schülerschaft und ehemaligen Schülerinnen und Schülern der Kanti Wohlen zusammen. Zusätzlich wird das Kantiforum von freien Mitarbeitenden tatkräftig unterstützt.

Aktuell wird der Verein von einem Co-Präsidium geführt. Durch eine Vereins-Mitgliedschaft wird der Verein finanziell unterstützt. Mitglieder erhalten Ermässigungen bei den Ticketpreisen.

Nau.ch: Wie haben Sie das Jahr bisher erlebt? Was waren die grössten Herausforderungen?

Susanne Konrad: Die Kantiforum-Saison dauert jeweils von August bis Juni, dem Schuljahr entsprechend. Die Corona-Pandemie hat die vergangene Saison ab März direkt betroffen. Die letzten sechs Veranstaltungen mussten abgesagt oder verschoben werden. Dies löste bei mir einen administrativen Mehraufwand und Unsicherheit bezüglich der Durchführbarkeit künftiger Veranstaltungen aus.

Das neue Jahresprogramm war glücklicherweise bereits aufgegleist und das Vereinspräsidium hat sich entschieden, den jährlichen Versand des Programm-Flyers an die Mitglieder in gewohnter Manier durchzuführen.

Gleichzeitig musste ein Covid-19-Schutzkonzept entwickelt und das Reservationssystem bestmöglich angepasst werden.

Nau.ch: Seit einigen Wochen finden wieder Anlässe statt. Was steht bis Ende Jahr noch auf dem Programm?

Fabienne Meyer: Wir freuen uns sehr, dass wir die neue Saison wie geplant Ende August starten konnten. Linard Bardill hat mit seiner Lesung den Auftakt gemacht. Eine Woche später durften wir Michel Gammenthaler mit seinem Comedy-Programm bei uns begrüssen.

Am 18. September wird die Indie-Jazz-Band Oskar Songs spielen. Kabarettist Michael Elsener zeigt uns am 16. Oktober einen Abend lang die Welt so, wie wir sie gerne hätten.

Am 13. November freuen wir uns auf das Trio Simone Felber's iheimisch, das mit heimatlichen Klängen die Grenzen der Volksmusik sprengt.

Weiter geht es im Dezember mit dem Radiomoderator und Erzähler Reeto von Gunten. Er zeigt uns am 3. Dezember mit seinem Programm «Alltag Sonntag» einen neuen, revolutionären Diaabend.

Am 13. Dezember freuen wir uns über einen musikalischen Abend rund um die Pariser Musikszene zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Am Konzert zum Stephanstag, am 26. Dezember, nimmt uns das Quintett Don & Giovannis mit auf einen «Roadtrip to Bethlehem».

Im neuen Jahr geht es selbstverständlich ähnlich abwechslungsreich und spannend weiter.

Wir hoffen sehr, dass die Menschen nach der langen kulturellen Durststrecke wieder hungrig auf unsere Veranstaltungen sind und Kunst und Kultur durch ihren Besuch fördern und unterstützen.

Susanne Konrad: Selbstverständlich ergreifen wir auch die vorgeschriebenen Massnahmen aufgrund der Corona-Pandemie. Wir beschränken die Sitzplätze bei den Veranstaltungen auf 100 Personen.

Auf unserer Homepage können die Sitzplätze kompakt innerhalb der verfügbaren Plätze gebucht werden. Anschliessend vergrössern wir die Abstände zwischen den reservierten Gruppen vor der jeweiligen Veranstaltung ausreichend.

Nau.ch: An welchen Event erinnern Sie sich in all den Jahren besonders gerne zurück und wen würden Sie gerne mal nach Wohlen holen?

Susanne Konrad: Ich arbeite seit acht Jahren als Vereinssekretärin und habe schon bei unzähligen Veranstaltungen mitgeholfen. In bester Erinnerung sind die Veranstaltungen von Flamencos en route, Emil Steinberger, Mike Müller oder Ohne Rolf geblieben.

Carlos Martínez, der spanische Meister in Mimik und Gesten, würde ich sehr gerne wieder einmal sehen und mich von seinen zauberhaften Geschichten ohne Worte verzaubern lassen.

Fabienne Meyer: Es ist schwierig, eine Veranstaltung als besonders erwähnenswert herauszuschälen, weil Programm viele Facetten abdeckt. Klassiker wie Franz Hohler oder Emil Steinberger hinterlassen sicherlich eindrückliche Erinnerungen.

Geblieben sind mir aber auch die jüngeren Entdeckungen und Perlen der Kleinkunstszene wie Ulan & Bator oder Ohne Rolf. Aber auch die Vorträge von SRF-Korrespondenten über ihre Erfahrungen und Erlebnisse in den unterschiedlichsten Regionen dieser Welt bleiben haften.

Ich würde mich freuen, wenn mein Lieblingsautor Tim Krohn das Kantiforum wieder einmal beehren würde.