Gastbeitrag SVP Wohlen: Die andere Ansicht – Frauenalter 65
Bundesbern ist sich einig: Das Rentenalter der Frauen soll auf 65 Jahre ansteigen. Die AHV soll für die nächsten Jahre auf dem Buckel der Frauen mitsaniert werden. Da wird unter anderem von Milliarden von Franken, von Trapez- und anderen Modellen, von Nationalbankbeiträgen und von den Bruttoerträgen aus den Negativzinsen gesprochen.
Das ist doch der reinste Dschungel. Und dann soll Otto Normalverbraucher noch den Durchblick haben, was die in Bern zusammenmixen! Sie wollen auf jeden Fall, dass jetzt die Frauen arbeiten bis 65 – komme, was will.
Deshalb bin ich dagegen
• Bevor ein Kind auf die Welt kommt, ist es naturgemäss die Frau, die 9 Monate auf vieles verzichtet und vieles auf sich nimmt.
• Die Kinderbetreuung und Erziehung sind weitgehend in Frauenhand.
• Enkelbetreuung: Gut, dass auch dies weitgehend die Frauen übernehmen.
• Den Haushalt macht weitgehend immer noch die Frau.
• Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, vielerorts immer noch Wunschdenken.
• Die Freiwilligenarbeit (z. B. Kultur, Kirche und in der Betreuung): Ohne die Frauen geht gar nichts. Ich war einige Jahre Bezirksvertreter bei Pro Senectute, da waren es grossmehrheitlich Frauen, die diesen unentbehrlichen Freiwilligendienst leisten.
Ungleichgewicht muss sich verbessern
Diese Aufzählung ist bei Weitem nicht vollständig. Unsere Frauen leisten schon längst dieses eingeforderte Jahr bis zur Rente. Was dieses Thema mit linker oder rechter Politik zu tun haben soll, ist mir nicht klar. Meine Haltung gegenüber meiner Frau ist auch Respekt und Anerkennung ihrer Leistung in ihrem Leben und hat mit Links oder Rechts gar nichts am Hut.
Frauen sagen es immer wieder, dass «die Wertschätzung für unsere Arbeit fehlt». Und nun will man auch noch das Rentenalter erhöhen. Eine Angleichung des Rentenalters für Frau und Mann kommt für mich infrage, wenn das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern für die Frauen sich verbessert.
Die in Bern müssen sich einen kreativeren Finanzierungsmecano einfallen lassen und nicht das Rentenloch auf dem Buckel der Frauen sanieren.