2020 hat Stadtwerk Winterthur ein sehr gutes finanzielles Resultat erzielt.
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Rechnung. - pixabay
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Nach Abzug der finanziellen Vergütung von 11 Millionen Franken an den steuerfinanzierten Haushalt der Stadt Winterthur resultiert ein Gewinn von knapp 33 Millionen Franken. Der Umsatz beläuft sich auf 239 Millionen Franken. Insbesondere die Geschäftsbereiche Stromhandel und Gashandel haben zum guten Ergebnis beigetragen.

Der Gesamtumsatz fällt gegenüber 2019 leicht tiefer aus. Der Gewinn hingegen hat sich deutlich erhöht. Dazu beigetragen haben einerseits zum Beispiel die nicht vorhersehbaren sehr guten Einkaufskonditionen für Strom und Gas – teilweise aufgrund der Coronavirus-Pandemie.

Anderseits haben höhere Temperaturen (weniger Heizgradtage) teilweise zu einer gesunkenen Nachfrage für Wärmeenergie geführt.

Der von den einzelnen Geschäftsfeldern von Stadtwerk Winterthur erwirtschaftete Gewinn muss aus rechtlichen Gründen den Betriebsreserven des jeweiligen Geschäftsfeldes zugewiesen werden. Er verbleibt also in den jeweiligen Rechnungskreisen. Diese sind zweckgebunden und dienen der Erfüllung der künftigen Aufgaben des Geschäftsfeldes. Mit dem jeweiligen Gewinn werden beispielsweise Ergebnisschwankungen aufgefangen oder er wird für den Unterhalt und Ausbau der Infrastruktur wie Anlagen und Versorgungsnetze genutzt.

Schwerpunkte 2020

Die Coronavirus-Pandemie hat es gezeigt: Die sichere Versorgung von Winterthur rund um die Uhr mit Wasser, Strom, Gas, Wärme und Glasfaserkommunikation ist essenziell, ebenso eine funktionierende Abwasserreinigung und Kehrichtverwertung. Stadtwerk Winterthur ist sich dieser Verantwortung bewusst und hat auch in Krisenzeiten die Infrastrukturleistungen vollumfänglich aufrechterhalten können. Basis dafür bilden eine gute Krisenvorbereitung und bereits bestehende und zum richtigen Zeitpunkt aktivierte Krisenpläne sowie der technisch solide Aufbau der Versorgungs- und Entsorgungsinfrastruktur. Trotz Pandemie hat Stadtwerk Winterthur ohne grössere Einschränkungen in der Leistungserbringung das Tagesgeschäft abwickeln können.

Stadtwerk Winterthur wird von der Bevölkerung als zuverlässiges Unternehmen wahrgenommen, wie eine 2020 durchgeführte Umfrage zeigt. Die Sensibilisierung für die Bedeutung der Infrastrukturleistungen hat zugenommen.

Stadtwerk Winterthur verfolgt den eingeschlagenen Weg des Umbaus der Energieversorgung in Richtung erneuerbarer Energien und Reduktion der Treibhausgase zielgerichtet weiter. Der Winterthurer Stadtrat hat diesen mit verschiedenen Beschlüssen 2020 bestärkt. So sind seit April 2020 in den vier Gasprodukten in der Grundversorgung nur noch Biogas sowie CO2-kompen-siertes Erdgas enthalten.

Über die gesamte Absatzmenge beträgt der Biogasanteil rund 13 Prozent. Er soll im Jahr 2021 auf 33 Prozent gesteigert werden. Der Anteil Biogas im Treibstoff wurde 2020 verdoppelt und beläuft sich neu auf 20 Prozent. Gasanschlüsse werden nicht mehr aktiv verkauft, um den schnelleren Umstieg auf erneuerbare Energieträger wie zum Beispiel Fernwärme zu unterstützen. Beim Strom sind bereits seit Anfang 2020 in der Grundversorgung nur noch erneuerbare Produkte erhältlich.

2020 hat Stadtwerk Winterthur 15 neue Fotovoltaikanlagen erstellt, 13 davon als «e-Solar-dach.Single» auf Einfamilienhäusern. Das Interesse bei der Kundschaft ist gross, weitere Anlagen sind geplant.

Die Problematik rund um das Pestizid Chlorothalonil hat umliegende Gemeinden 2020 stark beschäftigt. Um die gesetzlichen Grenzwerte einhalten zu können, haben sie von Winterthur

40 Prozent mehr Trinkwasser bezogen als 2019. Dies hat sich auf die Fördermenge bzw. den Wasserabsatz bei Stadtwerk Winterthur ausgewirkt.

Ausblick

Im März 2021 hat der Stadtrat das «Energie- und Klimakonzept 2050» mit dem Ziel Netto-Null Tonnen CO2 bis ins Jahr 2050 vorgestellt. Stadtwerk Winterthur leistet verschiedene Beiträge, um dieses Ziel zu erreichen. Nebst den unter Schwerpunkte 2020 erwähnten Massnahmen sowie einer sich zurzeit in Arbeit befindenden Gasstrategie kommen weitere in der Wärmeversorgung hinzu. So soll die Zubaurate an Wärmenetzen und -anschlüssen deutlich erhöht werden.

Diesbezüglich spielt auch die geplante Erneuerung der Verbrennungslinie 2 der KVA in der Grüze eine Rolle. Dank einer Effizienzsteigerung der Anlage können künftig zusätzliche Gebiete mit Abwärme aus der KVA versorgt werden. Der geplante Ausbau der Fotovoltaikanlagen auf städtischen Liegenschaften bildet einen weiteren Schwerpunkt: Bis 2025 sollen 100 neue Anlagen installiert werden. Daneben soll generell in Winterthur der Zubau von Fotovoltaikanlagen gesteigert werden.

Die 2020 gegründete Anstalt «Regionale Abwasserentsorgung Tösstal» von Winterthur und sechs Tösstaler Gemeinden hat zum Ziel, das Abwasser vom oberen Tösstal direkt nach Winterthur in die Abwasserreinigungsanlage (ARA) zu führen. Die Vorarbeiten für die zusätzliche 5. Reinigungsstufe zur Eliminierung von Mikroverunreinigungen laufen parallel dazu. Beide Projekte dienen dem Grundwasser- und Gewässerschutz, aber auch der Kosteneffizienz.

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