Stadt wertet Wiesen ökologisch auf
Stadtgrün Winterthur steigert die Biodiversität: Mit Altgrasstreifen, schonender Mahd und neuen Lebensräumen werden städtische Wiesen naturnah gepflegt.

Wie die Stadt Winterthur beichtet, fördern attraktive, naturnahe Grünflächen die Lebensqualität und die Biodiversität in der Stadt. Um die ökologische und ästhetische Qualität städtischer Blumenwiesen und -rasen weiter zu steigern, hat Stadtgrün Winterthur in jedem städtischen Revier Blumenwiesen und -rasen identifiziert, die sich für ökologische Aufwertungen eignen.
Nun werden die geplanten Aufwertungsmassnahmen schrittweise umgesetzt. Konkret bedeutet das eine Anpassung des Schnittregimes, also das Stehenlassen von Altgrasstreifen, das Deponieren des Schnittguts vor Ort und Initialpflanzungen oder Streifensaaten sowie interne Schulungen der Mitarbeitenden zur naturschonenden Wiesenpflege.
Vor allem die Altgrasstreifen werden in den kommenden Monaten unmittelbar sichtbar werden: Um die Artenvielfalt zu fördern, bleiben auf städtischen Wiesen ab 100 Quadratmetern wechselnde Teilflächen von jeweils 10 bis 30 Prozent ungemäht. Solche Altgrasstreifen, die auch über mehrere Vegetationsperioden stehen bleiben können, erhöhen die strukturelle Vielfalt der Wiese durch unterschiedliche Vegetationshöhen und -dichten.
Sie bieten Rückzugsorte und Lebensräume für viele Insektenarten wie Heuschrecken und Schmetterlinge, sowie für andere Kleintiere. Hier können sich spätblühende Pflanzen ungestört entwickeln und Samen bilden. Dies trägt zur Erhaltung und Vermehrung verschiedener Pflanzenarten bei, die wiederum als Nahrungsgrundlage für viele Tiere dienen.
Lebensräume für Insekten und Kleintiere
Eine naturnahe Wiese wird von Stadtgrün in der Regel zweimal pro Jahr geschnitten: Der erste Schnitt erfolgt üblicherweise Ende Juni oder Anfang Juli, der zweite findet je nach Witterung von Ende August bis Ende September statt.
Um die Pflanzen schonend zu schneiden und die Vielfalt der Insekten zu erhalten, werden vermehrt moderne Doppelmessermähwerke statt rotierender Mähscheiben eingesetzt. Das Schnittgut wird einige Tage liegengelassen, damit reife Samen ausfallen können.
Auf den grösseren Wiesen werden wo möglich und sinnvoll Kleinstrukturen geschaffen wie Stein-, Ast- oder Heuhaufen, Totholz oder kleine Wasserstellen, um zusätzliche Lebensräume für Insekten und Kleintiere zu bieten. Am Wiesenrand werden weiterhin heimische Sträucher und Bäume gepflanzt, um zusätzliche Nahrungsquellen und Schutz zu bieten.
In den Blumenwiesen und -rasen der Stadt Winterthur werden weder Pestizide noch Dünger eingesetzt. Um das Erreichen der Qualitätsziele zu gewährleisten, wird Stadtgrün die Entwicklung der aufgewerteten Flächen beobachten und die Fortschritte messen.