HC Rychenberg Winterthur ist favorisiert, aber vorsichtig
Vor knapp drei Wochen konnte sich der HC Rychenberg fürs Cup-Viertelfinal qualifizieren, indem er seinem Kantonsrivalen GC in dessen Halle nicht unverdient die erste Saisonniederlage beifügte.

Der Lohn für die damals kämpferisch und taktisch gute Leistung ist, dass die Mannschaft von Philipp Krebs heute Abend ab 20 Uhr in der Axa-Arena die Chance bekommt, um einen Platz im Halbfinale zu spielen. Die Aufgabe scheint auf den ersten Blick eine einfache zu sein, schliesslich bekommt es der HCR mit einem Un-terklassigen, mit Floorball Thurgau, zu tun.
Krebs warnt allerdings davor, die Mannschaft von Jukka Ruotsalainen zu unterschätzen: «Thurgau hat gegen Uster gezeigt, dass es einer NLA-Mannschaft in einem Spiel mindestens auf Augenhöhe begegnen kann.»
Der HCR-Trainer spricht damit jenen 7:6-Sieg nach Verlängerung an, den der NLB-Leader im Achtelfinal hatte erringen können. «Darum sehe ich das Heimspiel gegen Thurgau als eines wie jedes andere auch an.
Es ist nicht schwieriger, aber auch nicht einfacher als unser letztes Heimspiel gegen Thun oder das nächste gegen Malans. Es ist ein Spiel auf dem Niveau, das wir uns zu spielen gewohnt sind und bei dem die Möglichkeit besteht, zu gewinnen oder zu verlieren.»
Sofort auf Betriebstemperatur kommen
Krebs, der noch zwei Monate auf seinen verletzten Verteidiger Luca Dall'Oglio verzichten muss, prognostiziert vorsichtig. Und doch geht er mit seiner Mannschaft als Favorit in die Partie.
Gegen einen B-Ligisten müssen die Aussichten aufs Halbfinal einfach gut sein, selbst wenn es sich um den derzeitigen Tabellenführer handelt. Und selbst wenn der Begegnung eine besondere Würze innewohnt: Die beiden Mannschaften sind personell ziemlich stark verknotet.
Es treffen in diesem Derby einige ehemalige Klassenkollegen der Sportschule Erlen und ehemalige Spieler der jeweils anderen Mannschaft aufeinander. Beim HCR besitzen Nils Conrad, Levin Conrad, Ruven Gruber, Ryan Neubauer, Noah Püntener, Raphael Sager und Michel Wöcke eine mehr oder weniger ausgeprägte Vergangenheit in Mostindien.
Von Thurgau wiederum standen die vier Stammspieler Andi Gutknecht, Thomas Haag, Dominic Leuzinger und Dominik Ott einst beim HCR unter Vertrag. Für Krebs ist klar, dass nach der dreiwöchigen Natipause ein guter Start wegweisend sein wird:
«Es ist wichtig, dass wir möglichst vom Anpfiff an im richtigen Modus sein werden. Wir hatten am Anfang der Saison eine Zeitlang gebraucht, bis wir alle realisiert hatten, was es braucht, um in der NLA punkten zu können, wie fest wir an die Grenzen gehen müssen, in allen Aktionen, die wir machen. Dass wir möglichst schnell wieder dorthin kommen, ist wichtig.»
Ein erfolgreicher Start zieht freilich nicht automatisch einen Sieg gegen Thurgau nach sich. Das hatte Uster im Achtelfinal leidvoll erfahren müssen, als es einen 5:0-Vorsprung nach 37 Minuten noch aus den Händen gegeben hatte.
Angesichts des Cupfiebers, das sich nach dem Sieg gegen GC im HCR breit zu machen begann, und der Fortschritte, die Krebs in den Wochen vor und während der Natipause bei seinen Spielern erkennen konnte, wären ein solcher Einbruch und eine allfällige Niederlage herbe Rückschläge.