Anfang der Saison sorgten die Wiler noch für Furore. Mittlerweile fällt ihnen das Toreschiessen aber schwer. Trainer Brunello Iacopetta bleibt optimistisch.
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Brunello Iacopetta, Trainer des FC Wil, beim Heimspiel gegen den FC Sion im August. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der FC Wil befindet sich sportlich aktuell in der Krise.
  • Nach fünf Runden waren die Ostschweizer noch ganz oben im Challenge-League-Klassement.
  • Seitdem verlor man sechs von acht Spielen und erzielte in dieser Zeit nur fünf Tore.
  • FCW-Trainer Brunello Iacopetta ist jedoch optimistisch, bald eine Trendwende zu schaffen.

Vier Punkte aus den letzten acht Ligaspielen – ein bitteres Cup-Out im Penaltyschiessen gegen Lausanne-Ouchy. Das ist die Bilanz des FC Wil seit Anfang September.

Davor lief für die Ostschweizer alles wie geschmiert. Aus den ersten fünf Runden holten die Wiler stolze 13 Punkte und grüssten von der Tabellenspitze. Aufsteiger Baden schoss man auswärts gar mit 5:0 ab.

Nur zwei Tore aus den letzten sechs Spielen

Seitdem tut sich der FCW in der Offensive schwer. Vor dem 2:2-Remis bei Xamax letzten Freitag verlor Wil fünf Partien in Folge und erzielte dabei keine Tore.

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Mittelfeldspieler Stéphane Cueni nach der 0:3-Niederlage des FC Wil beim FC Sion. - keystone

Ist jetzt der Knoten beim Spiel gegen die Neuenburger endlich geplatzt? «Ich hoffe es zumindest», sagt Wil-Coach Brunello Iacopetta im Interview mit Nau.ch.

Gründe für die sportliche Misere gibt es mehrere: Man habe einerseits ein neues Spielsystem eingeführt, um vielfältiger zu werden. Der Wechsel vom Linksaussen Josias Lukembila in die französische Ligue zwei sei ein schmerzlicher Verlust gewesen, wenn auch keine Entschuldigung.

Und das Momentum sei je länger desto mehr in die falsche Richtung ausgeschlagen. Was wiederum nicht förderlich für das Selbstbewusstsein dieser jungen Mannschaft war.

«Letzte Woche gegen Xamax haben wir jedoch einen Schritt in die richtige Richtung gemacht», so Iacopetta.

Brunello Iacopetta: «Mannschaft arbeitet akribisch»

Gefragt, ob das Team schon bald das Ruder wieder herumreissen kann, sagte der 39-Jährige: «Ja, unbedingt. Ich sehe die Spieler jeden Tag im Training arbeiten. Sie wollen und sind akribisch. Genau das müssen wir in dieser Situation noch mehr machen, deshalb bin ich sehr positiv gestimmt.»

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Brunello Iacopetta ist seit November 2021 bei den Ostschweizern im Amt des Cheftrainers – und damit der dienstälteste Trainer in der Challenge League. - keystone

Die nächste Gelegenheit für einen Vollerfolg bietet sich bereits am Freitag – zu Hause gegen die AC Bellinzona. Die Tessiner belegen aktuell den zweitletzten Tabellenrang.

Trotz Optimismus will Iacopetta die Aufgabe kommendes Wochenende nicht unterschätzen: «In der Challenge League kann jeder jeden schlagen», so der Coach.

Verlängerter Kontrakt für den Trainer ein Zeichen des Vertrauens

Vor zwei Wochen verlängerte der Club trotz jüngster Ergebnisse den Vertrag mit Brunello Iacopetta vorzeitig um zwei Jahre bis 2026.

Für den dienstältesten Trainer der Challenge League ist dies ein grosses Zeichen des Vertrauens: «Absolut – vor allem, wenn man das macht in der Situation, in der wir uns aktuell befinden.»

Es zeige, dass die Clubführung an die langfristige Ausrichtung glaube und sich nicht von Momentaufnahmen blenden lasse.

Schafft es der FC Wil gegen die AC Bellinzona endlich wieder in die Erfolgsspur?

Weiter erklärt er: «Letztes Jahr haben wir viel richtig gemacht. Wir haben mit einer jungen Mannschaft bis zum Ende um den Aufstieg in die Super League mitgespielt. Bei uns sind aber die Resultate allein nicht entscheidend, sondern auch die Entwicklung und Transfers gewisser Spieler.»

Aufstieg nicht «primäres Ziel» in Wil

Der Abstand auf die Tabellenspitze ist in den letzten Wochen stark angestiegen. Mittlerweile hat der FC Wil 13 Punkte Rückstand auf Leader Sion.

Ein Aufstieg sei für den Verein aber sowieso kein primäres Ziel. Man arbeitet mit vielen jungen Spielern und möchte diesen eine Chance zur Weiterentwicklung geben.

Nichtsdestotrotz sagt Brunello Iacopetta, dass man erfolgreich sein will: «Wir wollen, wenn möglich, jedes Spiel gewinnen. Das ist die Idee.»

Die Gelegenheit, eine Trendwende herbeizuführen, ist durchaus in den nächsten Wochen gegeben. Drei der kommenden fünf Spiele sind gegen Teams aus dem Tabellenkeller. Angefangen mit der AC Bellinzona am Freitag.

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