Trotz dominantem Spiel und 14:4 Torschüssen reicht es für den FC Wil 1900 gegen Yverdon Sport FC letztendlich nur zu einem Punkt.
Die erste Mannschaft, des FC Wil.
Die erste Mannschaft, des FC Wil. - FC Wil
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Rund zwei Drittel der Partie waren gespielt und der Wil-Fan sah eine Mannschaft auf dem Feld, die den Gegner in allen Phasen des Spiels dominierte. Von der Fahrigkeit der vergangenen Partien war nichts zu sehen. Yverdon wurde – und da teilen sich die berichterstattenden Journalisten eine Meinung – an eine Wand gespielt. Einbahn-Fussball mit einem Klassenunterschied. Es war eine grosse Freude, der Elf von Iacopetta zuzuschauen.

FC Wil dominiert das Spiel bis zur Mitte der zweiten Halbzeit

Bis Minute 56 folgte: Fazliu tauchte mutterseelenallein vor Yverdon-Torwart Martin auf. Die Optionen, das 2:0 zu erzielen, waren vielfältig. Der Wiler Routinier umspielte den Torwart und die Wiler Bank erhob sich bereits zum kollektiven Torjubel. Aber nein: Fazliu scheiterte in dieser Szene und der Ball landete nicht im Netz. Rückblickend gesehen war es der Wendepunkt, warum am Ende des Tages nicht die verdienten drei, sondern nur ein Punkt eingefahren werden konnte.

500 Zuschauer sahen von Beginn weg ein animiertes Spiel. Die Handschrift von Coach Iacopetta zeigte sich in der ersten Halbzeit eindeutig: Hohes Pressing, schnelles Kombinationsspiel und hart geführte Zweikämpfe. Bezeichnend war, dass die Abschlüsse in vielen Fällen aus dem Mittelfeld oder gar von den Aussenverteidigern kamen. Nach 22 Minuten ging Wil das erste Mal in diesem Jahr auswärts in Führung.

Lukembila wuselte sich durch die Verteidigung und schob kaltschnäuzig zum 0:1 ein. Was für ein Torriecher Lukembila doch hat! Im Vergleich zu vielen anderen Partien gaben die Wiler sich mit diesem Resultat nicht zufrieden und powerten sich weitere 45 Minuten durch die Partie. Weder der verletzungsbedingte Ausfall von Sauter noch der Pausentee konnten sie von ihrem Plan, den ersten Dreier in Yverdon in dieser Saison zu holen, abbringen.

Zweimal Bahloul, Muntwiler und Fazliu waren für die zwischenzeitliche 14:4 Abschlussquote verantwortlich. Und dann – ja dann kommt die alte Leier. Wer die Tore nicht macht, kriegt sie. Nach einem Freistoss von Yverdon war es Beyer, der den Ball aus fünf Metern über die Linie beförderte. Symptomatisch, dass ein stehender Ball Yverdon half. Spielerisch war bis dahin von den Waadtländern gar nichts zu sehen.

Dank spätem Ausgleich doch ein Punkt für den FC Wil

Ab diesem Zeitpunkt war es ein hin und her, mit weniger Attraktion als zuvor. Die Wiler wollten die Niederlage mit allen Mitteln verhindern, das Team von Uli Forte roch Lunte. Ab Minute 88 brannte es im Wiler Strafraum das eine ums andere Mal lichterloh. Und als nach 93 Minuten der gut pfeifende Schiedsrichter Drmic nach einem ungeschickten Einsteigen von Heule Elfmeter pfiff, schwammen die Felle definitiv davon. Koné liess sich nicht zweimal bitten, und erzielte – man muss es so sagen – den unverdienten Führungstreffer.

Nun folgte der grosse Auftritt des Wiler Routiniers: Nach einem langem Ball Talabidis verlängerte Fazliu mit dem Kopf auf Silvio. Per Dropkick mit links erzielte der Brasilianer in der 94. Minute das 2:2. Grosser Jubel auf der einen Seite, unvorstellbarer Ärger auf der anderen. Yverdon Torwart Martin war ausser sich und traktierte mit den Füssen erst den Boden, dann die Torumrandung und wieder den Boden. Natürlich: Es war für die Waadtländer zu diesem Zeitpunkt des Spiels ein verlorener Punkt. Für die Wiler aber auch.

Denn wer einen Gegner über viele Phasen des Spiels derart dominiert, muss diese Partie gewinnen. Und darum ist Wil aktuell keine Topmannschaft und in der Tabelle nicht dort, wo man stehen könnte. Nämlich nur mit wenigen Punkten mehr mittendrin im Kampf um den Barrageplatz. Die Chance es besser zu machen, folgt am kommenden Samstag, zu Hause gegen Xamax.

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