Mit einem 3:1-Sieg fegt der FC Wil 1900 das Tabellenschlusslicht SC Kriens aus dem heimischen Bergholz und kommt langsam an das Tabellenmittelfeld heran.
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Spieler des FC Wil. - FC Wil
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84 Minuten waren im heimischen Bergholz gespielt, als der Krienser Avdijaj zum 2:1-Anschlusstreffer einnetzte. «Jetzt im Ernst?», dachte sich so manch einer im Stadion. Die Partie über lange Phasen im Griff gehabt, und nun sollte traditionsgemäss nochmals das grosse Zittern in den Schlussminuten beginnen? Mitnichten: Nur eine Zeigerumdrehung später war der Zwei-Tore-Vorsprung durch Valon Fazliu wieder hergestellt und die wichtigen, budgetierten drei Punkte konnten eingefahren werden.

Coach Iacopetta entschied sich für vier Umstellungen im Vergleich zur Partie gegen Aarau. Dickenmann ersetzte den gesperrten Frei, Muntwiler den verletzten Ndau, Nils Reichmuth bekam den Vorzug gegenüber Lavdim Zumberi und Silvio rückte für Lukembila in die Startformation. In der Partie zeigte sich, dass der FC Wil 1900 mittlerweile in der Lage ist, auch mehrere Ausfälle von Stammspielern gut zu kompensieren. Die Leistungsdichte ist erfreulicherweise höher als noch in der ersten Hälfte der Saison.

Halbzeit eins ist schnell zusammengefasst. Die Krienser hatten in den ersten 30 Minuten die klareren Chancen des Spiels. Auch wenn der Umgang mit ihnen zu kläglich war oder die Abschlüsse durch Keller pariert wurden. Nach der Start-Halbstunde in eisiger Atmosphäre tauten die Wiler langsam auf und kamen besser ins Spiel. Durch stark aufkommendes Pressing war die Elf Iacopettas oft einen Schritt schneller und war zunehmend spielbestimmend.

Sofian Bahloul mit dem 1:0 kurz vor der Pause für den FC Wil

Speziell die Krienser Löcher im Mittelfeld konnten gut zum gepflegten Spielaufbau genutzt werden. Das 1:0 durch Sofian Bahloul in der 45. Minute war trotzdem ein Zufallsprodukt. Nach seiner Flanke segelte Freund und Feind an der Kugel vorbei und der Franzose erzielte seinen elften Saisontreffer. Nur noch zwei Tore trennen ihn von der Torschützen-Krone der Challenge League. Mit einem knappen Vorsprung ging es in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel war es ein offenes Spiel. Die Wiler immer wieder mit guten Abschlüssen, die Krienser versuchten es mit empfindlichen Nadelstichen, die glücklicherweise nicht besonders schmerzten. In der 69. Minute folgte eine schöne Kombination über Silvio , Reichmuth zu Lukembila auf halblinks im Strafraum. Der ehemalige Schweizer Nachwuchsinternationale schob den Ball leicht bedrängt zum 2:0 ein. Bereits sein neunter Saisontreffer.

In der 84. Minute herrschte ein Durcheinander in der Wiler Abwehr, und prompt fiel der 2:1 Anschlusstreffer. Dieser hatte glücklicherweise nur kurz Bestand. Eine Minute später preschte Silvio in den Strafraum vor und verstolperte den Ball. Valon Fazliu reagierte am schnellsten und hämmerte die Kugel aus fünf Metern zu seinem siebten Saisontreffer unter die Latte.

Sprung ins Mittelfeld der Tabelle für den FC Wil möglich

Die Krienser reklamierten ein Offside, welches vom Linienrichter angezeigt wurde. Doch der Schiedsrichter überstimmte ihn. Im Anschluss hatten die Wiler bestimmt drei weitere hundertprozentige Chancen, die leichtfertig vorgeben wurden. Im Platzinterview sprach der auffällige Reichmuth von einem Arbeitssieg gegen Krienser, die auffällig aufsässigen Fussball spielten. Lediglich sechs Punkte in der Tabelle widerspiegeln die Leistung der Elf van Ecks nicht.

Der heutige Sieg war ein Pflichtsieg, nicht mehr und nicht weniger. Der Vorsprung auf den Abstiegsplatz beträgt 25 Punkte und damit steht fest, dass der FC Wil 1900 auch in der kommenden Saison in der Challenge League spielen wird. Der Rückstand auf den Barrageplatz beträgt elf Punkte bei noch 36 möglichen Maximal-Punkten. Mit einem Sieg gegen Yverdon am Freitag könnten die Waadtländer überholt und zu mindestens der Sprung ins breite Mittelfeld geschafft werden.

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