Ergebnis der Rechnung 2021 in Wil SG fällt ausgeglichen aus
Die Erfolgsrechnung 2021 der Stadt Wil schliesst mit einem Defizit von 0,3 Millionen Franken. Budgetiert war ein Minus von 8,7 Millionen Franken.

Das Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit hat sich gegenüber dem Vorjahr um 7,6 Millionen Franken verschlechtert. Während der betriebliche Aufwand ansteigt, reduziert sich der betriebliche Ertrag. Das Gesamtergebnis konnte ausgeglichen gestaltet werden, weil der Finanzertrag um 5,2 Millionen Franken höher ausfiel als im Vorjahr.
Der Anstieg beim Finanzertrag setzt sich zusammen aus Buchgewinnen auf dem Finanzvermögen über 3,7 Millionen Franken und den Abgaben der Technischen Betriebe Wil (TBW). Die Abgaben gemäss Abgeltungsmodell fielen 0,5 Millionen Franken höher aus. Der verbleibende Ertragsüberschuss der TBW von 2,5 Millionen Franken wird dem Steuerhaushalt übertragen. Davon sollen zu einem späteren Zeitpunkt 1,5 Millionen Franken in den neu geschaffenen Ökologiefonds fliessen.
Steuererträge sind höher als budgetiert
Im Budgetprozess wurde aufgrund der Pandemie mit einem Rückgang der Steuererträge auf 85,2 Millionen Franken gerechnet. Dieser Rückgang ist mit dem Abschluss bei 90,7 Millionen Franken nicht eingetreten. Jedoch fielen die Gesamtsteuererträge um 1,9 Millionen Franken tiefer aus als im Vorjahr.
Die Auswirkungen der Steuerreform und AHV-Finanzierung (STAF), die per 1. Januar 2020 in Kraft trat, machen sich bei den Gewinn- und Kapitalsteuern bemerkbar. Die Reduktion des Gewinnsteuersatzes generiert Mindereinnahmen von 25 Prozent. Bei den Einkommens- und Vermögenssteuern zeigt sich ein Rückgang bei den Nachzahlungen gegenüber dem Vorjahr um 2,2 Millionen Franken.
Positive und negative Budgetabweichungen
Auf der Ertragsseite der Stadtrechnung 2021 findet sich auch bei den Grundstückgewinnsteuern eine positive Budgetabweichung. Auf der Aufwandseite fielen zudem die Personal- sowie die Sachaufwände tiefer aus. Weiter konnten tiefere Belastungen bei der gesetzlichen wirtschaftlichen Hilfe sowie im Asylwesen verzeichnet werden.
Negative Abweichungen sind auszumachen beim kantonalen Finanzausgleich aufgrund einer Gesetzesanpassung beim Finanzausgleich, welche zuungunsten der Stadt Wil ausfiel. Zudem fielen die Gebührenerträge für Amtshandlungen sowie die Einnahmen aus Parkgebühren tiefer aus. Auf der Aufwandseite erhöhten sich die Ausgaben für Kinder- und Jugendheime sowie die Abschreibungen.
Nettoschulden sinken
Die Nettoinvestitionen betragen 7,6 Millionen Franken, der Selbstfinanzierungsgrad liegt bei 151 Prozent. Budgetiert waren Nettoinvestitionen in Höhe von 18,8 Millionen Franken. Die Nettoschulden sinken auf 24,2 Millionen Franken, was zurückzuführen ist auf die Höherbewertung der Aktiven, namentlich durch die Buchgewinne im Finanzvermögen. Die Nettoschuld pro Einwohner beträgt 1003 Franken gegenüber 1173 Franken im Vorjahr.
TBW mit Rekordumsatz im Gasbereich
Der Geschäftsabschluss der Technischen Betriebe Wil zeigt für das Jahr 2021 ein positives Gesamtergebnis. Bei einem Umsatz von 76,4 Millionen Franken beträgt der erzielte Unternehmenserfolg knapp 2,5 Millionen Franken nach den ordentlichen Abgaben an die Stadt Wil im Umfang von rund 6,4 Millionen Franken. Damit schliesst die Rechnung positiver ab als budgetiert.
Die TBW waren vor allem äusserst erfolgreich im Gasbereich, bei welchem die Absatzzahlen aufgrund der tiefen Temperaturen im Jahr 2021 bedeutend anstiegen und zu einem Rekordumsatz führten. Demgegenüber präsentiert sich der Bereich Telekommunikation in einem höchst anspruchsvollen Marktumfeld wie bereits im Vorjahr unter Budget. Der Rechnungsüberschuss wird zur Finanzierung für neue Wärmelösungen, für die Solaroffensive und zur Deckung des Aufwandüberschusses beim Kommunikationsnetz verwendet.