Mit einem knappen 3:2-Sieg im Heimspiel gegen den FC Schaffhausen konnte der FC Wil 1900 die ersten Punkte in der Challenge League im Jahr 2022 einfahren.
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Spieler des FC Wil. - FC Wil
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Als nach 79 Minuten Toure mit seiner allerersten Ballberührung zum 3:0 für den FC Wil 1900 traf, schien die Sache gelaufen. Der FC Wil 1900 hatte das offensiv glücklose Schaffhausen mehrheitlich im Griff und die Innenverteidiger Talabidi und Zali zeigten die beste Leistung eines Wiler Innenverteidigungs-Duos der letzten Wochen.

Doch ohne Dramatik sollte auf diesen Samstag nicht gehen. Nur sieben Minuten nach dem vermeintlichen Siegestor stand es 3:2 und die Stabilität schien plötzlich verloren. Der grosse Unterschied zu vielen Partien zuvor: Die kämpferische Leistung wurde belohnt und Iacopetta durfte sich über seinen ersten Heimsieg im Stadion Bergholz erfreuen.

Die Zuversicht war gross, als die Herren Muntwiler und Iacopetta vor dem Spiel in der LIKA-Lounge zum Interviewtermin erschienen. Munti sprach von einer kontinuierlichen Leistungsentwicklung der Mannschaft, einer verschworenen Gemeinschaft. Trainer Iacopetta war überzeugt, dass die Niederlagen der Vergangenheit zum Lernprozess der Mannschaft dazugehören sollten. Und dass es heute nach einer guten Trainingswoche funktionieren werde. Er erwartete ein offensives Schaffhausen, dem er mit Stichen vor allem über die linke Angriffsseite zusetzen wollte.

FC Wil verteidigt in Halbzeit eins stark

Mit seiner Prognose lässt sich die erste Halbzeit gut zusammenfassen. Des Öfteren kam das offensiv aktivste Team der Liga (132 Torschüsse in der aktuellen Saison) zu Möglichkeiten, doch dank der Präsenz in der Verteidigung, einem starken Torwart und das eine oder andere Mal auch mit etwas Glück konnten die Wiler die Null lange halten.

Besonders erwähnenswert ist die Monstergrätsche von Talabidi in der 31. Minute gegen Ardaiz. Entschlossenheit pur des 20-jährigen deutschen Verteidigers. Auch der erwähnte offensive Plan von Trainer Iacopetta ging über weite Strecken der Partie auf. Die rechte Abwehrseite der Schaffhauser war einige Male ob der Schnelligkeit von Lukembila überfordert. Gut auch, wie Michi Heule Druck aus der Aussenverteidiger-Position erzeugte.

Der Beginn der zweiten Halbzeit gehörte wiederum der Mannschaft des Trainerduos Yakin und Andermatt, doch die Effizienz der Schaffhauser liess weiter zu wünschen übrig. 50 Minuten waren gespielt, als sich Lukembila auf der linken Seite durchtankte und den Ball in die Mitte spielte. Dort brachten ihn die Schaffhauser nicht weg, Fazliu spielte die Kugel auf die rechte Seite zu Bahloul.

Der Wiler Top-Torschütze erzielte mit einem schönen Schlenzer seinen zehnten Saisontreffer. Die Schaffhauser drückten in der Folge auf den Ausgleich, doch das neu formierte Mittelfeld mit Fazliu, Ndau und Zumberi machte die Räume gut zu und behielt Oberhand in der bis dato engen Partie. Nach 73 Minuten spielte Frei den Ball auf den völlig freistehenden Zumberi, der via Verteidiger Müller auf 2:0 für die Wiler erhöhte.

Wiler machen es zum Ende des Spiels noch einmal spannend

Und nur sechs Minuten später lancierte Fazliu mit einem langen Ball Toure, der im vierten Spiel für die Wiler seinen zweiten Treffer erzielte. Mit den beiden Toren von Alounga und Padula kamen die Schaffhauser kurz vor Spielende nochmals in die Partie zurück, doch glücklicherweise konnte der FC Wil 1900 den lang ersehnten Sieg nach Hause fahren.

Der erste Dreier des Jahres 2022 war eine Willensleistung. Eine taktisch sehr gut eingestellte Mannschaft konnte die defensiven Schwächen über lange Phasen des Spiels ablegen. Im Mittelfeld stopfte Ndau die Lücke Muntis sehr gut und offensiv ist die Tormaschinerie wieder angelaufen. Die Schaffhauser – von ihrem Captain Bislimi selbst ernannt «stärkste Mannschaft der Liga» – fanden lange Zeit keine Mittel gegen die Wiler, weswegen der Sieg durchaus verdient ist.

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