Wie die Gemeinde Sulgen berichtet, hat die ausserschulische Betreuung von Kindern und Jugendlichen (FAME) Fahrt aufgenommen.
Kinder in der Schule bei den Hausaufgaben. - Pixabay
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Seit Mitte August 2022 gibt es auf dem Gebiet der Volksschulgemeinde Region Sulgen familienergänzende Angebote für die ausserschulische Betreuung von Kindern und Jugendlichen.

Die Politischen Gemeinden Sulgen und Kradolf-Schönenberg tragen damit den Richtlinien der kantonalen Familienpolitik Rechnung.

Die Trägerschaft hat der von Heinz Gfeller präsidierte Verein FAME inne, die Leitung obliegt der Sozialpädagogin Kathrin Hanss.

Angeboten werden vier zeitlich und inhaltlich exakt definierte Module, zu denen auch Mittagstische in Sulgen (Schulhaus Oberdorf) und Kradolf (Pavillon beim Schulhaus) gehören.

Verzug bei Sanierung

Das erste Modul beginnt um 7 Uhr morgens, das vierte endet um 6 Uhr abends.

Mit Beginn des neuen Jahres konnte der ehemalige Kindergartenpavillon auf dem Areal der Primarschule Kradolf als FAME-Standort in Betrieb genommen werden.

Dies nach einer monatelangen Verspätung aufgrund von Problemen bei der Ausführung zwingend nötiger Sanierungsarbeiten.

Nachwehen der Coronapandemie und der Ausbruch des Kriegs in der Ukraine hatten zu dieser nicht erwarteten Verzögerung geführt.

Dem Team von FAME gehören neben der Leiterin sechs weitere Frauen an

Als Ausweichlokalität stand in dieser Zeit das Kirchenzentrum Steinacker in Kradolf zur Verfügung.

Umso grösser ist bei Gfeller und Hanss die Freude darüber, dass jetzt unter optimalen Bedingungen und an einem idealen Standort gearbeitet werden kann.

«Die unmittelbare Nachbarschaft der Primarschule und des Kindergartens sowie die vorhandenen Aussenanlagen erweisen sich als grosse Vorteile», erklärt der Vereinspräsident.

Dem Team von FAME gehören neben der Leiterin sechs weitere Frauen an. Bis FAME seine Tätigkeit aufnehmen konnte, bedurfte es der Überwindung mehrerer Hürden.

Es mussten zwei politische und eine Schulgemeinde ins Boot geholt werden

Die Darlegung der gesellschaftlichen Notwendigkeit in einer Zeit, in der das traditionelle Familienbild zusehends Konkurrenz bekommt, war eine davon.

Die von aussen betrachtet lange Dauer bis zur Umsetzung des im Jahr 2019 lancierten Projekts hing nach den Worten Gfellers nicht zuletzt damit zusammen, dass gleich drei Körperschaften – zwei politische und eine Schulgemeinde – ins Boot geholt werden mussten.

Erst mit der Zustimmung aller drei Gemeindeversammlungen im November und Dezember 2021 konnte grünes Licht gegeben werden.

«Die Finanzierung war ein Knackpunkt», räumt Gfeller ein. Jede Körperschaft habe eigene Vorstellungen gehabt.

Erste Bilanz nach rund fünf Monaten

In einer Feinabstimmung sei es darum gegangen, einen gemeinsamen Nenner zu finden.

Die Elternbeiträge machen rund einen Drittel der Betriebskosten aus, die restlichen zwei Drittel steuern anteilmässig die beiden politischen Gemeinden und die Volksschulgemeinde bei.

Nach rund fünf Monaten kann eine erste Bilanz gezogen werden. Laut Heinz Gfeller sind bis jetzt für alle vier Module insgesamt 43 Verträge, mehrheitlich mit Schweizer Eltern, abgeschlossen worden.

Die Nachfrage bewege sich auf einem stabilen Niveau. Die Auslastung betrage derzeit zirka 50 Prozent, mittelfristig würden 60 bis 65 Prozent angestrebt.

Erste Erwartungen erfüllt

Man müsse kostenmässig «eine gute Harmonie» erreichen. Die Erwartungen hinsichtlich der Anfangsphase seien jedenfalls erfüllt worden, stellt der Vereinspräsident fest.

Eine definitive, seriöse Einschätzung sei frühestens nach zwei Jahren möglich. «Bei einem solchen Vorhaben braucht man einen langen Atem, da darf man nicht zu früh aufgeben», weiss Gfeller.

Positiv fällt auch das Fazit von Kathrin Hanss aus: «Wir sind gut gestartet. Vor allem der Mittagstisch findet Anklang, für die anderen Module wünschen wir uns noch mehr Anmeldungen.»

Eltern sollen an Schnuppertagen einen Eindruck zu den Angeboten erhalten

Man werde daher Schnuppernachmittage durchführen, um Eltern Gelegenheit zu geben, sich einen authentischen Eindruck von den Angeboten zu machen.

Interessierte Mütter und Väter können sich für einen solchen unverbindlichen Besuch telefonisch bei der Leiterin anmelden.

Gfeller erhofft sich von dieser Aktion einiges: «Wir müssen bei den Eltern Vertrauen schaffen und glaubwürdig sein, das ist das A und O bei derartigen Angeboten.»

Künftige Ausweitung der Aktivitäten ist bedarfsabhängig

Eine künftige Ausweitung der Aktivitäten von FAME in Form der Eröffnung eines weiteren Standorts in Sulgen oder eines Mittagstischs in Götighofen ist laut Gfeller denkbar, aber ganz klar bedarfsabhängig.

Vor 2025/2026 werde es auch kaum dazu kommen, sagt der Vereinspräsident.

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