Wie die Gemeinde Märstetten informiert, prüft der Gemeinderat die Errichtung einer Gemeinschaftspraxis. Die Bevölkerung wird dazu ebenso befragt.
Wartezimmer einer Arztpraxis
Wartezimmer einer Arztpraxis - dpa/AFP
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Der berufliche Ruhestand heute praktizierender Hausärzte ist insbesondere in ländlichen Regionen bezüglich einer Nachfolgelösung eine grosse Herausforderung. Ärzte, die seit langer Zeit vielleicht sogar seit Jahrzehnten am selben Ort ihren Dienst versehen, nähern sich der Pensionierung und neu ausgebildete Mediziner ziehen oft eine Praxis in der Stadt oder eine Anstellung in einem Spital vor.

Die wenig erfreuliche Perspektive, in absehbarer Zeit über keinen lokalen Hausarzt mehr zu verfügen, hat den Gemeinderat Märstetten bewogen, geeignete Schritte einzuleiten. Obschon die medizinische Grundversorgung kein gesetzlicher Auftrag einer Gemeindebehörde ist, fühlt sich diese in der Verantwortung auch hinsichtlich der Tatsache, dass eine lokale Arztpraxis ein nicht zu unterschätzender Standortvorteil bezüglich der Nahversorgung ist.

Der Erfolg braucht einen erfahrenen Partner

Der Gemeinderat Märstetten ist sich bewusst, dass nur Chancen auf eine mögliche Lösung bestehen, wenn professionelle Hilfe zur Verfügung steht. So hat er die Firma PraxaMed aus Volketswil mit einer Machbarkeitsstudie für die Errichtung einer Gemeinschaftspraxis beauftragt. Nur ein solches Modell bietet attraktivere Arbeitsbedingungen und ermöglicht die Nutzung von Synergien.

Im Übrigen haben die Gemeinden Sulgen und Erlen mit dieser Firma bereits gute Erfahrungen gemacht. In die aktuellen Abklärungen wurde nebst der Firma PraxaMed auch der Märstetter Arzt Dr. Urs-Peter Beerli einbezogen. Dies mit dem Ziel, einen möglichst nahtlosen Übergang zu neuen Behandlungsgelegenheiten anzustreben. Nach der Machbarkeitsstudie muss ein Vorprojekt für die Gemeinde Märstetten erstellt werden.

Einbezug der Bevölkerung

Eine entsprechende Investition für ein Vorprojekt ist in das Budget 2023 aufzunehmen, über das der Souverän im November 2022 entscheidet. Mittels einer Umfrage will der Gemeinderat Märstetten die Meinung der Bevölkerung zu diesem Thema einholen. Diese soll Antwort auf den Wunsch nach einem Dorfarzt geben und insbesondere die Bereitschaft prüfen, ob die Steuerzahler Kosten aufwenden wollen, um eine proaktive Suche nach einem Arzt zu lancieren.

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