Richterswil: Baukostenschätzung Turnhalle höher als geplant

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Region Wädenswil,

Wie die Gemeinde Richterswil mitteilt, fällt die Kostenschätzung deutlich höher, weshalb nun eine kostenmässige Optimierung des Projekts erforderlich sein wird.

Das Dorfzentrum der Gemeinde Richterswil.
Das Dorfzentrum der Gemeinde Richterswil. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Nachdem im September 2017 die Einzelinitiative «Halle für Alle Richterswil» für den Bau einer Dreifachturnhalle mit Lernschwimmbecken eingereicht wurde und diese an der Gemeindeversammlung vom 15. März 2018 grossen Zuspruch fand, gab der Gemeinderat in der Folge eine Machbarkeitsstudie in Auftrag.

Auf Basis dieser Studie stimmte die Richterswiler Stimmbevölkerung im November 2019 einem Projektierungskredit in der Höhe von 1,45 Millionen Franken zu.

Im April 2021 fand die öffentliche Generalplaner-Submission statt, worauf sich 38 Generalplaner-Teams bewarben.

Siegerprojekt ausgewählt

In drei Wertungsrundgängen wurden die Lösungsansätze der Projektverfasser vertieft untereinander verglichen, wobei alle eingereichten Projektbeiträge eine hohe konzeptionelle Qualität aufwiesen. Die verschiedenartigen Konzeptansätze ermöglichten eine willkommene breite und fundierte Auswahl.

Es folgte eine sehr detaillierte Analyse sowie eine intensive Diskussion anhand der Beurteilungskriterien gemäss Projektpflichtenheft des Studienauftrags. Neben funktionalen Fragestellungen waren für den Entscheid insbesondere der architektonische Ausdruck des Gebäudes, die Eingliederung in die bestehende Schulanlage, die Stimmung innerhalb des Grundstücks, aber auch die Beurteilung der Zielsetzung «Halle für Alle» von grosser Bedeutung.

Ebenso wichtig waren die Beurteilung der Grundrissorganisation und deren Nutzungsqualität über alle Geschosse sowie die geforderte Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit der einzelnen Projektbeiträge.

Im Laufe der Beurteilung zeigte sich, dass zwei der fünf Projekte trotz guten Ansätzen im Quervergleich zu den anderen Beiträgen in den Schlüsselkriterien der Beurteilung unterlagen, weshalb sie nicht mehr weiter berücksichtigt wurden.

In einer letzten detaillierten Beurteilung kam das Beurteilungsgremium einstimmig zum Schluss, die Horisberger Wagen Architekten GmbH aus Zürich zur Siegerin des Studienauftrags zu erklären und das Architekturbüro als Generalplaner-Team mit der Überarbeitung des Projekts zu beauftragen. Neben den von der Horisberger Wagen Architekten GmbH am besten erfüllten Beurteilungskriterien, reichte das ausgewählte Büro auch die wirtschaftlich günstigste Variante ein.

Grobkostenschätzung deutlich höher

Die Grobkostenschätzung der Horisberger und Wagen Architekten GmbH ergab, dass bei der Realisierung ihres Projektvorschlags mit Investitionskosten in der Höhe von 27,8 Millionen Franken (+/- 20 Prozent) zu rechnen ist und somit der Kostenrahmen von 21,75 Millionen Franken gemäss Studienauftrag deutlich überschritten wird.

Die Abteilung Liegenschaften gab daraufhin eine Gegenrechnung der Grobkostenschätzung in Auftrag. Die Prüfung bestätigte die Grobkostenschätzung des Siegerteams und machte auf weitere allfällig fehlende Kosten in Höhe von 3,7 Millionen Franken (+/- 20 Prozent) aufmerksam. Damit liegen die geschätzten Gesamtkosten bei rund 31,5 Millionen Franken (+/- 20 Prozent).

Der Gemeinderat geht davon aus, dass die hohe Diskrepanz zwischen der Kostenschätzung von 2018 und der aktuellen darauf zurückzuführen ist, dass Erstere auf Basis einer Volumenberechnung mit deutlich niedrigerem Detaillierungsgrad erstellt wurde.

Kostenmässige Optimierung erforderlich

Die neu geschätzten Kosten sind bedeutend höher als bei der Genehmigung des Projektierungskredits der Stimmbevölkerung mitgeteilt und dem Gemeinderat unterbreitet. Sowohl der Gemeinderat als auch das Beurteilungsgremium sind der Meinung, dass diese Kosten zu hoch sind. Entsprechend gilt es nun, vorerst das Siegerprojekt mit dem Ziel zu überarbeiten, die Kosten von 31,5 Millionen Franken zu reduzieren. Die Arbeitsgruppe «Halle für Alle» sucht zusammen mit dem Architekturbüro intensiv nach geeigneten Möglichkeiten, das Projekt kostenmässig zu optimieren. Für diese Aufwände stehen noch rund 1 Millionen Franken aus dem bewilligten Projektierungskredit von 1,45 Millionen Franken zur Verfügung.

Zeitliche Verzögerungen für Urnenabstimmung

Der Gemeinderat geht aufgrund der notwendigen Kostenoptimierung von zeitlichen Verzögerungen für das gesamte Projekt aus und somit auch die Urnenabstimmung. Es ist beim derzeitigen Wissensstand äusserst schwierig, eine Aussage zum Termin der Urnenabstimmung zu machen.

Ziel des Gemeinderates ist es, der Stimmbevölkerung eine ansprechende und kostenfreundliche Lösung vorzulegen. Dabei legt er den Fokus klar auf die Optimierung von Kosten und Nutzung als auf einen möglichst frühen Abstimmungstermin.

Der Gemeinderat wird die Bevölkerung baldmöglichst nach Abschluss des Kostenoptimierungsprozesses über die nächsten Schritte und den weiteren Zeitplan informieren.

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