Wie die Gemeinde Raron berichtet, wurde an der Budget-Urversammlung vom 7. Dezember 2022 das Budget 2023 mit hohem Investitionsvolumen beschlossen.
Budget (Symbolbild). - pexels
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Die Budget-Urversammlung der Munizipalgemeinde Raron vom Mittwoch, 7. Dezember 2022, war mit 58 Stimmberechtigten recht gut besucht.

Der Aufbau des Budgets 2023 erfolgte zum zweiten Mal nach dem neuen Rechnungslegungsmodell HRM2.

Gleichzeitig nahm die Urversammlung Kenntnis vom Finanzplan 2022 bis 2026. Der vorgelegte Kostenvoranschlag wurde einstimmig genehmigt.

Investitions- und Erfolgsrechnung wurden angepasst

Das Budget 2023 basiert auf dem von allen Ratsmitgliedern eingereichten Zahlenmaterial und den Angaben der kantonalen Ämter.

Es wurde vom Gemeindeschreiber zusammengestellt und durch die Finanzkommission überprüft.

Dabei wurde die Investitions-, aber auch die Erfolgsrechnung so angepasst, dass die anstehenden Aufgaben in einem finanziell möglichen respektive erträglichen Rahmen erfüllt werden können.

Bruttoinvestitionen von 6,923 Millionen Franken vorgesehen

Die Investitionskostenbeiträge werden auf 2,286 Millionen Franken geschätzt, sodass sich das Nettoinvestitionsvolumen im kommenden Jahr auf 4,637 Millionen Franken belaufen wird.

Das Budget der Erfolgsrechnung 2023 schliesst mit einem vorgesehenen Ertragsüberschuss von 198'000 Franken ab.

Eine wichtige Kennzahl des Finanzhaushaltes ist nach wie vor der Cashflow.

Dieser wird im kommenden Jahr mit circa 32 Prozent des Nettoertrages ausfallen, knapp weniger als im gegenwärtigen Vorjahr.

Bei 9,333 Millionen Franken gibt es einen Ertragsüberschuss von 2 Millionen Franken

Die Erfolgsrechnung 2023 schliesst bei einem Aufwand von 9'135'220 Franken und einem Ertrag von 9'333'737 Franken mit einem budgetierten Ertragsüberschuss von 198'517 Franken.

Die budgetierten Abschreibungen des Anlagevermögens von 1'928'000 Franken ergeben zusammen mit dem Ertragsüberschuss der Erfolgsrechnung einen Cashflow (selbst erarbeitete Mittel) von 2'126'517.

Die Erfolgsrechnung prognostiziert für die Planjahre 2022 bis 2026 Ertragsüberschüsse von circa 541'000 Franken.

Mit budgetierten Nettoinvestitionen in der Höhe von neu 22,319 Millionen Franken in den kommenden Jahren weist die Einwohnergemeinde Raron ein sehr hohes Investitionsvolumen aus und wird sich in der Planperiode entsprechend um den Finanzierungsfehlbetrag verschulden.

Geplante Pro-Kopf-Verschuldung von 4847 Franken

Die Nettoschuld am Ende der Planperiode 2026 beläuft sich auf circa 9,839 Millionen Franken, was bei rund 2030 Einwohnern eine Pro-Kopf-Verschuldung von 4847 Franken ausmachen wird, wobei per 31. Dezember 2021 die Gemeinde noch ein Pro-Kopf-Vermögen von 888 Franken hatte.

Sämtliche Investitionen in der Planperiode 2022 bis 2026 können mit einer durchschnittlichen Selbstfinanzierungsmarge von noch circa 50 Prozent (Mittelwert) finanziert werden.

Die Kennzahl für einen Selbstfinanzierungsgrad unter 60 Prozent wird als ein ungenügender Wert angesehen.

Falls alle geplanten Investitionen der Finanzplanung realisiert werden, muss der Finanzhaushalt mit einer «hohen Verschuldung» (neue Limiten nach HRM2/Schweizer Standard) als kurzfristig tragbar, aber auf längere Frist nicht mehr als gut bezeichnet werden.

Erfreuliche Steuereinnahmen bei den natürlichen Personen

Die Haupteinnahmequelle der Gemeinde Raron bleiben mit budgetierten knapp 71 Prozent nach wie vor die Steuereinnahmen bei den natürlichen Personen.

Die Steuererträge der juristischen Personen werden aufgrund der Erfahrungen der abgeschlossenen Jahresrechnungen 2020 und 2021 und in Unkenntnis des Corona-Effektes auf noch 20 Prozent des Nettoertrages geschätzt.

Die Einnahmeanteile aus Stromproduktion (Wasserenergie) machen nach wie vor circa neun Prozent des Nettoertrages aus.

6,3 Prozent weniger Nettoertrag

Der gesamte Nettoertrag im Budget 2023 ist dem Vorsichtigkeitsprinzip entsprechend um 6,3 Prozent tiefer als im Vergleich zur abgeschlossenen Rechnung 2020, jedoch um 1,6 Prozent höher als das Ergebnis der Rechnung 2021.

Diese gegenüber der abgeschlossenen Rechnung 2020 eher vorsichtige Budgetierung wurde aufgrund einer gewissen Unsicherheit der Auswirkungen der Covid19-Pandemie gewählt.

Die Hauptaufwandposten nach Bereichen bilden die Bereiche Unterrichtswesen/Bildung mit 25 Prozent des Nettoaufwandes (1,367 Millionen Franken), Allgemeine Verwaltung mit 21 Prozent (1,133 Millionen Franken), Verkehr mit 15 Prozent (0,807 Millionen Franken) und Soziale Wohlfahrt mit 11 Prozent (0,592 Millionen Franken).

Der Nettoaufwand im kommenden Jahr sinkt gegenüber der Rechnung 2021 auf 5,374 Millionen Franken – dies vor allem, da in der Rechnung 2021 wegen der Bevorschussung Hangrutsch Steinbruch Blasbiel ein Aufwandüberschuss (Verlust) verbucht werden musste.

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