Feuerwehr Zermatt muss vermehrt wegen Ölwehr ausrücken
Wie die Gemeinde Zermatt mitteilt, ereigneten sich im Jahr 2023 bereits 19 Ölwehr-Ereignisse, bei welchen die Feuerwehr intervenieren musste.
Zurzeit kommt es vermehrt zu Einsätzen der Feuerwehr Zermatt mit dem Kriterium «Öl- und Chemiewehr» im Raume Zermatt.
Es handelt sich in der Regel um Verschmutzungen von Verkehrsflächen und Böden mit flüssigen Betriebsstoffen.
Die Interventionen gestalten sich sehr aufwendig und langwierig. In den meisten Fällen könnten durch richtiges Handeln Ereignisse verhindert oder das Schadensausmass minimiert werden.
Gefährdung der Umwelt und Gefahren
Auslaufende Stoffe, welche die Umwelt zu gefährden vermögen, müssen so rasch wie möglich aufgefangen, eingedämmt und beseitigt werden.
In jedem Fall ist eine weitere Ausbreitung nach der Feststellung der Verschmutzung mit allen Mitteln zu verhindern.
Sowohl das Erdreich als auch Gewässer können betroffen sein. Im schlimmsten Fall muss mit einer Verschmutzung des Trinkwassers gerechnet werden.
Von einigen Stoffarten geht eine sehr grosse Brandgefahr aus
Zum Verständnis: ein Liter Diesel kann bis zu eine Million Liter Wasser ungeniessbar machen.
Zudem können je nach Stoffart eine sehr grosse Brandgefahr und Geruchsemmissionen entstehen.
Ferner sind verschmutzte Verkehrsflächen rutschig und können schnell zu Unfällen von Fahrzeugen, Fahrradfahrern oder Fussgängern führen.
Intervention und Bewältigung
In 2023 ereigneten sich in Zermatt bereits 19 Ölwehr-Ereignisse, bei welchen die Feuerwehr intervenierte.
Insgesamt wurden zwei Tonnen Bindemittel und über 160 Mannstunden zur Bewältigung aufgewendet.
Das Auffangen, Eindämmen und Aufnehmen des Stoffes gestaltet sich je nach Situation sehr aufwendig und zeitintensiv.
Wenn Arbeiten auf öffentlichen Strassen ausgeführt werden, müssen im Sinne der Sicherheit der Einsatzkräfte Verkehrswege gesperrt werden. In jedem Fall wird aber versucht, die Behinderungen so kurz wie möglich zu halten.
Verschmutzung von Erdreich und Gewässern
Neben der Feuerwehr steht oft auch der technische Dienst der Einwohnergemeinde Zermatt mit Spezialfahrzeugen im Einsatz, welcher die Aufnahme des Bindemittels unterstützt und dieses dann der fachgerechten Entsorgung übergibt.
Im Falle einer Verschmutzung von Erdreich muss dieses aufwendig abgetragen und zu einer speziellen Aufbereitungsanlage in Susten transportiert werden.
Bei Verschmutzungen von fliessenden Gewässern werden die Aufwände noch grösser, da der Stoff sehr schnell und grossflächig verteilt wird.
In einem solchen Fall sind zusätzliche Feuerwehren im Mattertal und die C-Wehr der Lonza involviert.
Vorbeugung und richtiges Verhalten
Unfälle können nicht komplett ausgeschlossen werden. Viele Ereignisse könnten aber durch ein verantwortungsvolles Handeln vermieden oder stark begrenzt werden.
Fahrzeuge sollen regelmässig auf Verluste von Betriebsstoffen kontrolliert werden und Ladungen von gefährlichen Stoffen müssen einwandfrei und korrekt erstellt und gesichert werden.
Während der Fahrt ist auf allfällige Defekte und Verluste von Betriebsmitteln zu achten.
Im Falle einer Feststellung von Verlust von Stoffen ist das Fahrzeug unverzüglich stillzulegen, die Feuerwehr mittels Notruf 118 zu alarmieren und die auslaufenden Stoffe aufzufangen und am weiteren Auslaufen zu hindern.
Den Anweisungen der Einsatzkräfte ist stets Folge zu leisten
Zudem soll verhindert werden, dass andere Verkehrsteilnehmer durch den Stoff fahren oder laufen und somit eine Ausbreitung entsteht.
Nach Möglichkeit ist eine klare Signalisation mittels Pannendreieck oder Einweisposten zu erstellen.
Dieses Vorgehen soll auch bei Beobachtungen durch Dritte zum Zuge kommen.
Bei laufenden Interventionen ist in jedem Fall den Anweisungen und Aufforderungen der Einsatzkräfte Folge zu leisten.
