Strategie 2030: Der Stadtrat zieht eine positive Halbzeitbilanz

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Greifensee,

Wie soll sich die Stadt Uster künftig entwickeln? Um diese Frage zu beantworten, verabschiedete der Stadtrat 2019 die «Strategie Uster 2030».

Stadthaus
Das Stadthaus Uster. - Nau.ch / Manuel Walser

Wie die Stadt Uster schreibt, verabschiedete der Stadtrat am 26. März 2019 die «Strategie Uster 2030». Darin sieht er Uster als urbanes Zentrum im Grossraum Zürich und als attraktiven Ort zum wohnen und Arbeiten.

Die Strategie umfasst fünf Handlungsfelder: Stadt für alle, nachhaltige Stadtentwicklung, Standortförderung, Bildung, Kultur und Sport sowie Smart City.

An der Sitzung vom 23. September 2025 zog der Stadtrat eine positive Halbzeitbilanz: Mit der Umsetzung der Strategie ist der Stadtrat auf Kurs und kann dabei auch die finanziellen Ziele einhalten.

Stadt für alle: Angebotserweiterungen für alle Bevölkerungsteile

In den vergangenen Jahren hat die Stadt Uster die Angebote für die Ustermer Bevölkerung laufend ausgebaut. Ziel ist, allen Bevölkerungsgruppen die Teilhabe am öffentlichen Leben zu ermöglichen – unabhängig von Alter, Herkunft, Lebenslage oder Beeinträchtigung.

Die Schaffung zusätzlicher Plätze in Kindertagesstätten und die neu eingeführte Frühe Förderung tragen dazu bei, dass alle Kinder gerechte Bildungs- und Entwicklungschancen erhalten. Gleichzeitig wird das Familienzentrum zukünftig in der Villa am Aabach mit einem gut erreichbaren und niederschwelligen Angebot die Familien unterstützen.

Für ältere Menschen wurde das Angebot der Fachstelle Alter ausgebaut. Das neue Case Management unterstützt Senioren sowie ihre Angehörigen im Alltag. Ab 2026 übernimmt das Spital Uster zudem die ärztliche Versorgung in den Heimen und stärkt damit die integrierte Versorgung älterer Menschen.

Erste Verbesserungen betreffs Barrierefreiheit sind erreicht

Seit 2022 setzt sich eine Fachstelle und eine Kommission für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen ein. Ziel ist es, Barrieren in Alltag und Verwaltung zu erkennen und zu beseitigen.

Erste Verbesserungen wurden erreicht: Auf der städtischen Webseite wurden digitale Hürden abgebaut und Informationen werden vermehrt in Einfacher Sprache bereitgestellt. Ein taktiles Leitsystem führt neu vom Bahnhof direkt bis zum Stadthaus.

Auch in ausserordentlichen Situationen zeigt sich Uster solidarisch und handlungsfähig. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs hat die Stadtverwaltung rasch reagiert: Gemeinsam mit der Bevölkerung gelang es, zahlreiche geflüchtete Menschen aufzunehmen und in den Alltag zu integrieren. In der Liegenschaft Rosengarten konnten zusammen mit dem Kanton Zürich Plätze für unbegleitete minderjährigen Asylsuchenden geschaffen werden.

Die interne, enge und abteilungsübergreifende Zusammenarbeit mit der Stadtpolizei, der Jugendarbeit und der Asyl- und Flüchtlingskoordination funktioniert reibungslos, ebenso der regelmässige Austausch mit dem Kanton und der Caritas.

Weichenstellungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung

Der neue kommunale Richtplan schafft die zeitgemässen planerischen Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung der Stadt. Er legt fest, wo und wie Uster wachsen kann. Themen wie wohnen, Mobilität, Freiräume und Klima werden vernetzt betrachtet und miteinander verknüpft.

Mit dem Projekt «Attraktives Stadtzentrum» sollen die Gerichts- und Webernstrasse zu einer fussgängerfreundlichen Zone umgestaltet werden. Eine entsprechende Kreditvorlage an den Gemeinderat wird der Stadtrat voraussichtlich noch in dieser Legislatur verabschieden.

Gleichzeitig will der Stadtrat den Bushof beim Bahnhof behindertengerecht ausbauen und die Kapazität erhöhen. Ergänzt wird das Projekt durch neue Veloabstellplätze.

Die Aufnahme der Buslinie 818 in den regulären Fahrplan (seit Dezember 2023) und die Eröffnung des ersten Abschnitts der Velo-Komfortroute (seit April 2024) sind bereits umgesetzte Massnahmen. Sie zeigen, dass sich Uster ganz dem strategischen Motto zufolge «Uster steigt um» zu einer velo- und ÖV-freundlichen Stadt entwickelt.

Vorwärts auch bei der nachhaltigen Energieversorgung

Bestehende Frei- und Erholungsräume wurden aufgewertet. Der Stadtpark erhielt einen neuen Aufenthaltsbereich mit einem Pavillon. An der Schifflände entsteht derzeit das neue Seerestaurant. Gleichzeitig wird die Umgebung neugestaltet.

Auch bei der nachhaltigen Energieversorgung macht die Stadt Uster vorwärts. Ziel ist der Aufbau von Fernwärmenetzen in geeigneten Gebieten. Der entsprechende Massnahmenplan wird derzeit von der Energie Uster AG überarbeitet.

Uster als attraktiver Standort im Grossraum Zürich

Uster ist es gelungen, nicht nur Wohnraum zu schaffen, sondern auch Arbeitsplätze zu erhalten und neu anzusiedeln. Das in der Strategie 2030 enthaltene Ziel, die Zahl der Arbeitsplätze im Verhältnis zur wachsenden Wohnbevölkerung zu entwickeln, wurde erreicht.

Mit dem Nein zur Volksinitiative «Zusammenführen, was zusammengehört – Grenzänderung Uster-Greifensee» bestehen auch weiterhin Möglichkeiten, in Nänikon neue Arbeitsgebiete für Gewerbe und Dienstleistung zu erschliessen.

Die hohe Standortqualität zeigt sich auch im UBS-Wohnattraktivitätsindikator: Uster ist im Kanton der attraktivste Ort der Grossagglomeration Zürich.

Uster als Sportstadt

Sportanlässe mit internationaler Ausstrahlung stärken den Standort zusätzlich. Die Rad- und Para-Cycling-WM 2024 machte Spitzensport für alle erlebbar. Der neue Pumptrack auf der Sportanlage Buchholz ist ein bleibendes Angebot, das aus dem Anlass hervorgegangen ist.

Am vergangenen Wochenende, vom 26. bis 28. September 2025, war Uster Austragungsort des OL-Weltcup Finales – wiederum mit vielfältigem Rahmenprogramm für die gesamte Bevölkerung und internationaler Ausstrahlung. Parallel dazu investiert die Stadt weiter in die Sportinfrastruktur, wie zum Beispiel mit dem neue Biketrail beim Känzeli.

Zur Förderung von Gesundheit und Begegnung hat die Stadt niederschwellige Bewegungsangebote geschaffen. Das Projekt «Active City» brachte 2025 kostenlose Kurse in den öffentlichen Raum.

Der freiwillige Schulsport wurde ebenfalls ausgebaut. Mehr Kurse, mehr Teilnehmende und zusätzliche Sportarten bieten Kindern und Jugendlichen einen direkten, einfachen Zugang zu regelmässiger Bewegung und den Angeboten der Ustermer Vereine.

Neue Räume für das Kultur- und Begegnungszentrum

Für ein gerechtes Bildungsangebot entwickelt die Primarschule die Tagesschulen mit einer engen interprofessionellen Zusammenarbeit weiter und führte eine datenbasierte Schülerzuteilung ein.

Mit der Erweiterung des Hortes im Gschwader wird der wachsende Bedarf nach ausserschulischer Betreuung abgedeckt. Kinder lernen vermehrt auch draussen und im Kindergarten werden zusätzlich Fachpersonen Betreuung eingesetzt.

Das Kultur- und Begegnungszentrum auf dem Zeughausareal wird für Kultur, Gesellschaft, Bildung und Wirtschaft Räume und Infrastruktur bereitstellen. 2024 hat die Ustermer Stimmbevölkerung dem Baukredit von 36,6 Millionen Franken zugestimmt.

Im Sommer 2025 hat sich der Regierungsrat für eine kantonalen Beteiligung von 10 Millionen Franken ausgesprochen. Dieser Entscheid muss nun noch vom Parlament bestätigt werden. Die Baubewilligung liegt vor, sodass im Herbst 2026 der Baustart erfolgen kann. Die Eröffnung soll Ende 2028 erfolgen.

Stadt- und Regionalbibliothek während 365 Tagen im Jahr

Ein Begegnungs- und Lernort für alle Generationen ist auch die Stadt- und Regionalbibliothek. Sie wurde zur 365-Tage-Bibliothek mit verlängerten Öffnungszeiten und vielfältigem Angebot weiterentwickelt.

Die hohen Besucherzahlen zeigen, dass das erweiterte Angebot von der Bevölkerung geschätzt wird. Zugleich stösst das Konzept der «Open Library» beim Fachpublikum aus dem In- und Ausland auf Interesse.

Ausbau von kundennahen digitalen Dienstleistungen

Die Stadt Uster nutzt die Chancen der Digitalisierung, um ihre Dienstleistungen einfacher, schneller und zugänglicher zu gestalten. Herzstück dieser Entwicklung ist das neue eService-Portal «Amtomat», das schrittweise ab Herbst eingeführt wird.

Der Amtomat ermöglicht es, Behördengänge online zu erledigen – von der Gesuchstellung über die Bezahlung bis hin zur digitalen Zustellung von Dokumenten. Entwickelt wurde die Plattform in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Horgen und den Städten Thalwil und Kloten.

Auch die finanziellen Ziele wurden erreicht

«Die Halbzeit-Bilanz zeigt, dass der Stadtrat mit seiner Strategie Uster 2030 auf Kurs ist und innerhalb der letzten Jahre viele Projekte mit verschiedenen Schwerpunkten umsetzen konnte», sagt Stadtpräsidentin Barbara Thalmann.

Parallel dazu seien auch die finanziellen Ziele erreicht worden. Sehr erfreulich sei überdies, dass die Ustermer Stimmbevölkerung die Mehrheit der städtischen Vorlagen angenommen habe.

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