Luftfabrik Uster: «Ich bin in einem Kinderzirkus gross geworden»
In ihrer Akrobatikschule Luftfabrik in Uster nimmt Andrea Wick interessierte Kinder mit auf eine Reise in die Zirkuswelt.

«Luftfabrik» heisst die Akrobatikschule von Andrea Wick in Uster. Selbst in einem Kinderzirkus gross geworden, war es für die Inhaberin der natürliche Weg ihres Werdegangs, ihr Wissen an andere weiterzugeben.
Die Akrobatin bietet immer wieder Kurse an, um jungen Artistinnen und Artisten die Zirkuswelt näherzubringen.
Nau.ch: Sie organisieren in den Ustermer Ferien jeweils Wochenkurse. Was erwartet die Kinder bei diesem Zirkusprogramm?
Andrea Wick: Das Angebot ist breit gefächert und richtet sich an Kleine und Grosse sowie Anfänger und Fortgeschrittene.
Wir starten jeweils mit einem Spiel in den Tag, danach üben wir verschiedene Zirkusdisziplinen.

Am ersten Tag wird alles ausprobiert: Bodenakrobatik, Trapez, Tuch, Fass- und Kugellauf, Mini-Trampolin, Clown und Theater sowie Pyramide.
Danach wählt man zwei Disziplinen aus, in denen dann die ganze Woche geübt wird.
Nau.ch: Seit wann führen Sie das nun schon durch?
Im Jahr 2016 haben Roswitha Döbeli und ich die Ferienkurse lanciert.
Nau.ch: Erarbeiten Sie jedes Mal ein neues Programm?
Ja genau, die Programme ändern sich je nach Kurs.
Die einen Kinder kommen jedes Jahr in einen Ferienkurs, einige sogar zweimal pro Jahr. Zwei Mädchen haben es schon geschafft, alle vier Ferienkurse eines Jahres zu besuchen.
Nau.ch: Auch in der letzten Sommerferienwoche bieten Sie erneut einen Kurs an, der bereits ausgebucht ist. Die Nachfrage scheint also gross zu sein?
Die Kurse sind sehr beliebt. Wir Trainerinnen und Trainer sind mit Leidenschaft dabei und motiviert, den Kindern viel zu lehren und mit ihnen ein schönes Zirkusprogramm zu erarbeiten.

Dieses Feuer geht auf die Kinder über. Sie haben viel Spass beim Üben, aber auch bei den Spielen oder in der Mittagspause, wo immer wieder neue Freundschaften geschlossen werden.
Nau.ch: Mussten Sie bezüglich der aktuellen Corona-Situation dieses Jahr etwas Spezifisches beachten?
Wir halten uns ans Schutzkonzept von Swiss Olympic. Und wir schauen stark darauf, dass wir alle mehrmals täglich die Hände gründlich waschen.
Für die Aufführung mussten wir die Zuschauerzahl limitieren und auf die eineinhalb Meter Abstand achten.
Nau.ch: Wie kommt man dazu, eine Akrobatikschule zu eröffnen?
Ich bin in einem Kinderzirkus gross geworden. Mit 19 ging ich an die Zirkusschule Annie Fratellini in Paris.
Danach war ich über zehn Jahre mit verschiedensten Darbietungen unterwegs, bis ich Mutter werden durfte.

Da wurde zum ersten Mal ein festes Zuhause viel attraktiver als das Herumreisen.
Und so habe ich im Jahr 2012 mit dem Unterrichten im Zirkuszelt Filacro in Uster begonnen.
Nau.ch: Könnten Sie sich auch vorstellen, etwas anderes zu machen?
Nicht wirklich. Ich geniesse den Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern.
Das vermitteln zu dürfen, was mich durch und durch interessiert, ist sehr erfüllend.
Manchmal träume ich nur von einer kurzen Auszeit, wo ich wieder als Artistin auf Reisen gehen könnte.
Wer weiss, meine Tochter wird immer selbstständiger und meine grossen Schülerinnen könnten mich bald vertreten....