Zollikofen: Umbau und Vergrösserung der Salutomed-Praxis

Am vergangenen Wochenende hätte die Salutomed Praxis in Zollikofen einen Tag der offenen Tür veranstaltet. Damit sollte der Um- und Neubau der Praxis gefeiert werden.

Wegen der steigenden Coronavirus-Fallzahlen wurde der Anlass abgesagt – der Betrieb der Praxis läuft jedoch weiterhin auf Hochtouren.

Michael Deppeler ist Facharzt für Allgemeine Innere Medizin. 2006 hat er die Salutomed Praxis gegründet, die Integrative Medizin anbietet.

Die Praxisräume liegen in der Nähe des Bahnhofs Zollikofen und wurden in den letzten Wochen umgebaut und vergrössert. Michael Deppeler erklärt im Interview, warum ein Umbau der Praxisräume nötig wurde und das Integrative Medizin eigentlich genau ist.

Michael Deppeler: Bei der Integrativen Medizin betont man die Beziehung zwischen PatientInnen und Profi.

Wir fokussieren uns auf die ganze Person, führen einen Dialog auf Augenhöhe und nutzen alle relevanten Möglichkeiten, um optimale Gesundheit und Heilung zu erreichen.

Michael Deppeler: An erster Stelle steht die Dienstleistung. Wir bieten Hausarztmedizin an. Das startet bei der MPA, die meist die allererste Ansprechperson ist, über die Bezugspersonen, meist ÄrztInnen, über die Pflegefachfrau, Psychologin oder den Physiotherapeuten.

Unser Angebot erstreckt sich von der Notfallversorgung zur Langzeitbetreuung, Rehabilitation, Integration nach längeren Arbeitsausfällen bis hin zur Sterbebegleitung mit Hausbesuchen.

Wir betreuen Menschen mit komplexen Leidensgeschichten im Team. Das hat dazu geführt, dass wir überdurchschnittlich viele Personen aus diesen Gruppen betreuen.

Auch zum Angebot gehören Forschung und Lehre. Seit fast 20 Jahren sind wir ein Ausbildungsplatz für medizinische PraxisassistentInnen, MedizinstudentInnen und AssistenzärztInnen.

Michael Deppeler: Ein Beispiel: Wir betreuen viele Menschen mit chronischen Schmerzen.

Diese benötigen oft multimodales Therapieangebot mit der Hausärztin, einer Psychotherapie, Physiotherapie. Nicht selten spielt auch soziale Arbeit und Ergotherapie eine Rolle.

In der Integrativen Medizin werden die PatientInnen nicht aussen vor gelassen, sondern sind ein wesentlicher Bestandteil des Teams.

Der Patient ist der Auftraggeber und entscheidet, oft in vielen Gesprächen, was er will und was nicht.

Michael Deppeler: 2006 habe ich die Räume eines ehemaligen Restaurants übernommen. Seit fast fünf Jahren ist der Platz zu knapp.

Mit der Hilfe des Hausbesitzers konnten wir nun zusätzliche Räume im Haus dazu nehmen. Wir haben so unseren Platz verdoppelt.

Der Umbau dauerte fast fünf Monate. Für die Gestaltung der Räume haben wir uns bewusst für ein lokal bekanntes und innovatives Architekturbüro entschieden, anstatt für typische Praxis-Gestalter.

Michael Deppeler: Sehr! Es ist eine Mischung aus Medizin, Moderne, Kreativität und Naturnähe. Das vermittelt Resonanz und eine angenehme Arbeitsatmosphäre.

Michael Deppeler: Ja, aber das war eine logistische Meisterleistung! Die Praxis war nur eine Woche geschlossen. Das Team ist den oft chaotischen Verhältnissen stark zusammengewachsen.

Grosser Dank gebührt dabei Regine Fankhauser, Biologin und administrative Leiterin von Salutomed.

Michael Deppeler: Es wurden neu eine Naturärztin, ein Hausarzt, Pflegefachfrauen und zwei medizinische Praxisassistentinnen eingestellt. Das erweitert das Angebot der Integrativen Medizin.

Bei uns arbeiten ausserdem drei Hausärztinnen, drei Praxisassistenzärzte, ein Psychiater, zwei Psychologinnen sowie Auszubildende.

Wichtig zu erwähnen: Ich bin nicht mehr Alleinbesitzer der Praxis. Diese wird nun laufend an die Mitarbeitenden verkauft. Salutomed ist also zu unserem «Kind» geworden. Das ist ein fantastisches Gefühl.

Michael Deppeler: Ja. Bei uns kam nur während der Krankheit meiner Frau zu einem Patientenstopp. Wir sind damit leider eine grosse Ausnahme.

Auch in unserer Region ist das Angebot an HausärztInnen knapp geworden. In den nächsten Jahren rechne ich mit einer noch weiteren Verknappung.