Mehrere Asien-Standorte des Solarmodul-Herstellers Meyer Burger werden aufgehoben. Das Geschäft wird neu organisiert.
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Der Hauptsitz von Meyer Burger in Thun. (Archivbild) - Meyer Burger
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Das Wichtigste in Kürze

  • Meyer Burger verändert sein Asien-Geschäft.
  • Die Nachfrage für das Servicegeschäft für Bestandskunden von Produktions-Equipment sinkt.
  • Grund ist die Transformation zum Solarmodul-Hersteller.

Der Thuner Solartechnikkonzern Meyer Burger reorganisiert das Geschäft in Asien. Die Standorte in Taiwan, Korea und Malaysia werden aufgehoben. Verbunden ist die Restrukturierung mit einem Stellenabbau sowie mit Sonderkosten und einer Wertberichtigung.

Im Rahmen der Transformation zum Solarmodul-Hersteller reduziere sich erwartungsgemäss die Nachfrage für das Servicegeschäft für Bestandskunden von Produktions-Equipment. Das teilte das Unternehmen am Montag mit. Deshalb werde man sich in Asien künftig auf die Standorte Shanghai und Singapur konzentrieren.

Meyer Burger hebt Asien-Standorte auf

Die bisherigen Standorte in Taiwan, Korea und Malaysia werden aufgegeben, und der Standort in Shanghai wird verkleinert. Betroffen von dieser Restrukturierung sind insgesamt rund 70 Mitarbeitende.

Deren Arbeitsverhältnisse sollen «sozial verantwortlich und entsprechend der vor Ort bestehenden Vereinbarungen» aufgelöst werden. Die Serviceleistungen für bestehende Kunden ausserhalb Asiens werden weiterhin aus den europäischen und US-amerikanischen Standorten erbracht.

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Meyer Burger will mit eigenen Solarzellen Gewinne schreiben. - sda

Meyer Burger rechnet mit Restrukturierungskosten von rund 3,5 Millionen Franken und Wertberichtungen in der Höhe von 1,1 Millionen Franken. Die Restrukturierung soll bis Ende 2021 abgeschlossen sein.

Zusammenarbeit mit Oxford PV zu Ende?

Getrennte Wege gehen dürften künftig die Meyer-Burger-Gruppe und ihr britischer Partner Oxford Photovoltaics. Vergangenen Freitag kündigten die Briten überraschend die Beendigung des mit Meyer Burger eingegangenen Vertrags an. Dieser diente zur Herstellung von den in der Solarstromproduktion als effizient geltenden Perowskit-Tandemzellen. Die Thuner prüfen nun rechtliche Schritte.

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Der Solarindustriezulieferer Meyer Burger. - Keystone

Die Briten führten für diesen Schritt strategische Gründe an. Im März 2019 hatten Meyer Burger und Oxford PV eine Partnerschaft zur gemeinsamen Massenproduktion von Perowskit-Tandemzellen unterzeichnet. Darin geht es ebenfalls um dazu notwendige neuartige Perowskit-Produktionsmaschinen. Der Solarmodul-Hersteller hat sich darüber hinaus mit knapp einem Fünftel an Oxford PV beteiligt.

Die Perowskit-Technologie werde erst in einigen Jahren die für eine wettbewerbsfähige Massenfertigung Produktionsreife erlangen, schreiben die Thuner weiter. Und sie bleibe auch nach dem Ende der Kooperation mit ein fester Bestandteil in den Plänen von Meyer Burger.

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