IG Bostuden gewinnt Bostudenzelg-Projekt
In Thun entwickelt die IG Bostuden die städtischen Baufelder in der Bostudenzelg zu einem vielfältigen, inklusiven Quartier mit bezahlbarem Wohnraum.

Wie die Stadt Thun mitteilt, hat der Gemeinderat 2024 den Prozess zur Baurechtsvergabe und Entwicklung der Baufelder in der Bostudenzelg gestartet. In einem zweistufigen Bewerbungsverfahren hat sich die IG Bostuden durchgesetzt.
Die Dachorganisation IG Bostuden aus Thun ist eine Trägerschaft bestehend aus ortsansässigen sowie in der Region verankerten Wohnbaugenossenschaften. Sie setzt sich aus fünf etablierten Genossenschaften (WBG-Alpenblick, BG Brünnen-Eichholz, BWG Nünenen, WBG Schwäbis, WBG Wendelsee), zwei neu gegründeten Genossenschaften (WBG Zukunft wohnen, BG Wohnwerk Futura) sowie drei sozial orientierten Institutionen (Stiftung Arche, Stiftung Silea sowie UND Generationentandem) zusammen.
«Dass sich ortsansässige und regional verankerte Wohnbaugenossenschaften zusammengeschlossen haben, um gemeinsam Verantwortung zu übernehmen, ist ein starkes Zeichen. Es zeigt, wie gross das Engagement für preisgünstigen Wohnraum in unserer Region ist», sagt Stadtpräsident Raphael Lanz.
Synergien nutzen
Der Stadtrat hat die Überbauungsordnung «Bostudenzelg Bläuerstrasse» an seiner Sitzung vom 3. Juli 2025 zur Genehmigung verabschiedet. Gegen das Projekt wurde das Referendum ergriffen. Gegenwärtig werden die Unterschriften geprüft, die Abstimmung würde voraussichtlich am 30. November stattfinden.
Im vom Gemeinderat vorgesehen Projekt ist vorgesehen, dass die Trägerschaft die Entwicklung aller acht städtischen Baufelder übernimmt. Synergien mit der Bernischen Pensionskasse und der Frutiger AG, welche die privaten Baufelder entwickeln, bieten sich an, insbesondere um den Park zu realisieren und zu betreiben.
Eine Jury aus Stadtvertretern sowie externen Fachpersonen hat sich einstimmig für die Weiterverfolgung der Eingabe der IG Bostuden ausgesprochen. Der Gemeinderat ist der Empfehlung gefolgt.
Gesamtheitliches Konzept
Das Siegerprojekt der IG Bostuden überzeugt mit einem ganzheitlichen Konzept, welches gemäss Aussagen der IG unter dem Motto «Mit Herzblut für Thun» entwickelt wurde. Es setzt auf die Stärkung des lokalen Mehrwerts.
Und es zielt auf die Entwicklung eines vielfältigen, quartierverbundenen und inklusiven Stadtquartiers ab, das bezahlbaren Wohnraum für unterschiedliche Wohn- und Lebensbedürfnisse bietet. «Das Projekt ist eine echte Chance für unsere Stadt. Es wäre sehr bedauerlich, wenn sich dafür keine Volksmehrheit finden liesse», sagt Raphael Lanz.
Weitere Schritte
Geplant ist, dass die Stadt Thun in einem ersten Schritt Reservationsvereinbarungen mit den einzelnen Genossenschaften der IG Bostuden abschliesst. Danach werden für die städtischen Baufelder Architekturwettbewerbe durchgeführt.
Anschliessend folgt die Erarbeitung der Vor- und Bauprojekte. Parallel dazu entwickeln die Frutiger AG und die Bernische Pensionskasse das Bauprojekt über die privaten Parzellen.
Aufgrund des eingereichten Referendums kommt es voraussichtlich zu Verzögerungen beim Zeitplan. Ursprünglich war mit der Genehmigung der Überbauungsordnung 2026 zu rechnen, der Baustart der ersten Etappe (privater Bereich) hätte im Jahr 2027 erfolgen sollen.