«Härzbluet FC Thun» sammelt 1 Million Franken

Aus einer ursprünglichen Bieridee und einer daraus resultierenden Rettungsaktion erwuchs eine einmalige, nachhaltige regionale Solidarität zugunsten des sympathischen FC Thun, der auf jeden Franken angewiesen war und auch weiterhin ist. Zu Beginn des Spendenaufrufs rechnete man bestenfalls mit einigen Tausend Franken. Rasch wurde aber klar, dass nicht zuletzt aufgrund des schweizweiten Medienechos etwas Grosses ins Leben gerufen wurde.

Aus nahezu allen Kantonen und sogar aus dem Ausland gingen plötzlich kleinere und grössere Spenden ein. Die magische Sympathiewelle schwappte gar über auf Fans von YB, des FC Basel, des FC Zürich und andere Klubs. So stand über Nacht nicht mehr die kommerzielle Seite des Fussballs im Zentrum, sondern die wortwörtliche grenzenlose Solidarität.

Unvergessen bleiben unter anderem auch Spenden von Kindern, welche ihr Taschengeld beisteuerten, Backwaren zugunsten von «Härzbluet» verkauften oder eigene Bastelarbeiten erstellten. Rührend war auch jene Dame, welche sich anlässlich eines Spendenstandes in der Thuner Innenstand mit den Worten entschuldigte, sie könne momentan leider keine Spende leisten, da die IV-Rente es nicht zuliesse. Sie wolle aber im Folgemonat unbedingt 10 oder 20 Franken beisteuern.

Immer wieder neue Ideen haben zum Erreichen des beeindruckenden Spendenstands beigetragen. Nebst den alljährlichen Spendenaufrufen mittels Postversand bleibt besonders eine aussergewöhnliche Wette des Vorstands im Jahr 2017 in Erinnerung, die in einer gemeinsamen Wanderung im Tutu auf den Thuner Hausberg Stockhorn gipfelte. Der Einsatz wurde fällig, da die jährliche Spendensammlung statt der prognostizierten 175'000 Franken mehr als 300'000 Franken einbrachte. Die Ballett-Idee wurde aufgrund des grossen Echos schliesslich noch weitergesponnen und so führte der Vorstand nach einigen schweisstreibenden Tanzlektionen in der heimischen Stockhorn Arena vor Publikum einen Ausschnitt aus dem Ballett Schwanensee auf. Unvergesslich für alle Beteiligten.

Das Knacken der Milliongrenze feiert der Verein «Härzbluet FC Thun» aktuell mit einer Jubiläumsaktion. Eine limitierte Anzahl spezieller Biskuitdosen mit «Härzbluet-Läckerli» ist bereits jetzt ein grosser Erfolg und bringt weitere wichtige Spendenfranken ein.

Gerade in Zeiten von Corona und den damit verbundenen Einnahmeausfällen ist der FC Thun weiterhin für jeden Spendenfranken von Härzbluet dankbar. «Jetzt gilt es, mit Elan die zweite Million anzustreben», so Vorstandsmitglied Lukas Klingler.