Der Thunpreis 2025 geht an Esther Pauchard
Der Thuner Gemeinderat würdigt mit dem Preis das Wirken und Engagement der Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. Die Preisverleihung ist im August.

Der Thunpreis geht in diesem Jahr an Esther Pauchard, wie die Stadt Thun mitteilt.
Der Thuner Gemeinderat würdigt mit dem Preis das bisherige Wirken und gesellschaftliche Engagement der Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Autorin und Referentin. Die Preisverleihung ist im August.
Komplexe psychische Themen werden breitem Publikum zugänglich
Esther Pauchard hat sich über viele Jahre hinweg als engagierte Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, als Autorin und als Stimme für psychische Gesundheit einen Namen gemacht. Ihre Kriminalromane und Sachbücher verbinden Fachwissen mit erzählerischer Kraft und machen komplexe psychische Themen einem breiten Publikum zugänglich.
«Mit grosser fachlicher Tiefe, menschlicher Wärme und einem feinen Gespür für gesellschaftliche Entwicklungen hat Esther Pauchard sowohl in der medizinischen Praxis als auch in der Literatur bedeutende Impulse gesetzt. Ihr Wirken ist geprägt von Mut, Klarheit und dem festen Willen, Menschen zu stärken», sagt Stadtpräsident Raphael Lanz.
«Ich freue mich sehr über diese Anerkennung», sagt Esther Pauchard. «Mein Ziel war es immer, Menschen in schwierigen Lebenslagen zu ermächtigen, selbst handlungsfähig zu werden. Wenn meine Arbeit dazu beiträgt, psychische Gesundheit zu fördern und Berührungsängste vor psychiatrischen Themen abzubauen, dann ist das für mich die grösste Auszeichnung.»
Erfolgreiche Krimi-Autorin
Esther Pauchard wurde 1973 geboren und ist in Thun und Bern aufgewachsen. Sie studierte an der Universität Bern Medizin und erlangte 2006 den Facharzttitel in Psychiatrie und Psychotherapie.
Zwischen 2007 und 2024 prägte sie die psychiatrische Versorgung in der Schweiz massgeblich mit. In leitenden Funktionen im Suchtbereich und an der Schnittstelle zwischen Jugend- und Erwachsenenpsychiatrie engagierte sie sich für innovative Ansätze in der Behandlung und Begleitung psychisch belasteter Menschen. Parallel dazu war sie als Supervisorin, Ausbildnerin und in eigener Praxis tätig.
Was 2009 als spontane Idee begann, wurde zur Erfolgsgeschichte: 2010 erschien ihr erster Kriminalroman Jenseits der Couch. Seither begeistert sie regelmässig mit neuen Fällen, unter anderem rund um die eigenwillige Psychiaterin Kassandra Bergen, eine Figur, die ihren festen Platz im literarischen Rampenlicht hat.
Menschen ermutigen
Neben der Kriminalliteratur setzt sich Esther Pauchard mit gesellschaftlichen und psychischen Herausforderungen auseinander.
Ihr erster Ratgeber, «Jenseits der Sprechstunde», traf einen Nerv: Mit klaren Worten und fundiertem Wissen vermittelte sie mentale Werkzeuge zur Stärkung von Selbstverantwortung und psychischer Gesundheit.
Die zahlreichen Reaktionen und Diskussionen führten zur Entstehung ihres zweiten Buches, «Baustelle Menschsein», das den Blick hin zu den gesellschaftlichen Baustellen unserer Zeit weitet und Lösungsansätze bietet.
Seit 2025 widmet sich Esther Pauchard ganz ihrer Tätigkeit als Autorin und Referentin. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in Thun.
Preisverleihung im August
Mit dem Thunpreis, der in diesem Jahr zum 19. Mal vergeben wird, zeichnet die Stadt in unregelmässigen Abständen Thuner Persönlichkeiten oder Organisationen aus, die sich in besonderem Mass für die Allgemeinheit engagieren.
Der Thunpreis ist grundsätzlich nicht dotiert. Er besteht aus der feierlichen Übergabe einer Skulptur mit Anerkennungsurkunde.
An der Thunpreis-Feier, welche im August stattfindet, wird der Gemeinderat die Verdienste von Esther Pauchard vor geladenen Gästen umfassend würdigen.