Wie die Gemeinde Thalwil mitteilt, fand die Neugestaltung des Seeufers ohne Hafenanlage eine überragende Mehrheit von 70 Prozent bei den Stimmberechtigten.
Variante der Seeufergestaltung ohne Hafenanlage
Die Thalwiler Stimmberechtigten haben sich an der Urne deutlich für die Variante der Seeufergestaltung ohne Hafenanlage entschieden. - Gemeinde Thalwil
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Es war ein langer, teilweise steiniger Weg für den Thalwiler Gemeinderat.

Nach dem einstigen Scheitern des Gestaltungsplans «Seeufer Bürger» an der Gemeindeversammlung musste der Gemeinderat in den vergangenen Jahren nach neuen Lösungen für die Neugestaltung des Seeufers Bürger suchen.

Als Ergebnis legte die Thalwiler Exekutive an der Urnenabstimmung am Sonntag, 3. März 2024, den Stimmberechtigten zwei Varianten zur «Neugestaltung des Seeufers Bürger» vor.

Vorlage «ohne Hafenanlage» setzt sich durch

Bei der «Variante mit Hafenanlage» wäre die Hafenanlage inklusive Mole in der heutigen Grundform bestehen geblieben, was als Auflage des Kantons die Schaffung von mehr als 1000 Quadratmetern Ausgleichsfläche zur Folge gehabt hätte.

So weit wird es nun jedoch nicht kommen. Am Abstimmungssonntag hiessen die Thalwiler Stimmberechtigten mit einer deutlichen Mehrheit von 4492 Stimmen die «Variante ohne Hafenanlage» gut.

Damit folgten sie dem Hauptantrag dieses Urnengeschäfts und somit gleichzeitig der Empfehlung des Gemeinderats. 1925 Stimmberechtigte lehnten die Variante ohne Hafenanlage ab.

Für den Variantenantrag mit Hafenanlage sprachen sich 2464 Stimmberechtigte aus, 3902 Stimmen hielten dagegen.

Die bevorzugte Variante kann umgesetzt werden

«Wir freuen uns riesig über dieses deutliche Zeichen der Thalwiler Bevölkerung» sagt Adrian Schmidlin (Die Mitte), Gemeinderat und Liegenschaftenvorsteher der Gemeinde Thalwil.

«Nun können wir die von der Bevölkerung bevorzugte Variante ohne Hafenanlage umsetzen.»

Bei der nun angenommenen Variante wird ein vergrössertes, mit grosszügigen Liegeflächen ausgestattetes und bewachtes Seebad Bürger II mit einer öffentlichen unbewachten Parkanlage beim ehemaligen Seebad Bürger I umgesetzt.

Das Ergebnis zeigt das Vertrauen der Bevölkerung

Ausserdem wird ein öffentlicher Zugangsweg als ein durchgehender und behindertengerechter Seeuferweg zur Nutzung ausserhalb der Badesaison realisiert.

«Das deutliche Abstimmungsergebnis zeigt das Vertrauen der Bevölkerung in den Gemeinderat», freut sich auch der Thalwiler Gemeindepräsident Hansruedi Kölliker (FDP).

Teilrevision erhält ebenfalls deutliches Ja

Ebenfalls zur Abstimmung stand die «Teilrevision kommunale Nutzungsplanung Böni-Vogelsang-Mettli».

Mit einem Ja-Anteil von 4960 Stimmen und somit 84,3 Prozent setzten die Thalwiler Stimmberechtigten das Geschäft mit einer deutlichen Mehrheit fest.

Die nun angenommene Teilrevision der Nutzungsplanung sieht im Gebiet Böni-Vogelsang-Mettli zwei Erholungszonen mit unterschiedlichem Zweck vor.

Eine Gestaltungsplanpflicht wurde mit der Annahme festgelegt

Die zur Gärtnerei gehörende Event- und Parkanlage (Traumgarten) wird neu einem besonderen Erholungsgebiet (Intensiverholung), das restliche Erholungsgebiet mit vorwiegend landwirtschaftlicher Nutzung einem allgemeinen Erholungsgebiet zugewiesen.

Um für die bauliche Entwicklung, Erschliessung und Eventnutzung des Traumgartens den Einbezug der öffentlichen Interessen zu gewährleisten, wurde mit der heutigen Annahme dieses Geschäfts zudem eine Gestaltungsplanpflicht festgelegt.

«Es freut mich, dass wir mit diesem Abstimmungsergebnis in diesem Gebiet nun eine klare Nutzungsplanung vornehmen können», sagt Hansruedi Kölliker, Thalwiler Gemeindepräsident.

Einzelinitiative von Lukas Lanz

Auch über die Einzelinitiative «für mehr bezahlbare Wohnungen in Thalwil» des Thalwilers Lukas Lanz konnten die Thalwiler am Abstimmungssonntag befinden.

Das Abstimmungsergebnis zeigt, dass die Stimmberechtigten dem Antrag des Gemeinderats nicht folgten. Mit einem Ja-Anteil von 50,7 Prozent nahm die Stimmbevölkerung die Einzelinitiative an.

Vom bstimmungsausgang wenig überrascht ist Gemeindepräsident Hansruedi Kölliker: «Dieses Ergebnis zeigt uns klar auf, wie weit oben dieses Thema nicht nur auf der Agenda des Gemeinderates steht, sondern auch auf jener der Thalwiler Bevölkerung».

Gemeinderat hatte Initiative zur Ablehnung empfohlen

Die Initiative verlangte in der Form eines ausgearbeiteten Entwurfs die Ergänzung eines zusätzlichen Artikels 18a in der Gemeindeordnung (GO), welcher die Stossrichtung zur Handlung der Gemeinde vorgegeben hätte.

Darin hätte sich die Gemeinde der Förderung des preisgünstigen und gemeinnützigen Wohnungsbaus verpflichtet.

In den letzten Jahren hat die Gemeinde Thalwil jedoch bereits sehr viel unternommen, um bezahlbaren Wohnraum für Familien und ältere Menschen zu schaffen.

Daher hatte der Gemeinderat die Einzelinitiative zur Ablehnung empfohlen.

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