Kantonale Gebäude müssen auf WC keine Gratistampons auflegen

Keystone-SDA Regional
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Sursee,

Der Luzerner Kantonsrat ist gegen Gratistampons und -binden auf den Toiletten des Kantonsspitals, der Universität oder von anderen öffentlichen Gebäuden des Kantons. Er hat ein Postulat von Hasan Candan (SP) klar abgelehnt.

Toilette
Der Luzerner Kantonsrat ist gegen Gratistampons und -binden auf den Toiletten des Kantonsspitals, der Universität oder von anderen öffentlichen Gebäuden des Kantons. - Pixabay

Candan führte für seine Forderung an, dass die Regelblutung für die Frauen zu unangenehmen Situationen führen könne. Während in allen öffentlichen Einrichtungen Toilettenpapier zur Verfügung gestellt werde, gebe es dort weder Tampons noch Binden, obwohl die auch zum Grundbedarf gehörten.

Ein Argument für die Gratisabgabe waren auch die Kosten und eine damit verbundene «Perioden-Armut». Frauen könnten die finanzielle Belastung, welche die Hygieneartikel bedeuten würden, nicht immer tragen. Es wäre ein kleiner Schritt Richtung Gleichstellung, sagte Candan. Er warf dem Regierungsrat, der das Postulat ablehnte vor, mit dem Thema überfordert zu sein.

Sara Muff (SP) sagte, das Thema Menstruation müsse enttabuisiert werden. Menstruationsartikel würden steuerlich immer noch als Luxusartikel besteuert. Es gehe nicht an, dass menstruierende Menschen finanzielle oder soziale Nachteile erleiden müssten.

Riccarda Schaller (GLP) unterstützte das Anliegen, stutzte aber dessen Bedeutung. In Restauranttoiletten würden immer häufiger Tampons zur Verfügung gestellt, sagte sie. Es sei richtig, wenn diese Kundinnenorientierung auch in den öffentlichen Einrichtungen ankomme. Um Gleichstellung und Armutsbekämpfung gehe es hier aber nicht. Sie forderte deswegen nur teilweise Überweisung.

Helen Schurtenberger (FDP) unterstützte das Postulat nicht. Es müsste eine grosse Auswahl aufgelegt werden, um die Bedürfnisse aller Frauen zu befriedigen. Nein zur «ritterlichen Geste» von Candan sagte auch Jasmin Ursprung (SVP). Sie fragte, ob denn nicht auch den Männern Artikel zur Bartpflege zur Verfügung gestellt werden müssten. Stephan Schärli (CVP) sagte, die CVP lehne das Postulat ab, weil der Kantonsrat nicht so tief in das operative Geschäft der Regierung eingreifen müsse.

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