Wie die Gemeinde Ennetbürgen mitteilt, dürfen die «Grossen» nicht mehr mit dem Schulbus mitfahren, der von Ennetbürgen auf die Honegg fuhr.
Gemeindehaus Ennetbürgen.
Gemeindehaus Ennetbürgen. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Wer nicht zu Fuss auf die Honegg oder ins Dorf wollte, konnte seit August 2020 kostenlos im neuen Schulbus zusteigen, der montags bis freitags (ausser während der Schulferien) am Bürgenberg verkehrte, sofern es noch freie Plätze hatte. Allerdings ist der Bus nicht behindertengerecht, nicht rollstuhlgängig.

Trotzdem gab's vom Bundesamt für Verkehr (BAV) grünes Licht, weil die Gemeinde den behindertengerechten Betrieb mittels eines Ruftaxis abdeckte, das heisst die Kosten für die Taxifahrt übernahm. Allerdings tolerierte das BAV dies nur während des Versuchsbetriebes.

Mit der definitiven Konzession verlangt das BAV, dass der Bus dem Behindertengleichstellungsgesetz entsprechen muss, soll er nicht nur Schüler transportieren.

Damit ist nun aus dem Schul- und Ortsbus ein reiner Schulbus geworden, sehr zum Bedauern von Gemeindepräsident Viktor Eiholzer. «Der Ortsbus wurde von der Bevölkerung, Wanderern und Mitarbeitern des Hotels Villa Honegg rege benutzt. Es ist schade, dass wegen der Auflage des BAV dieses Angebot wieder eingestellt werden muss.»

Einen behindertengerechten Busbetrieb sei nicht möglich

Einen behindertengerechten Busbetrieb aufzuziehen, sei aus verschiedenen Gründen nicht möglich. «Wir müssten einen grösseren Bus einsetzen. Das wäre in dieser kurvenreichen Strecke ein Sicherheitsrisiko. Auch darf ein grosser Bus nicht rückwärtsfahren, und fürs Wenden ist der Platz beim Parkplatz Honegg zu eng», schildert Viktor Eiholzer die Probleme.

Selbstverständlich respektiere man das Behindertengleichstellungsgesetz. «Allerdings hätten wir gedacht, dass wir mit dem Gratis-Ruftaxi dem Anliegen Rechnung getragen haben.»

Der kombinierte Orts- und Schulbus hätte eine Ersatzlösung sein sollen für die lange gewünschte, aber bisher nicht realisierte Postautolinie von Ennetbürgen auf den Bürgenberg.

Die Regierung begründete dies mit dem fehlenden Kosten-Nutzen-Verhältnis. Der Bürgenstock sei von Stansstad her optimal mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen. Viktor Eiholzer hat die Hoffnung allerdings noch nicht aufgegeben. «Wir sind nach wie vor mit dem Kanton im Gespräch.»

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