Die Blockgletscher des Engadins kommen zu globaler wissenschaftlicher Ehre: Sie wurden von der renommierten International Union of Geological Sciences (IUGS) zu einer der 100 geologischen Welterbestätten gewählt.
Blockgletscher bestehen im Gegensatz zu Eisgletschern vorwiegend aus Gesteinsmaterial, dessen Zwischenräume mit Eis ausgefüllt sind. Im Engadin kommen besonders viele vor, etwa der Muragl Blockgletscher in Samedan.
Blockgletscher bestehen im Gegensatz zu Eisgletschern vorwiegend aus Gesteinsmaterial, dessen Zwischenräume mit Eis ausgefüllt sind. Im Engadin kommen besonders viele vor, etwa der Muragl Blockgletscher in Samedan. - sda - Schwei. Geomorph. Gesellschaft/ I. Gärtner-Roer
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Engadiner Blockgletscher wurden als einziges geologisches Phänomen des Landes in die erst kürzlich ins Leben gerufene Liste «First 100» aufgenommen, wie die Schweizerische Geomorphologische Gesellschaft am Montag mitteilte.

Die Liste benennt geologische und erdwissenschaftliche Stätten, welche von spezieller Bedeutung für das Verständnis des Planeten Erde und seiner Geschichte sind.

Im Gegensatz zu Eisgletschern bestehen Blockgletscher vorwiegend aus Gesteinsmaterial, dessen Zwischenräume mit Eis ausgefüllt sind. Sie zeigen das Fliessen von Permafrost-Eis besonders gut auf und machen ganzjährig gefrorenen Untergrund an der Erdoberfläche sichtbar.

Die Blockgletscher im Bündner Hochtal seien für die Dokumentation und Erforschung des Gebirgspermafrostes einzigartig, schrieb die Geomorphologische Gesellschaft. Im Engadin kämen sie wegen der klimatischen Bedingungen, der grossen Höhenlage und der ausgeprägten Neigung zur Felserosion besonders häufig vor.

Die Engadiner Blockgletscher werden seit fast einem Jahrhundert untersucht. Laut der Geomorphologischen Gesellschaft bilden sie mit den ersten systematischen Messungen im Jahr 1987 die längste zusammenhängende Datenreihe zum Permafrost in den Alpen.

Die International Union of Geological Sciences (IUGS) wurde im März 1961 in Paris gegründet. Gemäss eigener Angaben repräsentiert sie über eine Million Geowissenschaftler und ist damit eine der grössten wissenschaftlichen Organisationen der Welt.

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