SVP-Initiative fordert Notfallstationen an allen Regionalspitälern
An allen neun Spitälern im Kanton St. Gallen sollen auch in Zukunft Notfallstationen eine Versorgung rund um die Uhr bieten

An allen neun Spitälern im Kanton St. Gallen sollen auch in Zukunft Notfallstationen eine Versorgung rund um die Uhr bieten. Dies fordert die SVP mit einer Volksinitiative. Die Partei will auf diese Weise Spitalschliessungen in den Regionen verhindern. Die Initiative werde im Juli der Regierung zur Vorprüfung eingereicht, sagte SVP-Kantonalpräsident Walter Gartmann am Montag vor den Medien in St. Gallen. Mit dem Unterschriftensammeln will die Partei im Herbst beginnen - mit Blick auf die eidgenössischen Wahlen vom 20. Oktober. Mit der «Initiative für eine sichere stationäre Notfallversorgung in allen Regionen im Kanton St. Gallen» will die SVP einen konstruktiven Beitrag zur Neugestaltung der St. Galler Spitallandschaft leisten. «Es geht uns um die Qualität der Versorgung», sagte Gartmann.
Schlechte Kommunikation
Die aktuelle Situation - mit Vorschlägen für eine Schliessung der Bettenstationen an vier Regionalspitälern - sei verfahren. Was der Verwaltungsrat der Spitalverbunde und ein Lenkungsausschuss mit Mitgliedern der Regierung vorgelegt hätten, überzeuge nicht. Kritisiert wird von der SVP vor allem die Kommunikation. Laut Kantonsrat Erwin Böhi kam bei Informationsveranstaltungen an den in Frage gestellten Standorten Flawil, Wattwil, Rorschach, Altstätten und Walenstadt eine Sorge der Bevölkerung klar zum Ausdruck: «Die Sicherstellung der Notfallversorgung in den fünf Spitälern.» Diesen Punkt greift die SVP mit ihrer Initiative auf.
Minimale Bettenstationen
Zur geforderten stationären Notfallversorgung gehört laut SVP eine «minimale Bettenabteilung für Notfallpatienten, die einen kurzfristigen stationären Aufenthalt benötigen». Wie dies im Detail funktionieren soll, lässt die Partei offen. Das müssten Experten bestimmen, erklärte Nationalrat Mike Egger. Laut Erwin Böhi gilt es, lokale Gegebenheiten zu berücksichtigen. So müssten die Notfallstationen in Wattwil und Walenstadt im Winter auf Skiunfälle vorbereitet sein. In die Notfallversorgung könnten auch Hausärzte aus der jeweiligen Region einbezogen werden, sagte Böhi und erwähnte als Beispiel eine Notfallpraxis von Hausärzten in Wil. Mit ihrer Initiative für eine Notfallversorgung in allen Regionen stellt die SVP den Vorschlägen der Spitalverbunde eine Alternative gegenüber. Die Partei anerkennt aber, dass die heutige umfassende Spitalversorgung aus Kostengründen in Zukunft nicht an allen Standorten beibehalten werden müsse.