Vier Berufsfachschulen im Kanton St. Gallen erproben seit 2021 sogenannte Blended-Learning-Modelle, bei dem individuelle Lernpfade im Vordergrund stehen.
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Junge Leute in der Stadt St. Gallen. - Keystone

Vier Berufsfachschulen im Kanton St. Gallen erproben seit 2021 sogenannte Blended-Learning-Modelle. Dabei folgen Schülerinnen und Schüler ihrem individuellen Lernpfad und übernehmen Verantwortung. Zu kurz kommt allerdings das ruhige, konzentrierte Lernen.

Bildungsdirektor Stefan Kölliker, Veranwortliche der Schule für Gestaltung des Gewerblichen Berufs- und Weiterbildungszentrums St.Gallen (GBS) und der Pädagogischen Hochschule St.Gallen (PHSG) zogen am Mittwoch, 22. Juni 2022, eine positive Zwischenbilanz.

Kölliker sprach von einem «grossen Schritt in Richtung Unterricht der Zukunft».

Beim Blended Learning arbeiten die Schülerinnen und Schüler zum Teil im Klassenverband und zum Teil individuell. Dabei können sie ihre Aufgaben und Projekte zeit- und ortsunabhängig verfolgen. Alle Lernenden werden von den Lehrpersonen individuell betreut.

Diese neue Form des Unterrichts fördere einerseits die digitalen Kompetenzen, anderseits auch die Kommunikation, Teamwork, kritisches Denken, Kreativität und Eigenverantwortung, hiess es an der Medienkonferenz in St.Gallen. Diese Kompetenzen seien heute in der Berufswelt gefragt.

Moderne Lernumgebung für Blended Learning

Die GBS hat für die angehenden Interactive Media Designerinnen und Designer mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) und für die Grafikerinnen und Grafiker EFZ vier klassische Schulzimmer in eine moderne Lernumgebung für Blended Learning umgebaut.

Diese offene Umgebung verfügt neben normalen Arbeitsplätzen mit Tischen und Computern über eine Sofa-Ecke, eine kleine Arena für Präsentationen und über «Marktstände», an denen in Gruppen Projekte besprochen werden.

Genau so könnten später im Berufsleben auch die Arbeitsplätze der Lernenden aussehen, hiess es.

Blended Learning eigne sich für die verschiedensten Berufsgruppen, sagte Patrick Forrer, Abteilungsleiter an der GBS und Leiter des Projekts. Das Modell lasse je nach Bedarf viele Ausgestaltungen zu, etwa beim Verhältnis zwischen gemeinsamem und individuellem Lernen oder dem zentralen und dezentralen Arbeiten.

Blended Learning ist einer von fünf Schwerpunkten der IT-Bildungsoffensive des Kantons St.Gallen, wie Kölliker erklärte. Ziel ist, die angehenden Berufsleute möglichst gut auf die veränderten Anforderungen der Wirtschaft vorzubereiten.

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