Seltene Mopsfledermaus erstmals in Gärten gesichtet

Nau.ch Lokal
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Stadt St. Gallen,

Bei der Aktion «Fledermäuse rund ums Haus» entdeckten St.Galler 2025 erstmals die stark gefährdete Mopsfledermaus. Insgesamt wurden neun Arten erfasst.

Illinois Tollwut Fledermaus Hand
Eine Fledermaus in der Hand eines Menschen. (Symbolbild) - keystone

Wie die St.Gallen berichtet, standen im Projekt StadtWildTiere St.Gallen im Jahr 2025 die Fledermäuse im Fokus. Zusammen mit Interessierten St.Gallerinnen und St.Gallern wurden die Fledermausvielfalt in den Gärten der Stadt St.Gallen untersucht.

Dabei gelang zum ersten Mal der Nachweis der stark gefährdeten Mopsfledermaus. Damit steigt die in der Stadt St.Gallen nachgewiesene Anzahl Fledermausarten auf neun Arten an.

Gärten und Wohnhausumgebungen sind wichtige Grünräume in der Stadt und bieten vielen Wildtieren, darunter auch Fledermäusen, geeignete Lebensräume. Fledermäuse nutzen die Gärten zur Jagd auf Insekten und als Flugkorridore von ihren Standorten zu den Jagdgebieten.

Die St.Gallerinnen und St.Galler wurden dazu aufgerufen, während einer warmen Sommernacht bei sich zu Hause im Garten, auf dem Balkon oder in der Wohnsiedlung Fledermausrufe aufzunehmen.

Über 17'000 Fledermausrufe aufgezeichnet

Aufgrund ihrer heimlichen Lebensweise bleiben die nachtaktiven Tiere meist unbemerkt. Fledermäuse können sich mit Echoortung im Raum orientieren und stossen dabei Rufe im Ultraschallbereich auf, die für das menschliche Ohr nicht hörbar sind.

Mit speziellen Aufnahmegeräten, sogenannten AudioMoths, nahmen die Freiwilligen von StadtWildTiere St.Gallen diese Fledermausrufe auf. Dank 98 Teilnehmenden und 117 Standorten kam über den Sommer eine grosse Datenmenge zusammen: Insgesamt wurden über 17'500 Fledermaussequenzen aufgezeichnet.

Die Rufsequenzen wurden von den Fledermausexpertinnen im StadtWildTiere-Team ausgewertet und konnten so einzelnen Fledermausarten oder -gattungen zugeordnet werden. Die Fledermausnachweise sind für alle Aufnahmeorte auf interaktiven Karten dargestellt.

Kleine Sensation: Erstnachweis einer Mopsfledermaus

Im Rahmen der Aktion «Fledermäuse rund ums Haus» konnten aufgrund der bioakustischen Aufnahmen neun verschiedene Fledermausarten nachgewiesen werden. Dabei hat sich gezeigt, dass die nächtlichen Flugkünstlerinnen in fast allen untersuchten Gärten und Wohnsiedlungen der Stadt vorkommen.

Die Mehrheit der aufgenommenen Fledermausrufe stammen von den weitverbreiteten Zwerg- und Rauhautfledermäusen. Mit vereinzelten Nachweisen der Zweifarbenfledermaus und den Langohrfledermäusen wurden auch seltenen und bedrohten Arten registriert.

Besonders erfreulich ist der Nachweis der Mopsfledermaus. Zum ersten Mal konnte diese sehr seltene und auf der Roten Liste als stark gefährdet gelistete Fledermausart auf dem Gebiet der Stadt St.Gallen nachgewiesen werden. Diese Art ist hauptsächlich in Wäldern mit hohem Totholzanteil zu finden und hält sich nur sporadisch in Siedlungsnähe auf.

Fledermausfreundliche Gärten und Grünräume

Gärten und Wohnsiedlungen mit alten Bäumen, einheimischen Sträuchern, artenreichen Blumenwiesen, Teichen und kleinen wilden Ecken bilden wertvolle Lebensräume mit einem reichen Nahrungsangebot an Insekten für Fledermäuse.

Da die meisten Fledermausarten sehr sensibel auf künstliches Licht reagieren, sollten Gärten und Grünräume in Siedlungen nachts möglichst gar nicht oder nur bei Bedarf beleuchtet werden.

Hilfestellung bieten die Leitfäden «Tiere in Haus und Gartenneues Fenster» sowie «Naturnahe Umgebungneues Fenster» oder der «7-Punkte-Plan»neues Fenster des Bundesamts für Umwelt gegen Lichtverschmutzung.

«StadtWildTiere» St.Gallen für Wildtiere im Siedlungsraum

Die Melde- und Informationsplattform «StadtWildTiere» ist ein schweizweites Projekt. In St.Gallen wird das Projekt im Rahmen von «Natur findet Stadt» von der Stadt St.Gallen, vom WWF St.Gallen, der Ortsbürgergemeinde St.Gallen, von Pro Natura St.Gallen-Appenzell, dem Naturmuseum St.Gallen und vom Naturschutzverein St.Gallen und Umgebung getragen.

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